Leitl: Schweiz und Österreich haben gegenseitige Vorbildwirkung  

erstellt am
28. 02. 07

Schweizer Bundesrätin für Wirtschaft beneidet Österreich um wirtschaftliche Performance – EURO 2008 ist einmalige Chance, sich international zu präsentieren
Wien (awo/pwk) - „Die Schweiz und Österreich verbindet ein Naheverhältnis, das sich besonders in den florierenden bilateralen Wirtschaftsbeziehungen offenbart“, betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl anlässlich seines Treffens mit der Schweizer Bundesrätin für Wirtschaftspolitik, Doris Leuthard. Die Schweiz ist nach wie vor einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Österreichs. Leitl: „Das bilaterale Handelsvolumen machte im Vorjahr über zehn Milliarden Schweizer Franken aus, das sind mehr als sieben Milliarden Euro, bzw. in unserer alten Währung über 100 Milliarden Schilling.“

Die österreichischen Exporte beliefen sich 2006 auf 4,4 Mrd. Euro (+3,4% gegenüber 2005). Damit nimmt die Schweiz hinter Deutschland und Italien den dritten Platz unter den wichtigsten europäischen Exportzieldestinationen ein. Umgekehrt importierte Österreich im Vorjahr Waren im Wert von 3,5 Mrd. Euro (+8,6% gegenüber 2005). Leitl wies darauf hin, dass „Österreich in vielen Punkten von der Schweiz lernen könne – so sind Schweizer Unternehmen auf internationalen Märkten abseits Europas viel präsenter.“ Umgekehrt könne Österreich die Schweiz bei Geschäften in Mittel- und Osteuropa unterstützen, „wo wir erfolgreicher sind“, so Leitl. Die bevorstehende Fußballeuropameisterschaft EURO 2008 müssen beide Länder nützen, denn sie biete die einmalige Gelegenheit sich international einem Milliardenpublikum zu präsentieren.

Bundesrätin Leuthard sagte in ihrer Rede vor zahlreichen österreichischen Unternehmen, dass „die Schweiz neidvoll auf die tolle wirtschaftliche Performance Österreichs mit einem BIP-Wachstum von rund drei Prozent im abgelaufenen Jahr“ blicke. Besonders „schmerzlich“ sei, so die Bundesrätin, dass Österreich die Schweiz nicht nur bei internationalen Skibewerben, sondern mittlerweile auch beim Exportwachstum überholt habe. Aber auch die Schweiz hatte 2006 ein gutes Jahr, so Leuthard. „Der Wirtschaftsaufschwung betraf alle Sektoren und vor allem war der Binnenmarkt neben der Exportwirtschaft wieder kräftig am Aufschwung beteiligt.“ Für heuer hat sich die Schweizer Regierung zum Ziel gesetzt, die Arbeitslosigkeit auf unter drei Prozent zu drücken.

Nicht nur die Exportwirtschaft boomt in beiden Ländern. Auch die gegenseitigen Investitionen legen kontinuierlich zu. Österreichische Firmen haben zuletzt mehr in der Schweiz investiert als Schweizer in Österreich. 2005 investierte Österreich 468 Mio. Euro in der Schweiz, umgekehrt waren es „nur“ 109 Mio. Euro. Insgesamt liegen die Schweizer Investitionen in Österreich aber über den österreichischen in der Schweiz. Das Schweizer Investitionsvolumen macht rund 5,3 Mrd. Schweizer Franken aus und Schweizer Unternehmen sichern 38.400 Jobs in Österreich. Die Schweiz ist der viertgrößte Auslandsinvestor in Österreich. Umgekehrt haben sich die österreichischen Investitionen in der Schweiz seit 2003 verzehnfacht und das Volumen beträgt rund 1,2 Mrd. Euro. Österreich ist der sechsgrößte Auslandsinvestor und österreichische Unternehmen bieten 6.000 Schweizern einen Arbeitsplatz.
 
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