WU Studie: Österreicher klagen über schwer verständliche Verträge und unübersichtliche
Angebote – Nur 18 Prozent lassen bestehende Verträge regelmäßig überprüfen
Wien (prime) - Die Wirtschaftsuniversität Wien hat in Kooperation mit der Wirtschaftskammer
Österreich, Fachverband der Versicherungsmakler, die österreichweite Studie „Die Einstellung der Österreicher
zum Thema Versicherungen“ erstellt. Das Ergebnis belegt, dass sich Österreicher kaum mit Versicherungen auskennen
und über schwer verständliche Verträge und ein unübersichtliches Angebot klagen. Nur ein kleiner
Prozentsatz der Österreicher lässt regelmäßig seine Polizzen überprüfen und nutzt
die vorhandenen Sparpotentiale. Eine Berechnung der WKO zeigt, dass ein durchschnittlicher Haushalt durch richtige
Versicherungswahl bis zu 84.000 Euro im Laufe eines Menschenlebens einsparen kann.
Die Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Werbewissenschaft und Marktforschung, hat in Kooperation
mit der WKO, Fachverband der Versicherungsmakler, eine Studie über „Die Einstellung der Österreicher
zum Thema Versicherungen“ erstellt. Die aktuelle österreichweit repräsentative Studie belegt, dass 87
Prozent der Österreicher wenig von Versicherungen verstehen und 84 Prozent über schwer verständliche
Verträge klagen. „Rund zwei Drittel der Österreicher finden, dass es viele Versicherungsanbieter und
ein unübersichtliches Angebot gibt. Man erkennt deutlich den Wunsch nach mehr Transparenz und nach professioneller
Beratung“, informiert Wolfgang Mayerhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien, Institut für Werbewissenschaft
und Marktforschung.
Die Studie zeigt weiters auf, dass die meisten Österreicher zwar den Kontakt zu einzelnen Versicherungsunternehmen
nutzen, Versicherungsvergleiche hingegen seltener für die Informationsgewinnung herangezogen werden. Der Durchschnittsösterreicher
kennt nicht den Unterschied zwischen Vertretern, Agenten und unabhängigen Versicherungsmaklern. Obwohl die
Mehrzahl der Österreicher weiß, dass sich mit laufender Überprüfung viel Geld sparen ließe,
überprüfen nur wenige regelmäßig ihre Versicherungsverträge.
Verschenke Eigentumswohnung oder Sportwagen
Aufgrund der Ergebnisse der WU Studie gab die WKO eine Berechnung in Auftrag, die erheben sollte, wie viel ein
Privaterhaushalt durch falsche Versicherung verlieren kann. In den sechs gängigsten Versicherungssparten (Eigenheim,
Haushalt, Kfz, Unfall, Rechtschutz, Ableben) wurden die günstigsten und teuersten Anbieter gegenübergestellt.
Laut dieser Kalkulation kann der durchschnittliche österreichische Haushalt im Laufe eines Menschenlebens
– durch fehlende bzw. falsche Beratung – 84.000 Euro verlieren, wenn jeweils der teuerste Anbieter statt des günstigsten
gewählt wurde. „Diese Summe entspricht immerhin dem Wert einer Eigentumswohnung oder dem eines neuen Porsche
Cayenne. Solch ein Sparpotential verdeutlicht, dass sowohl bei einer falschen Versicherungswahl als auch bei Unter-
oder Doppelversicherung sehr hohe Geldbeträge verloren gehen. Daher ist es wichtig, neben der Prämienhöhe
auch alle Nebenleistungen zu bewerten. Nur durch die Erstellung eines persönlichen Risikoprofils, welches
alle familiären und finanziellen Hintergründe erfasst, ist es möglich, eine maßgeschneiderte
Versicherungslösung zu finden“, erklärt Gunther Riedlsperger, Bundesobmann Fachverband der Versicherungsmakler.
Die Versicherungsmakler planen – auf Grund der Erkenntnisse aus dieser Studie – künftig verstärkt auf
das hohe Sparpotential durch die richtige Versicherungswahl aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass sie
die einzige Berufsgruppe ist, die alle am Markt erhältlichen Versicherungsangebote unabhängig vermittelt.
Über das WU Institut für Werbewissenschaft und Marktforschung
Der Lehrstuhl der Wirtschaftsuniversität Wien besteht seit 1955. Werbewissenschaft und Marktforschung ist
eines jener Fachgebiete, auf das sich Studentinnen und Studenten im 2. Abschnitt ihres Studiums spezialisieren
können. Ziel ist die Ausbildung von Werbe- und Marktforschungsexperten mit großem strategischem Know-How.
Das Institut trainiert in der Ausbildung Fähigkeit zum Erkennen, Analysieren und Lösen von Problemen
der Werbe- und Marktforschungspraxis, mit denen unsere Studentinnen und Studenten später im Beruf konfrontiert
sein könnten. Absolventinnen und Absolventen des Faches Werbewissenschaft und Marktforschung besitzen nach
einschlägiger Praxis die Qualifikation für viele Berufe: Leiter oder Mitarbeiter in einer Werbe- oder
PR-Agentur, (z.B. Kontakter, Account Executive, Mediaplaner), Leiter oder Mitarbeiter der Werbe- oder Marktforschungsabteilung
eines Industrie- oder Dienstleistungsunternehmens oder einer öffentlichen Behörde, Leiter oder Mitarbeiter
eines Marktforschungsinstituts, Produktmanager, Brandmanager, Strategic Planner usw.
Über den Fachverband der Versicherungsmakler
Der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten ist die gesetzliche Interessensvertretung
dieser Berufsgruppe in der WKÖ. In dieser Funktion kümmert sich der Fachverband in erster Linie um die
Begutachtung von Gesetzen und um das Lobbying zugunsten der Versicherungsmakler. In Zusammenarbeit mit den Fachgruppen
der Bundesländer werden Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und die Erstellung von Serviceprodukten
(Allgemeine Geschäftsbedingung, Beratungsprotokoll, etc.) koordiniert.
Der Fachverband ist weiters Interessensvertretung für einzelne Versicherungsmakler, wenn damit die Klärung
einer für den gesamten Berufsstand bedeutenden Rechtsfrage verbunden ist. Zu den weiteren Aufgaben zählen
die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs seiner Mitglieder untereinander und der Schutz vor unfairen Maßnahmen
anderer Teilnehmer. Die ständige Marktbeobachtung, die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten rund um
das Maklerrecht und die politische Einflussnahme auf die europäische Gesetzgebung durch aktive Mitarbeit im
europäischen Maklerverband BIPAR runden die Aufgaben des Fachverbands ab. |