Grüner Bericht 2006 vom Ministerrat beschlossen  

erstellt am
21. 02. 07

Positive Einkommensentwicklung im Jahr 2005 für Österreichs Bauern
Wien (bmlfuw) - Der „Grüne Bericht 2006“ wurde am 21.02. dem Ministerrat in der neuen Legislaturperiode nochmals vorgelegt. Im Jahr 2005 konnten die österreichischen Bauern ein leichtes Einkommensplus verzeichnen. Insgesamt waren die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2005 je Betrieb mit 19.843 Euro um 2,3 Prozent höher als 2004. Anders gesagt waren die Einkünfte je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) - d.h. je Bauern oder Bäuerin - mit 14.996 Euro sogar um 5 Prozent höher als 2004. .
Die Ergebnisse der Einkommensentwicklung für 2005 zeigen auch, dass sich die Ertragslage für die bäuerlichen Betriebe unterschiedlich entwickelt hat. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

Die mit Abstand größte Verbesserung bei den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft verzeichneten die Veredelungsbetriebe (plus 17 Prozent), gefolgt von den Futterbaubetrieben (plus 11 Prozent), den landwirtschaftlichen Gemischtbetrieben (plus 9 Prozent) und den Betrieben mit 25 bis 50 Prozent Forstanteil (plus 8 Prozent) sowie bei jenen mit über 50 Prozent Forstanteil (plus 4 Prozent). Im Gegensatz dazu kam es bei den Dauerkulturbetrieben nach zwei guten Jahren zu einer Einbuße von 37 Prozent und bei den Marktfruchtbetrieben zu einem Rückgang von 8 Prozent. Die durchschnittlich höchsten Einkommen je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) erreichten aber nach wie vor die Marktfruchtbetriebe, gefolgt von den Veredelungsbetrieben und Betrieben mit über 50 Prozent Forstanteil. An letzter Stelle lagen 2005 die Dauerkulturbetriebe.

Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft aller Bergbauernbetriebe stiegen im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 19.568 Euro an. Die kräftigste Steigerung erzielten dabei die Bergbauernbetriebe der Stufe 3 mit plus 19 Prozent, gefolgt von den Betrieben der Stufe 1 (plus 15 Prozent) und Stufe 2 (plus 8 Prozent). Hingegen konnten sich die Bergbauernbetriebe der Stufe 4 nach dem Einkommensrückgang im Jahr 2004 auch heuer nicht verbessern. Vor allem bei Bergbauernbetrieben mit hoher und extremer Erschwernis trägt die Ausgleichszulage wesentlich zu den Einkünften bei.

Da die Biobetriebe stets ein günstigeres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag aufweisen, lagen dort die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft 2005 mit 21.566 (+5 Prozent) Euro je Betrieb um fast 9 Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe. Die Einkünfte je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) wurden mit 16.140 (plus 8 Prozent) Euro ermittelt und lagen um 8 Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe.

Die Erträge aus der Forstwirtschaft lagen aufgrund gestiegener Holzpreise und eines höheren Anteils an Stammholz um 5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die sonstigen Erträge waren insgesamt betrachtet rückläufig. Die öffentlichen Gelder, die den bäuerlichen Betrieben direkt zu Gute kommen, waren im Durchschnitt je Betrieb um 7 Prozent höher als 2004. Für diesen Anstieg waren insbesondere die Umstellung der Flächen- und Tierprämien auf die einheitliche Betriebsprämie, die Rückerstattung für den Agrardiesel, sowie eine weiter gestiegene Inanspruchnahme des Agrarumweltprogramms ÖPUL verantwortlich. Die Mehrwertsteuer (plus 2 Prozent) erhöhte sich im selben Ausmaß wie der Ertrag.

Ausschlaggebend für die höheren Einkünfte im Vergleich zu 2004 war vor allem der um 2 Prozent höhere Ertrag, der wesentlich auf öffentliche Gelder zurückzuführen ist. Diese kommen vorwiegend aus der im Jahr 2005 wirksam gewordenen Umstellung der Flächenprämie und vieler Tierprämien auf die einheitliche Betriebsprämie oder aus der Vergütung für den Agrardiesel und der stärkeren Inanspruchnahme des Agrarumweltprogramms ÖPUL. Weiter ins Gewicht fielen auch höhere Erträge bei Schweinen und Rindern durch gestiegene Erzeugerpreise. Im Gegenzug wurde diese Entwicklung allerdings durch die mengenmäßig und qualitativ schlechte Brotgetreideernte und die Mindererträge im Weinbau gebremst.

Bäuerliche Betriebe sichern Arbeitsplätze im ländlichen Raum
Landwirtschaftsminister Josef Pröll verwies im Zusammenhang mit dem Grünen Bericht zugleich auch auf die deutlichen Impulse, die für die gesamte Wirtschaft im ländlichen Raum gesetzt wurden. Die bäuerlichen Betriebe investierten im Jahre 2005 insgesamt rund 6,2 Milliarden Euro, wovon der Industrie und dem Gewerbe rund 2,9 Milliarden Euro zugute kamen. Förderungsgelder für die Land- und Forstwirtschaft sichern daher nicht nur Arbeitsplätze im ländlichen Raum, sondern lösen positive Impulse für die regionale Wirtschaftsstruktur aus.

Mit dem finanziellen Rahmen für das neue Programm für die ländliche Entwicklung konnten 3,9 Milliarden Euro aus Brüssel für die Periode 2007-2013 sichergestellt werden. Damit ist der Grüne Pakt für Österreichs Landwirtschaft voll ausfinanziert und ein gutes Fundament gelegt für das Umweltprogramm, das Bergbauernprogramm und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Bäuerinnen und Bauern.
 
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