Westbalkan bleibt Auslandsschwerpunkt Österreichs  

erstellt am
02. 03. 07

Österreich beteiligt sich ab 1. Jänner 2008 an Reserve-Bataillon für Bosnien und Kosovo
Wien (bmlv) - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am 01.03. im Rahmen des informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister in Wiesbaden betont, dass die EU-Mission in Bosnien trotz Verkleinerung ihre Handlungsfähigkeit aufrechterhalten muss. "Ich werde die Anpassungen der EUFOR-Friedenstruppe sehr intensiv beobachten. Es muss gewährleistet sein, auf eine Verschärfung der Lage reagieren zu können. Die Sicherheit der österreichischen Soldatinnen und Soldaten in Bosnien hat für mich oberste Priorität", so Darabos.

Auf Grund der verbesserten Sicherheitslage plant die Europäische Union, die Zahl ihrer Soldatinnen und Soldaten in Bosnien und Herzegowina mehr als zu halbieren. Die Reduzierung der Friedenstruppe soll am 5. März im Rat beschlossen werden. Dadurch wird sich auch die Zahl des österreichischen Bosnien-Kontingents drastisch reduzieren. Darabos: "Es wird allerdings für Bosnien und auch für den Kosovo eine operative Reserve in Bataillonsstärke aufgebaut, die bei Notwendigkeit rasch zur Verstärkung eingesetzt werden kann. Österreich wird sich an diesem Verband voraussichtlich mit ca. 170 Soldatinnen und Soldaten beteiligen." Die Beteiligung am "Operational Reserve Force Battalion" ist ab 1. Jänner 2008 vorgesehen.

EU übernimmt UN-Mission im Kosovo
Die Europäische Union wird ab Sommer 2007 die UN-Mission im Kosovo ablösen. Dabei wird die EU einen umfassenderen Ansatz wahrnehmen. Ziel ist die Verstärkung und Unterstützung der Polizei und des Justizsektors. Die Europäische Union übernehme dadurch in einer heiklen Phase im Kosovo Verantwortung, meint Darabos. "Die EU hat im zivilen Aufbau viel Erfahrung. Ich erwarte mir daher wichtige Impulse beim Übergang in eine zivile Normalität im Kosovo. Rechtsstaatliche Strukturen sind eine wichtige Vorraussetzung für Frieden und Stabilität."

Zivile Missionen der EU sollen nicht nur auf den Kosovo beschränkt bleiben, berichtet Darabos. Derzeit prüfe die EU, ob sie sich im Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen auch in Afghanistan beteiligen soll.

Darabos bekräftigte im Kreise seiner Amtskolleginnen und Amtskollegen, dass Österreich am Balkan auch künftig einen markanten Beitrag leisten werde. "Der Einsatz am Westbalkan stellt für Österreich das eindeutige Schwergewicht im internationalen Krisenmanagement dar. Drei Viertel der sich im Ausland befindlichen Kräfte sind am Balkan im Einsatz", betonte Darabos.
 
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