Als Beitrag zum Klimaschutz Kauf regionaler Produkte empfohlen
Wien / London (bmlfuw/aiz) - In Großbritannien werden die Supermarktkette Tesco und das Unternehmen
Marks & Spencer ab Ostern Produkte, die mit dem Flugzeug importiert worden sind, mit einem eigenen Label versehen.
Damit sollen die Konsumenten angeregt werden, klimafreundlich einzukaufen und bevorzugt inländische Erzeugnisse
zu wählen. Derzeit werden die Logos noch entwickelt, bei Marks & Spencer dürfte aber "Flown"
("geflogen") und bei Tesco "Air-freighted" ("luftverfrachtet") angeführt werden.
Die genaue Anzahl an Flugmeilen soll dabei nicht erwähnt werden. Die Supermarktkette Asda geht aber einen
Schritt weiter. Sie arbeitet zurzeit an ähnlichen Flug-Stickern für frisches Obst und Gemüse, will
aber auch die genaue Flugmeilen-Zahl für die Konsumenten sichtbar machen.
Langzeitziel: Für jedes Produkt Kohlendioxid-Fußabdruck ermitteln
Da sich Tesco aber Sorgen insbesondere um den Handel mit den Entwicklungsländern macht und folglich ein ethisches
Dilemma befürchtet, ist das Langzeitziel der Lebensmittelhändler daraufhin ausgerichtet, für jedes
Produkt einen Kohlendioxid-Fußabdruck zu ermitteln. David Miliband, britischer Minister für Umwelt,
Ernährung und ländliche Angelegenheiten, hat den Händlern laut Times versprochen, dieses Ziel langfristig
zu erreichen und Wissenschafter der Manchester Business School aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie für Kohlendioxid-Fußabdrücke
bei der Lebensmittel-Kennzeichnung durchzuführen.
Tesco hat eingewilligt, weitere Studien in Auftrag zu geben, um ein universell akzeptiertes und allgemein verständliches
Maß für diesen Kohlendioxid-Fußabdruck bei jedem seiner verkauften Produkte zu ermitteln. Zu diesem
Zweck soll jedes Erzeugnis entlang seiner Entstehungskette von der Produktion über die Verteilung bis zum
Einkauf analysiert werden. Ziel ist es, den Konsumenten eine Möglichkeit zu bieten, diese ökologischen
Kohlendioxid-Fußabdrücke ähnlich wie Preise oder Nährstoffwerte vergleichen zu können.
Neuseeland fürchtet um Bio-Gütesiegel bei eingeflogenen Produkten
Beispielsweise Neuseeland macht sich derzeit im Großen und Ganzen noch wenig Sorgen, dass seine
Lieferungen wegen der Flugfracht-Kennzeichnung eingeschränkt werden könnten, da die meisten Produkte
mit dem Schiff nach Großbritannien gebracht werden. Der neuseeländische Biosektor sieht die Entwicklung
allerdings weniger entspannt und macht sich Sorgen über eine Andeutung, dass die "British Soil Association"
eingeflogenen Bioprodukten ihr Gütesiegel verweigern könnte. |