Bozen (lpa) - Welche gesellschaftliche Verantwortung tragen Unternehmen? Und wohin soll sich diese entwickeln?
Diesen Fragen geht eine groß angelegte Studie des Innovations-Ressorts des Landes nach, die nun die zweite
Phase hinter sich gebracht hat. "Die Entwicklung dieser Verantwortung ist ebenso Teil der Innovation wie der
technologische Fortschritt", unterstreicht Landesrätin Luisa Gnecchi.
Im Rahmen eines von der EU mitfinanzierten Interreg-Projekts ist das Landesressort für Innovation bereits
im vergangenen Jahr in die Studie gestartet, und zwar mit einer Befragung von 160 heimischen Unternehmern. Diese
hat ergeben, dass es in Südtirol eine sehr starke Bindung zwischen Unternehmen und (lokaler) Gesellschaft
gebe. Gleichzeitig wurden bei der Befragung Handlungsfelder ausgemacht, die in der soeben beendeten zweiten Phase
der Studie in Fokusgruppen von Unternehmern, Verwaltern, Gewerkschaftern, Interessenvertretern und Wirtschaftsfachleuten
diskutiert worden sind.
So wurde in den Gruppen etwa das Verhältnis zwischen der gesellschaftlichen Rolle eines Unternehmens und dessen
Wirtschaftlichkeit untersucht. Gleichzeitig ging es um die Definition der ethischen und sozialen Werte, die den
Unternehmer leiten (sollten), um das Verhältnis zu Mitarbeitern, Kunden, Umwelt und Zulieferern sowie um die
Rolle, die die öffentliche Hand zu übernehmen hat. Diskutiert wurden schließlich auch Ansätze
zur Lösung eines grundlegenden Problems: wie, so die Frage der Unternehmer, könne man die sozialen Leistungen
eines Unternehmens bestmöglich kommunizieren?
"Der wohl wichtigste gemeinsame Nenner in allen Diskussionen war, dass man sich der Bedeutung der sozialen
Verantwortung für ein Unternehmen bewusst geworden ist", so Gnecchi. "Die Entwicklung dieser Verantwortung
ist ebenso Teil der Innovation wie der technologische Fortschritt."
Nach der Arbeit in den Fokusgruppen wird nun darum gehen, ein Modell zur Entwicklung der gesellschaftlichen Verantwortung
von Unternehmen zu erarbeiten, das der Landesregierung vorgelegt wird. "Voraussichtlich im September wird
ein Modell stehen, das klar aufzeigen wird, welche Aufgaben die Politik, welche die Unternehmer und welche die
Gesellschaft zu übernehmen hat", so Gnecchi. |