3,5 Millionen für die Wirtschaftsregionen – 2010er: Cluster und Netzwerke international ausrichten
Linz (tmg) - Das Wirtschaftsprogramm "Innovatives Oberösterreich 2010" sieht in Themenfeldern
"Netzwerke" und "EU-Networking" die internationale Ausrichtung der Cluster- und Netzwerk-Initiativen
beziehungsweise die Zusammenarbeit mit anderen Regionen vor. Die Teilnahme an internationalen Projekten ist dabei
ein wichtiger Schritt.
REGINS: Grenzüberschreitende Forschungsprojekte
Die Projektpartner: Clusterland OÖ GmbH, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Landesregierung
der Lombardei und die West Ungarische Wirtschaftsentwicklungsagentur ziehen eine vielversprechende REGINS-Bilanz:
28 Technologieprojekte mit 79 Projektpartnern aus vier Regionen im Zeitraum Februar 2004 bis März 2007. Die
Subprojekte hatten eine durchschnittliche Laufzeit von 11 Monaten.
Projektarbeit lohnt sich
Die Projektarbeit lohnt sich, die Zahlen sprechen für sich: Ein Projektvolumen von mehr als 1,4 Millionen
Euro kommt davon allein der oö. Wirtschaft für überregionale Technologieprojekte in den Zukunftsfeldern
Automotive, Biotechnologie und Logistik zugute.
TMG-Geschäftsführerin Mag. Gerlinde Pöchhacker:
"Die erfolgreiche Teilnahme an diesem internationalen Vorzeige-Projekt bestärkt uns in unserem
Weg weiter auf EU-Projekte zu setzen und uns bereits in der Vorbereitung der Programme stark einzubringen!"
Projektleiter Mag. Andreas Hubinger:
"Durch REGINS hatten wir die Möglichkeit, branchenbezogene Trends forschungs- und entwicklungsbezogen
mit EU-Mittel zu unterstützen und konnten somit einen Beitrag leisten, dass sich OÖ auch in Zukunft als
Top-Region positionieren kann."
Mag. Gerlinde Pöchhacker
Weiter auf EU-Kurs setzen
Wirtschaftswachstum, wettbewerbsfähige Unternehmen, Sicherheit und Wohlstand. Das sind die Ziele des Wirtschaftsprogramms
"Innovatives Oberösterreich 2010". Ein Kernstück dieses Innovations-Programms sind die Themenfelder
"Netzwerke" und "EU-Networking": Neben einer Weiterentwicklung der Cluster-Dienstleistungen
steht eine starke nationale und europäische Vernetzung im Mittelpunkt - damit sich unsere Unternehmen und
F&E-Einrichtungen optimal in die Europäischen Wirtschaftsräume einbringen. Ein Vorzeige-Projekt ist
die 2004 gestartete regionale Rahmenmaßnahme REGINS.
Oberösterreich war hier - mit dem Automobil-Cluster als Lead-Partner und dem Gesundheits- Cluster der Clusterland
OÖ GmbH - gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), der Landesregierung
Lombardei und der West Ungarischen Wirtschaftsentwicklungsagentur (WPRDA) aktiv und bewegte im Zeitraum Februar
2004 bis März 2007 ein Gesamt-Projektvolumen von mehr als sieben Millionen Euro. Für die Region Oberösterreich
standen 2,3 Millionen Euro zur Verfügung - davon wurden 50 % von der EU, weitere 50 % von Land OÖ und
Bund gefördert.
Konkrete Umsetzungsbeispiele erfolgreicher Subprojekte:
· SAFEBIKE (Automotive)
Stabilitätskontrolle durch hochentwickelte Vollbremssysteme bei Motorrädern
Partner u.a.: JKU, Universität Mailand, Universität Györ, KTM-Sportmotorcycle AG, MIBA Sinter AG,
Brembo SpA
· REGINSrfid (Logistik)
Förderung und Implementierung der Identifizierung mittels Hochfrequenz
Partner u.a.: FH Steyr, Kompetenzzentrum Logistik Kornwestheim/D, Universität Györ, Wirtschaftskammer
Region Stuttgart, Wirtschaftskammer Varese/I
· LOGGER (Biotechnologie)
Mobile Temperaturkontrolle von Blutkonserven
Partner u.a.: FH Steyr, Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung Stuttgart
Auch in Zukunft wird der europäische Fokus stark forciert. Wichtige Themen wie Mechatronik, Werkstofftechnik
oder Logistik müssen bestmöglich in Brüssel eingebracht werden. Erste Erfolge der intensiven Anstrengungen
sind bereits sichtbar: Der Gewinn des Europäischen Cluster-Preises oder auch der Zuschlag für ein weiteres
Programm - die Innovationspolitik mit allen neuen Beitrittsländern steht dabei im Vordergrund - verdeutlichen
den Stellenwert Oberösterreichs in der Europäischen Union.
