Innsbruck (lk) - Der Zulauf zu den Landwirtschaftlichen Fachberufsschulen Tirols steigt trotz sinkender
Geburtenzahlen ungebrochen an. „Nach dem zweiten Weltkrieg waren in Tirol ca. 50% der Menschen in der Landwirtschaft
tätig. Heute sind es nur noch 7%, dennoch gab es nie zuvor so viele Schülerinnen und Schüler an
den Landwirtschaftlichen und Hauswirtschaftlichen Schulen. Hier werden Fähigkeiten und Werte vermittelt, die
gefragt sind“, sagt LR Anton Steixner
Kürzlich besuchte LR Anton Steixner die LLA Lienz. Noch vor 14 Jahren musste man sich um diesen Standort Sorgen
machen – heute ist das anders: Die Anmeldezahlen für das erste Schuljahr sind hoch wie nie zuvor, die Ausbildung
hat einen hohen Stellenwert, mittlerweile absolvieren 50% der Schülerinnen und Schüler alle 3 Klassen.
„Viele Schüler bekommen noch während ihrer Schulzeit einen fixen Lehrplatz zugesichert. Grund dafür
ist, dass den Schüler hier neben einer hervorragenden Ausbildung auch eine gesunde Einstellung zur Arbeit
und solide Grundwerte vermittelt werden“, freut sich LR Anton Steixner über den großen Erfolg den die
Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Tirol haben.
„Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten sind eine ideale Kombination von Herz, Hand und Hirn. Dazu eine kurze Erklärung:
Mit Herz meine ich die Tatsache, dass an den Schülern hier noch echte Erziehungs-Arbeit geleistet wird. Mit
Hand meine ich, dass die Schüler hier ein Handwerkliches Grundverständnis erlernen und später für
viele verschiedene Berufe bestens geeignet sind. Mit Hirn meine ich, dass sie auch die theoretische Ausbildung
erhalten, die sie für die neue Situation am Markt fitt macht“, fasst es Dr. Franz Krösbacher, Leiter
der Abteilung „Landwirtschaftliches Schulwesen“ zusammen.
„Es melden sich immer mehr Schüler bei den Landwirtschaftlichen Lehranstalten an, weil die jungen Menschen
hier wirklich viel mitnehmen. Unser Ziel ist es aber nicht nur, möglichst viele Anmeldungen für die ersten
Klassen zu haben. Wir wollen, dass möglichst viele Schüler auch alle drei Klassen durchlaufen. Früher
war die LLA eine Art Ersatz für die 9. Schulstufe. Heute absolvieren bereits über 50% alle drei Jahrgänge“,
freut sich Landes-Schulinspektor DI Dr. Stefan Prantauer.
„Es ist uns gelungen, unsere LLA zu einem Bildungszentrum für den Ländlichen Raum auszubauen. Neben den
vielen Schülern, die wir auf das Leben vorbereiten dürfen, besuchen Jahr für Jahr Hunderte Erwachsene
unsere Fortbildungs-Angebote“, erklärt DI Alfred Hanser, Direktor der LLA Lienz.
Den Grund für den starken Zulauf zu den Landwirtschaftlichen Schulen sieht Steixner in der hohen Qualität
der Ausbildung sowie in der Flexibilität dieses Schultyps: „In den ersten zwei Jahren bekommen die Schülerinnen
und Schüler eine allgemeine praktische und theoretische Bildung, im letzten Jahr können sie sich auf
ein Fachgebiet spezialisieren. Den Absolventen wird seitens der Betriebe bei der Lehrlings-Auswahl der Vorzug gegeben:
Die Absolventen haben praktisches Grundverständnis und können zupacken. Viele von ihnen wählen auch
den Weg der Weiterbildung.“
„Über 1.600 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit in Tirol eine Landwirtschafliche Lehranstalt,
eine Fachschule für Landwirtschaft oder eine Fachschule für ländliche Hauswirtschaft. Tirol ist
das einzige Bundesland, das an allen derartigen Schulen eine dreijährige Ausbildung anbietet, Tirol ist auch
jenes Bundesland, das trotz höchster Ausbildungs-Qualität die geringsten Kosten pro Schüler verzeichnet“,
berichtet Landesschulinspektor DI Dr. Stefan Prantauer.
Zukunft der Landwirtschaft
„Die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in Österreich wird zunehmend von der Qualität
der Ausbildung der Landwirte abhängen. Ich wünsche mir eine starke heimische Landwirtschaft, die aus
eigener wirtschaftlicher Kraft ein gutes Auskommen hat und nicht nur die Funktion des Landschafts-Gärtners
übernimmt. Dafür müssen die Produkte und Dienstleistungen breiter ausgerichtet werden“; sagt LR
Steixner im Rahmen der Presse-Konferenz. |