Österreich beteiligt sich ab 1. Jänner 2008 an Reserve-Bataillon für Bosnien und
Kosovo
Wien (bmlv) - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am 01.03. im Rahmen des informellen Treffens
der EU-Verteidigungsminister in Wiesbaden betont, dass die EU-Mission in Bosnien trotz Verkleinerung ihre Handlungsfähigkeit
aufrechterhalten muss. "Ich werde die Anpassungen der EUFOR-Friedenstruppe sehr intensiv beobachten. Es muss
gewährleistet sein, auf eine Verschärfung der Lage reagieren zu können. Die Sicherheit der österreichischen
Soldatinnen und Soldaten in Bosnien hat für mich oberste Priorität", so Darabos.
Auf Grund der verbesserten Sicherheitslage plant die Europäische Union, die Zahl ihrer Soldatinnen und Soldaten
in Bosnien und Herzegowina mehr als zu halbieren. Die Reduzierung der Friedenstruppe soll am 5. März im Rat
beschlossen werden. Dadurch wird sich auch die Zahl des österreichischen Bosnien-Kontingents drastisch reduzieren.
Darabos: "Es wird allerdings für Bosnien und auch für den Kosovo eine operative Reserve in Bataillonsstärke
aufgebaut, die bei Notwendigkeit rasch zur Verstärkung eingesetzt werden kann. Österreich wird sich an
diesem Verband voraussichtlich mit ca. 170 Soldatinnen und Soldaten beteiligen." Die Beteiligung am "Operational
Reserve Force Battalion" ist ab 1. Jänner 2008 vorgesehen.
EU übernimmt UN-Mission im Kosovo
Die Europäische Union wird ab Sommer 2007 die UN-Mission im Kosovo ablösen. Dabei wird die EU
einen umfassenderen Ansatz wahrnehmen. Ziel ist die Verstärkung und Unterstützung der Polizei und des
Justizsektors. Die Europäische Union übernehme dadurch in einer heiklen Phase im Kosovo Verantwortung,
meint Darabos. "Die EU hat im zivilen Aufbau viel Erfahrung. Ich erwarte mir daher wichtige Impulse beim Übergang
in eine zivile Normalität im Kosovo. Rechtsstaatliche Strukturen sind eine wichtige Vorraussetzung für
Frieden und Stabilität."
Zivile Missionen der EU sollen nicht nur auf den Kosovo beschränkt bleiben, berichtet Darabos. Derzeit prüfe
die EU, ob sie sich im Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen auch in Afghanistan beteiligen soll.
Darabos bekräftigte im Kreise seiner Amtskolleginnen und Amtskollegen, dass Österreich am Balkan auch
künftig einen markanten Beitrag leisten werde. "Der Einsatz am Westbalkan stellt für Österreich
das eindeutige Schwergewicht im internationalen Krisenmanagement dar. Drei Viertel der sich im Ausland befindlichen
Kräfte sind am Balkan im Einsatz", betonte Darabos. |