Mit einer prognostizierten Inflationsrate von 2 Prozent ist die Preisstabilität in Europa
gesichert
Wien (pwk) - „Es gibt derzeit absolut keinen Anlass für eine neuerliche Anhebung des Leitzinssatzes“,
appelliert Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, an die Europäische Zentralbank
in Frankfurt, die für Anfang März geplante Zinserhöhung zu unterlassen. „Auch im Sinn der Währungsstablität
ist diese nicht nötig“, erklärte Leitl in Bezug auf die jüngsten Konjunkturprognosen der Europäischen
Kommission.
Die Kommission hat ihre Konjunkturprognose für die EU und die Eurozone deutlich nach oben revidiert. Für
2007 rechnet die Brüsseler Behörde mit einem Wachstum von 2,7 Prozent in der EU und 2,4 Prozent in den
13 Staaten der Eurozone. „Nun muss alles getan werden, um dieses Wachstum zu stabilisieren. Konjunkturhemmende
Maßnahmen sind klar zu vermeiden und durch vertrauensbildende zu ersetzen“, betonte Leitl. Eine siebente
Leitzinserhöhung würde Europas Unternehmen und Arbeitsmarkt ungebührlich belasten.
Leitl warnt davor, sich nur auf die Preisstabilität zu konzentrieren und dabei die anderen Ziele zu vernachlässigen.
„Für die Eurozone prophezeit Brüssel eine Inflationsrate von 1,8 Prozent, für die gesamte EU 2,0
Prozent. Die Preisstabilität in der Europäischen Union ist damit gesichert“, erklärt der WKÖ-Präsident.
Er fordert die EZB zu einer Evaluierung ihrer geldpolitischen Gesamtstrategie auf. Ziel einer neuen Strategie sollte
es sein, den Zwei-Säulen-Ansatz – wirtschaftspolitische und geldpolitische Analysen – in eine gemeinsame verständliche
Entscheidungsbasis zu vereinen. So kann ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Beschäftigung und Währungsstabilität
erreicht werden. |