Mag. Andreas Hubinger
Mehr als 4,7 Millionen Euro Projektvolumen für
28 Projekte mit 79 Projektpartnern
Überregionale Kooperationen stärken die Wirtschaft und bringen Know-How. Sie sichern Zugang zu
neuen Märkten und Technologien. Die Nachhaltigkeit der 17 automotiven, 8 biotechnologischen und 4 logistischen
Technologieprojekte wird durch die Beteiligung von knapp 40 Unternehmen unterstrichen, die ihr themenspezifisches
Fachwissen einbringen. Es zeigte sich ein klarer automotiver Schwerpunkt: Denn 61 Prozent aller überregionalen
Technologieprojekte sind diesem Bereich zuzuordnen. Diese 17 automotiven Projekte verfügen über ein Gesamtvolumen
von 2,9 Millionen Euro. 1,1 Millionen kommen davon der oö. Wirtschaft zu Gute.
Die Mittel des Europäischen Strukturfonds INTERREG IIIC für OÖ gingen an die Uni Linz, die Fachhochschulen
Wels, Steyr, Hagenberg, die Upper Austrian Research und das TIC Steyr. Deren Institute / Abteilungen arbeiten eng
mit Forschungseinrichtungen aus den anderen Regionen zusammen. Im Zuge der Aktivitäten haben sich zwischen
Baden-Württemberg und Oberösterreich besonders enge Verbindungen ergeben. Nicht zu vergessen, auch mit
vielen Forschungseinrichtungen aus Italien (Lombardei) und Ungarn (West-Pannonien) haben sich enge Kontakte und
neue Projekte ergeben.
Projektkooperationen und
Projektpartner aus drei Themenfeldern
Insgesamt 28 Projekte mit 79 Projektpartnern und knapp 40 teilnehmenden Unternehmen. Das ist die hervorragende
Bilanz des REGINS-Projektes. Eine Evaluierung im Nachhinein hat ergeben, dass 81 Prozent der Projektpartner neue
Kooperationen schließen konnten und 93 Prozent der Beteiligten erneut an einem gleichwertigen EU-Programm
teilnehmen würden.
REGINS - Regional standardised interfaces for a better integration of regional SMEs in the European Economy - ist
eine Regionale Rahmenmaßnahme des INTERREG IIIC-Programms mit dem Ziel, überregionale Kooperationen
zwischen Universitäten und / oder Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen zu stärken. "Dass uns
die EU die Lead-Partnerschaft bei REGINS zuerkannt hat, macht uns stolz und verlieh uns einen großen Gestaltungsspielraum",
betont Projektleiter Mag. Andreas Hubinger.
Krisztina Erdos, Wirtschaftsentwicklungsagentur West-Ungarn
Mit Hilfe von REGINS transferierte die Region West-Pannonien knapp 350.000 Euro in 8 erfolgreiche Subprojekte
zweier Schwerpunktfelder (Logistik und Automotive). Das Projekt führte zu einer intensiven und ertragreichen
Kooperation zwischen Universitäten und Unternehmen auf regionaler und interregionaler Ebene. Bis dato hatten
ungarische KMUs keine Möglichkeit, an derartigen EU-geförderten Projekte mitzuwirken. Dank dieser Kooperation
führen einige der teilnehmenden Unternehmen die durch REGINS begonnene Arbeit in ihren Schwerpunktfeldern
(zum Beispiel das automotive Subprojekt ALFA Car mit Partnern aus Györ/Ungarn und Fellbach/Deutschland) fort
oder finden neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit in ähnlich gelagerten Projekten. Die Universitäten
waren durch die engen Kontakte zu den Unternehmen ebenfalls Gewinner des REGINS-Projektes. Für die Wirtschaftsentwicklungsagentur
West-Ungarn brachte REGINS die große Chance, Erfahrungen im Bereich der interregionalen Kooperation und im
Projektmanagement zu sammeln. Es war eine große Bereicherung für uns, an einem erfolgreichen Projekt
- wie es REGINS mit Sicherheit war - aktiv teilzunehmen.
