Knapp zwei Drittel davon gehen auf Konto des LKW-Verkehrs
Wien (arbö) - 10 Prozent aller Kohlendioxid (Co2)-Emissionen entfallen in Österreich auf
den sogenannten "Tanktourismus", stellt der ARBÖ anhand der Zahlen des Umweltbundesamtes für
2005 fest. Knapp zwei Drittel davon steuert der LKW-Verkehr bei, während der PKW-Verkehr nur für ein
Drittel des "Tanktourismus" verantwortlich ist.
"Tanktourismus" ist eine eigentlich falsche Bezeichnung für den Umstand, dass Kraftfahrer in Österreich
noch einmal voll auftanken, bevor sie über die Grenzen fahren, wo Treibstoffe noch stärker besteuert
sind. In den überwiegenden Fällen handelt es sich um einen typischen Mitnahmeeffekt und weniger um einen
echten Tanktourismus, wo Autofahrer extra nur zum Tanken nach Österreich fahren. Obwohl diese in Österreich
getankten Treibstoffmengen nicht in Österreich "verfahren" werden, muss aufgrund der Regeln des
Kyoto-Protokolls der entsprechende Co2-Ausstoß der österreichischen Umweltbilanz zugerechnet werden.
Laut Umweltbundesant produzierte dieser sogenannte "Tanktourismus" 8,3 Millionen Tonnen der gesamten
Co2 Emissionen von 79,7 Millionen Tonnen Co2, also 10 Prozent. Von diesen 8,3 Millionen Tonnen Co2 durch "Tanktourismus"
gehen 5,3 Millionen (die genannten 63 Prozent) auf Konto des Schwerverkehrs und 3 Millionen Tonnen auf Konto des
PKW. Seit 1990 (=Basisjahr für Kyoto) bis 2005 ist der Co2-Ausstoß durch PKW in Österreich nur
unterdurchschnittlich um 13 Prozent oder 1,1 Millionen Tonnen angestiegen, während in dieser Zeit der PKW-Bestand
um 39 Prozent zugenommen hat. Im gleichen Zeitraum hat die Co2-Belastung durch den PKW-"Tanktourismus"
um 2,9 Millionen Tonnen zugelegt. Die (theoretische) Mehrbelastung durch den PKW-Tanktourismus war also wesentlich
größer als die echte Mehrbelastung im Inland.. |