Konkrete NÖ-Vorschläge gegen Facharbeitermangel  

erstellt am
27. 02. 07

Bohuslav: Modell "Job konkret" ausdehnen und verpflichtende Berufsinformation
St. Pölten (nlk) - Um dem drohenden Facharbeitermangel wirksam entgegenzusteuern, hat Landesrätin Dr. Petra Bohuslav zwei konkrete Vorschläge parat: „Zum einen könnte das NÖ Erfolgmodell, Job konkret mit seiner Vermittlung und Ausbildung arbeitsloser Menschen ausgedehnt werden, zum anderen sollte in den 4. Klassen der Hauptschulen und Höheren Schulen eine verpflichtende Berufsorientierung in den Lehrplan aufgenommen werden.“ Damit könnte das vorhandene Potenzial im Land wesentlich stärker genutzt und der Arbeitsmarkt wirksam entlastet werden, so Bohuslav.

Bei „Job konkret“ geht es darum, den Widerspruch zwischen vielen offenen Facharbeiterstellen einerseits und vielen Arbeitslosen andererseits aufzulösen. Genau an dieser Schnittstelle setzt die Initiative „Job konkret“ seit vier Jahren erfolgreich an. Seit Ende 2002 haben 3.645 arbeitslose Menschen in 1.153 Betrieben einen qualifizierten Job gefunden, berichtet Bohuslav.

Vor allem Klein- und Mittelbetriebe profitieren von diesem Modell, weil gerade sie sich die teure Ausbildung eines Mitarbeiters schwer leisten können. 75 Prozent davon sind Betriebe unter 25 Mitarbeitern, die durch diese gezielte Vermittlung fündig geworden sind, die Hälfte haben weniger als 10 Mitarbeiter. Die Aktion ist völlig unabhängig von Branche oder Betriebsgröße.

In einem gemeinsam erstellten Bildungsplan werden notwendige Fähigkeiten und Ausbildungsbedarf festgelegt. In interner und externer Ausbildung, die je zur Hälfte von öffentlicher Hand und Arbeitsgeber getragen werden, wird die oder der Arbeitslose fit für den „konkreten Job“ gemacht. Im Schnitt liegt die Ausbildungsdauer bei sieben Monaten, danach werden die Teilnehmer in fixe sozialversicherungspflichtige Dienstverhältnisse beim Unternehmen übernommen. Die Erfolgsquote beträgt 91 Prozent.

Um mittelfristig den Fachkräftebedarf decken zu können, fordert Bohuslav, auch eine verpflichtende Berufsorientierung in den 4. Klassen der Hauptschulen und Höheren Schulen. Die Praxis zeige immer wieder, dass mangels Wissens nach wie vor zu viele Klischeeberufe gewählt werden, die am Arbeitsmarkt nicht ausreichend gebraucht werden. Hier könne mit guter Information entsprechend vorhandenes Interesse geweckt und der Bedarf besser gedeckt werden, so die Landesrätin.
 
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