Dr. Martin Zagermann, Wirtschaftsförderung Region Stuttgart
Mit der Regionalen Rahmenmaßnahme REGINS hat die EU einen beachtenswerten Weg zu mehr Effektivität
europäischer Fördervorhaben eingeschlagen und regionalen Institutionen "vor Ort" die Kompetenz
zur Förderung spezifischer Kooperationsvorhaben überlassen. Mit Blick auf die Umsetzung der Lissabon-Ziele,
also die EU bis zum Jahre 2010 zum "wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum
der Welt" zu machen, erscheint diese Form der Bündelung regionaler Kräfte und insbesondere die Integration
der innovativen Potenziale kleiner und mittlerer Unternehmen besonders effektiv.
Das Projekt REGINS hat sich dabei in besonders eindrucksvoller Weise des Vertrauens der EU würdig gezeigt.
So wurden im Verlauf der dreijährigen Projektlaufzeit mit 28 interregionalen Förderprojekten in den drei
Themenbereichen "Automobil", "Biotechnologie" und "Logistik" nicht nur nahezu doppelt
so viele Vorhaben wie ursprünglich geplant initiiert und unterstützt, die Ergebnisse einer externen Evaluierung
belegen darüber hinaus die herausragende Netzwerkqualität, die zwischen den beteiligten Regionen im Rahmen
des REGINS-Projekts zwischenzeitlich erreicht werden konnte. So konnten über die zahlreichen Projekte 35 verschiedene
Unternehmen mit 57 verschiedenen Forschungseinrichtungen des öffentlichen oder öffentlich-ähnlichen
Sektors zusammengeführt werden, um gemeinsam innovative Ideen zu entwickeln oder umzusetzen - zum Beispiel
bei FlexRay, einem automotiven Subprojekt des deutschen Unternehmens TZ Mikroelektronik zusammen mit dem Mechatronik-Cluster
Göppingen/Deutschland und der FH Wels.
Rückblickend war es erst durch die enge Vernetzung der regionalen Wirtschaftsförderungs- institutionen
wie bspw. Clusterland oder WRS möglich, diese hohe Anzahl von interessanten Kooperationen zwischen Partnern
aus Oberösterreich, der Region Stuttgart, der Lombardei und West-Pannonien zu Wege zu bringen.
Diese Bilanz von REGINS spricht eine deutliche Sprache und schon deshalb sollte die erfolgreich begonnene Arbeit
und der eingeschlagene Weg subsidiärer Förderung von innovationsfördernden Kooperationen in der
neuen EU-Förderperiode, die bis zum Jahr 2013 läuft, weiterhin Berücksichtigung finden.
Dr. Francesco Morabito, CESTEC S.p.A. (Region Lombardei)
Das Leitbild der Region Lombardei zielt auf folgende Schwerpunkte ab: Das Erreichen des sozialen Zusammenhalts,
die Schaffung innovativer Bedingungen für den wirtschaftlichen Erfolg und die Weiterentwicklung des Umweltschutzes
durch die Umsetzung von indirekten und direkten Initiativen zur Befriedigung der kollektiven Bedürfnisse.
Mit Hilfe der Innovationsagentur "CESTEC" ermöglicht die regionale Regierung die Umsetzung spezieller
Regionalprogramme, die KMUs dahingehend unterstützen, dass sie in den innovativsten Produktmärkten tätig
werden können - durch die Generierung von Ergebnissen internationaler angewandter Forschung in einer globalen
Perspektive. Dies erlaubt die Einbindung aller relevanten Stakeholder zwecks Bewertung der Beiträge nach den
üblichen Zielvorstellungen: In diesem Rahmen spielte REGINS eine außergewöhnlich wichtige Rolle
in der Förderung und gemeinsamen Bearbeitung strategischer Projekte zusammen mit anderen europäischen
Regionen und in der Einbeziehung regionaler Absichten, kooperative Lösungen zu Problemen und Herausforderungen
sowie neue Perspektiven zu finden. Dank REGINS hat die Region Lombardei ihre Kapazitäten dahingehend erhöht,
dass sie zu einem repräsentativen Stakeholder und Impulsfaktor innerhalb der KMUs in der EU geworden ist,
die es schafft, Strategieprozesse idealtypisch zu interpretieren und mit Zuversicht auf die Möglichkeiten
neuen Wettbewerbs und Innovationsprogrammen sowie auf das 7. Rahmenprogramm der EU blickt. |