und Einbringung frauenpolitischer Aspekte in die allgemeinen Agenden – Erstes Arbeitstreffen von
Wissenschaftsminister Hahn mit Frauenpolitischen Beirat für Universitäten
Wien (bmwf) - Symbolisch, am diesjährigen Frauentag, findet das erste Arbeitstreffen von Bundesminister
Dr. Johannes Hahn mit den Vertreterinnen des Frauenpolitischen Beirats für Universitäten statt.
Dass es hierbei nicht nur ums "Symbol" geht, stellt Hahn vorweg klar:
"Wir arbeiten an konkreten Maßnahmen, die ersten drei Schwerpunkte des Frauenpolitischen Beirats
müssen sofort und zügig umgesetzt werden: Gender-Monitoring, Gender-Budgeting und Sensibilisierung sowie
Sichtbarmachung durch kontinuierliche Medienarbeit." Für die Umsetzung des Gender-Monitoring ist Hahn
die gute Kooperation mit den Universitäten besonders wichtig, da die Universitäten diese Maßnahmen
de facto umsetzen werden. "Die Universitäten Graz und Salzburg sowie die MedUni Wien tun dies schon",
lobte Hahn, "die übrigen gilt es davon zu überzeugen und sie zu motivieren. Das sehe ich als unsere
gemeinsame Aufgabe."
Gender-Monitoring
Einer der Schwerpunkte für 2007 ist der Aufbau eines professionellen Gender-Monitoring-Systems (Gender-Data)
und kontinuierliches Monitoring des Frauenanteils in allen Funktionen an allen Universitäten Österreichs.
Seit 2002 gibt es im Bereich des weiblichen wissenschaftlichen Universitätspersonals eine beachtliche Entwicklung.
Der Zuwachs beim weiblichen Personal ist hier überproportional. "Insbesondere verzeichnen wir ein Plus
bei den Professorinnen von 38% und ein Plus von ca. 27% beim Mittelbau. Hier wird auch über die Leistungsvereinbarungen
und die Frauenförderungsprogramme fFORTE und excellentia schwerpunktmäßig weiter angesetzt",
so Bundesminister Hahn. Österreichs Professorinnenanteil liegt derzeit bei 14%, der Anteil von Dozentinnen
stieg seit 2002 auf 17%. "Bis zum Jahr 2010 werden durch Pensionierungen ca. 40% aller Professuren an Universitäten
vakant. Das ist eine Chance für die Universitäten und die Forschung", ist Hahn überzeugt. Er
sieht in dieser Situation eine gute Möglichkeit für eine "sanfte, aber effektive Erschließung
des bislang weitgehend ungenutzten Frauenpotentials für den Lehr- und Forschungsbetrieb". Durch eine
kluge und strategische Nachbesetzung der frei werdenden Stellen unter Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse
könne der Frauenanteil entsprechend angehoben werden.
Gender-Budgeting
Ein weiterer Schwerpunkt für 2007 ist Gender-Budgeting. Die Anwendung von Gender-Mainstreaming bei der Mittelverteilung
und der Mittelverwendung muss an allen Universitäten gewährleistet werden. Für die systematische
Erarbeitung des Themas wird eine Projektgruppe im BMWF unter Einbringung von Expert/innen der Universitäten
eingerichtet.
Sensibilisierung und Sichtbarmachung
Dritter Schwerpunkt für 2007 ist die Sensibilisierung und Sichtbarmachung durch kontinuierliche Medianarbeit
sowie der Aufbau einer Datenbank mit exzellenten Wissenschafterinnen. Wissenschaftsminister Hahn ist davon überzeugt,
dass auch in Zukunft Sichtbarmachung und Sensibilisierung ganz wesentliche Anliegen im Zusammenhang mit Gender-Mainstreaming
im Wissenschafts- und Forschungsbereich sein müssen. "Die Leistung der Wissenschafterinnen gezielt sichtbar
zu machen, damit Vorbilder für junge Wissenschafterinnen zu schaffen und den volkswirtschaftlichen Benefit
des Anteils von Frauen zu kommunizieren, fordert kontinuierliche Sensibilisierungsarbeit", so Hahn.Neben diesen
drei Schwerpunkten wird Wissenschaftsminister Hahn mit dem Frauenpolitischen Beirat auch die allgemeinen Schwerpunkte
auf Aufgabenstellungen des Ressorts diskutieren und erhofft sich vom Beirat, dass dieser verstärkt frauenpolitische
Aspekte in alle Belangen des Ressorts einbringt. "Zusätzlich zu den sehr wichtig ausdrücklich frauenpolitischen
Maßnahmen und Förderungen ist es wesentlich, vor allem die allgemeinen Agenden viel stärker aus
frauenpolitischer Sicht zu betrachten und in Diskussionen gerade diesen Aspekt als Bereicherung für uns alle
einzubringen", so Hahn. |