Außenministerin trifft Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard
Wien (bmaa) - "Doris Leuthard ist nicht nur eine beeindruckende Wirtschaftpolitikerin, sondern
prägt auch als Parteichefin der CVP, der Christlichdemokratischen Volkspartei, die politische Landschaft in
der Schweiz maßgeblich mit", sagte Außenministerin Ursula Plassnik nach ihrem Treffen mit der
Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard.
Für Außenministerin Ursula Plassnik ist es wichtig, dass die Schweiz weiterhin den "bilateralen
Weg" in ihrem Verhältnis zur Europäischen Union verfolgt. Mit dem positiven Votum zu den "Bilateralen
II" seien die wichtigsten Hindernisse aus dem Weg geräumt, um die bestehenden Abkommen, insbesondere
in Fragen der inneren Sicherheit und der Freizügigkeit, anzupassen und umzusetzen. In diesem Sinn bekräftigte
Plassnik die österreichische Unterstützung für die volle Beteiligung der Schweiz am 7. Forschungsrahmenprogramm
der EU sowie am Navigationssystem Galileo. Die Außenministerin brachte weiters ihre Wertschätzung darüber
zum Ausdruck, dass die Schweizer Bevölkerung Ende November in einem Referendum eine Milliarde Schweizer Franken
Osthilfe für die zehn neuen Mitgliedsstaaten freigegeben habe. "Die Schweiz hat drei positive Volksentscheide
Richtung EU im letzten Jahr absolviert. Das müssen wir anerkennen und im Auge behalten, auch im Zusammenhang
mit dem Stil der aktuellen Diskussion auf europäischer Ebene zum kantonalen Steuermodell", so die Außenministerin.
Die Außenministerin betonte weiters mit Blick auf die jüngst vorgestellte Energiestrategie der Schweiz,
dass Österreich im Rahmen der internationalen Abkommen eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung
und eine Klärung der Frage der Endlagerung von Atomabfällen fordern werde. "Die österreichische
Position ist klar. Für uns sind Atomkraftwerke keine nachhaltige Form der Energiegewinnung", so Plassnik.
Die Außenministerin nütze das Gespräch mit Bundesrätin Leuthard um insbesondere die Sorgen
der Vorarlberger Bevölkerung in diesem Zusammenhang zu erläutern.
Zu den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen meinte Plassnik: "Der enge Austausch zwischen unseren Ländern
zeigt sich auch in einer hervorragenden Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen". So sei im Jahr 2005 die Schweiz
für Österreich der viert wichtigste Handelspartner und umgekehrt Österreich für die Schweiz
der sechstwichtigste Handelspartner gewesen.
"Die Vorbereitungen für die gemeinsame Austragung der Fußball-Europameisterschaft 2008 werden die
engen Beziehungen zwischen Österreich und der Schweiz weiter stärken. Dabei geht es einerseits um Tourismuswerbung
und Standortförderung, andererseits aber auch um die Vermittlung des Gefühls gelebter Partnerschaft unserer
beiden Länder", sagte Außenministerin Ursula Plassnik nach ihrem Treffen mit der Schweizer Bundesrätin
Doris Leuthard in Wien. "Die EURO 2008 soll ein Fest der Begegnung im Herzen Europas werden, dafür wollen
wir Hand in Hand arbeiten. Fußball verbindet, das wollen wir nützen", so Plassnik weiter. |