St. Pölten (nöwpd) - Mit einem in Niederösterreich bislang
einmaligen Vorhaben wollen Waldviertler Transportunternehmer die angespannte Situation auf der Landeshauptstraße
67 (LH67) im Großraum Kirchberg/Walde entschärfen. Das nur unzureichend ausgebaute Straßenstück
zwischen der B2 bei Schrems und der B36 bei Großhaslau spielt im Straßengüterverkehr zwischen
den Bezirken Gmünd und Zwettl eine tragende Rolle. "Wir haben gemeinsam ein Verkehrsleitsystem entworfen,
das klare Richtlinien bei der Fahrt Richtung Süden bzw. Richtung Norden setzt", sagt der Obmann der Sparte
Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Heinz Schierhuber, im Gespräch
mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Demnach werden die Frächter dieses Straßenstück mit ihren Lkw ab 1. März 2007 nur mehr in
Nord-Süd-Richtung - also praktisch wie eine Einbahnstraße - befahren. Dadurch wird auch das Nadelöhr
der Verbindung, die Ortsdurchfahrt von Kirchberg/Walde, entlastet. In der Gegenrichtung, im Süd-Nord-Verkehr,
bleiben die Lkw ab Großhaslau auf der B36 in Richtung Vitis.
"Unser Vorhaben wird ganz ohne Verkehrszeichen und Weisungen von Seiten der Bezirkshauptmannschaften auskommen",
kündigt Heinz Schierhuber an. Durch eine vom Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführte Verkehrszählung
und Verkehrsanalyse ist der betroffene Verkehr detailliert aufgeschlüsselt: 75 Prozent davon sind Unternehmen,
die im regionalen Holztransport unterwegs sind.
"In den nächsten Tagen werden von uns alle Firmen, die von dieser Regelung betroffen sind, informiert",
so Schierhuber. Um auch Frächter aus dem Ausland von der neuen Regelung in Kenntnis zu setzen, werden an den
nächstgelegenen Grenzpolizei-Inspektionen Informationsblätter aufgelegt.
Die gemeinsam getroffene Entscheidung der Waldviertler Transportunternehmer sieht der Fachgruppenobmann als wichtige
Initiative der in der Öffentlichkeit immer wieder kritisierten Transportbranche, die damit den Verkehr auf
einer neuralgischen Strecke zu entlasten versucht. "Damit haben wir bewiesen, dass wir bei derart langfristigen
Straßenbauvorhaben Lösungen im Interesse der Anrainer kurzfristig umsetzen können", unterstreicht
Heinz Schierhuber. Der Ausbau der B36 zwischen Vitis und Zwettl wird nach derzeitigen Prognosen nicht vor 2015
abgeschlossen werden können. |