2006 erstmals mehr als 30 Millionen Touristen in Österreich  

erstellt am
08. 03. 07

Umsatz im Wintertourismus trotz Schneemangels klar über Vorjahresniveau
Berlin/Wien (bmwa) - „Für Österreichs Tourismuswirtschaft brachte 2006 ein hervorragendes Ergebnis. Die Zahl der Ankünfte kletterte erstmals über die 30-Millionen-Marke, der Umsatz stieg auf über 30 Milliarden Euro. Wir haben hier also zwei Schallmauern durchbrochen", gab Wirtschaftsminister Martin Bartenstein auf einer Pressekonferenz im Rahmen der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin bekannt.

Die aktuellsten Tourismuszahlen würden eindeutig darlegen, wie groß Österreichs Charme bei Gästen aus dem In- und Ausland sei. Die Zahl der Ankünfte ist im Jahresvergleich um 2,6 Prozent auf den historischen Höchststand von 30,1 Millionen geklettert (Ausländer: +1,5 Prozent auf 20,2 Millionen; Inländer: +5,1 Prozent auf 9,9 Millionen). Die Tourismus-Umsätze konnten im selben Zeitraum um 3,9 Prozent gesteigert werden und haben mit 30,38 Milliarden Euro ebenso eine Schallmauer durchbrochen, obwohl die Nächtigungszahl (mit +0,1 Prozent) bei 119,3 Millionen unverändert hoch blieb. Der Wertschöpfungsanteil des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt belief sich 2006 - unter Berücksichtigung aller vom Tourismus ausgelösten direkten und indirekten Effekte - auf 8,7 Prozent, jener von Tourismus und Freizeitwirtschaft auf 16,4 Prozent.

Deutsche bleiben die Top Österreich-Touristen
Unsere deutschen Nachbarn blieben trotz Rückgangs - die Nächtigungszahl schrumpfte um 4,5 Prozent auf 48,8 Millionen - auch 2006 unsere bedeutendsten Gäste, gefolgt von Touristen aus den USA (+7,8 Prozent), Frankreich (+5,2 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (+5,1 Prozent). Bei der Wahl der Unterkünfte geht der Trend klar in Richtung Qualitätstourismus. Bei Nächtigungen in 5/4-Sterne-Kategorie konnte ein Plus von +4,8 Prozent verzeichnet werden, während die 3-Sterne-Kategorie um 0,6 Prozent zulegte. In der 2/1-Sterne-Kategorie wurde ein Rückgang von -5,9 Prozent verbucht.

Schwerpunkte um Euro 2008
Mit der Fußball-EM Euro 08 konnte Österreich - gemeinsam mit der Schweiz - die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt ins Land zu holen". Sechs Millionen Euro hat der Bund für Werbemaßnahmen durch die Österreich Werbung zur Verfügung gestellt. Die Länder zeigen sich hier noch zurückhaltend. "Ich möchte hiermit an sie appellieren, ihren Beitrag zu leisten. Denn gemeinsam sind wir noch stärker ", erklärte Wirtschaftsminister Bartenstein. Es gehe immerhin darum, den Tourismus aber auch den Wirtschaftsstandort in den nächsten Monaten noch besser und gezielter zu bewerben. Vor allem für Österreich als Hightech-Standort solle verstärkt Marketing betrieben werden.

Österreich auf ITB stark vertreten
Zum 41. Mal findet von 7. bis 11. März 2007 auf dem Berliner Messegelände erneut die weltweit wichtigste Leitmesse der Reiseindustrie statt. Insgesamt präsentieren 10.923 Unternehmen (2006: 10.850) aus 184 Ländern und Gebieten ihr touristisches Angebot auf einer Ausstellungsfläche von rund 160.000 Quadratmetern. Der Stand der Österreich Werbung mit einer Fläche von 1450 Quadratmetern wird von 33 österreichischen Ausstellern genutzt.

Wintersaison trotz Schneemangels ein Erfolg
"Das Ergebnis der ersten Wintermonate ist besser als angesichts des Schneemangels erwartet wurde", sagte der Wirtschaftsminister heute in Berlin. In der ersten Hälfte der laufenden Wintersaison 2006/07 (November 2006 – Jänner 2007) konnten die heimischen Tourismusbetriebe trotz Schneemangels und der Stagnation bei den Nächtigungen bei 24,8 Millionen ein Umsatzplus von +1,5 Prozent auf 4,56 Milliarden Euro verzeichnen. (Ausländernächtigungen leicht rückläufig bei -0,2 Prozent; die Inländernächtigungen legten leicht um 0,3 Prozent zu). Die stärksten Zuwächse bei den Nächtigungen verzeichnet das Burgenland (+9,8 prozent), gefolgt von Wien (+4,2 Prozent), Niederösterreich (+4,1 Prozent), Oberösterreich (+3,6 Prozent) und Salzburg (+0,8 Prozent), die übrigen Bundesländer mussten im selben Zeitraum Rückgänge hinnehmen (Kärnten -0,5 Prozent, Steiermark -2,2 Prozent, Vorarlberg -4,4Prozent und Tirol -1,2 Prozent). Die Gesamtzahl der Ankünfte hat sich im Vergleich zur ersten Hälfte der Vergleichssaison 2005/06 um 0,3 Prozent auf 6,2 Millionen verringert. Für die gesamte Wintersaison 2006/07 erwartet Bartenstein eine schwarze Null. Für das laufende Jahr geht der Wirtschaftsminister von einem Umsatzplus der Tourismusbranche in Höhe von 2 Prozent aus.

Klimaschutz
"Schon vor Jahren hat Österreich der ökologischen Nachhaltigkeit im Tourismus einen großen Stellenwert beigemessen", erläuterte Bartenstein. Es gebe eine Reihe von Projekten im Bereich des sanften Tourismus. „Für den Umweltminister gibt es jede Unterstützung, wenn es darum geht, den Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken und neues Bewusstsein zu schaffen. Aber niemand soll von Verboten sprechen. Die Reisefreude dürfe man keinem verderben". In Bezug auf den deutschen Slogan „Sylt statt Seychellen" sagte Bartenstein in Richtung deutscher Gäste: „Österreich ist nur einige hundert Kilometer entfernt und uns ist der Aspekt Umwelt äußerst wichtig." Seine Schlussfolgerung: „Österreich, das Gute liegt so nah. Wir laden unsere deutschen Nachbarn ein, wieder öfter nach Österreich zu kommen." Zuletzt war die Zahl der deutschen Touristen in Österreich zurückgegangen.

Österreich hält Top-Position im internationalen Vergleich
Die Welttourismusorganisation schätzt die Zahl der weltweiten Ankünfte (2005) auf 806 Millionen (+5,5 Prozent). Österreich liegt im Ranking der Tourismusdestinationen weltweit an 10. Stelle (gemessen an Ankünften 2005). Nummer 1 ist Frankreich, gefolgt von Spanien und den USA. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat erstmals den so genannten "Travel & Tourism Competitiveness Report 2007" erstellt und in 124 Ländern der Welt relevante Daten gesammelt. Die aktuelle Studie kürt Österreich nach der Schweiz (und vor Deutschland) zum 2. besten Tourismusstandort, gemessen an der wirtschaftlichen Attraktivität für die Touristikwirtschaft. Bewertet wurden 52 Faktoren wie Stellenwert der Tourismusindustrie, Umweltpolitik, Sicherheit, Hygiene, Flugverbindungen, Transportsystem, Preise, Humanressourcen oder auch Kulturgüter und Naturschätze.

Reiselust der Österreicher nimmt stark zu
2006 haben 5,2 Millionen Österreicher (75 Prozent der Bevölkerung ab 15 J.) insgesamt 15,77 Millionen Urlaubsreisen unternommen (+15 Prozent zu 2005). 44,5 Prozent der Trips dauerten höchstens 3 Tage. Bei Inlandsreisen waren es sogar 60,5 Prozent Kurztrips. Österreich ist mit 51,3 Prozent als Reiseziel beliebter als Reisen ins Ausland. TOP-Reiseziele in Österreich 2006: Steiermark (22,1 Prozent), Salzburg (15,1 Prozent), Kärnten (12 Prozent) und Oberösterreich (11,9 Prozent). TOP-Auslandsdestinationen der Österreicher 2006: Italien (22,5 Prozent), Deutschland (12,3 Prozent) und Kroatien (11 Prozent).

Die Ausgaben pro Urlaubstag der Österreicher rd. 103 Euro (Ausland: rd. 114 Euro, Inland: 82 Euro). Bei Kurzreisen steigen die Ausgaben: Im Ausland sind es 147 Euro, im Inland 113 Euro.

Zwtl.: Wirtschaftsminister Bartenstein trifft deutschen Amtskollegen Glos
Am Rande der ITB in Berlin trifft Bundesminister Dr. Martin Bartenstein den deutschen Wirtschaftsminister Michael Glos zu einem Gespräch. Die Themen dabei waren die Wirtschaftslage beider Länder, die Umsetzung der Lissabon- Strategie sowie Fragen der EU-Energie- und Umweltpolitik sowie der aktuelle Stand der WTO-Verhandlungen.

Deutschland war 2006 mit einem Handelsvolumen von 79,4 Milliarden Euro (2005: 70,8 Milliarden Euro) erneut mit Abstand wichtigster Wirtschaftspartner Österreichs. Insgesamt gehen rund 32 Prozent aller österreichischen Exporte nach Deutschland (so viel wie in die nächsten sechs Exportdestinationen zusammen), während deutsche Lieferungen 42,5 Prozent des österreichischen Gesamtimportvolumens ausmachen.

Zudem trifft Wirtschaftsminister Martin Bartenstein auch die bulgarische Tourismusministerin Aneliya Krushkova zu einem Gedankenaustausch.
 
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