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Neues Förderprogramm "Jugend & Kultur in NÖ" |
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Bohuslav: Niederösterreich als Zentrum innovativer Jugendkultur Statements zum neuen Förderprogramm Mit der neuen Förderoffensive möchten wir dieses Potential verstärkt fördern und den Jugendlichen Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Dazu brauchen sie Raum für Neuentwicklungen und Gelegenheit für Experimente. Das klare Ziel dieser Förderaktion lautet: Jugendliche entscheiden selbst, was Jugendkultur ist! Wir wollen sie in ihrer Kreativität unterstützen, sie aber eigenständig und eigenverantwortlich
aktiv werden lassen. Das Land Niederösterreich stellt dafür die geeigneten Rahmenbedingungen bereit.
Diese sehen neben der finanziellen Förderung auch Workshops vor, um den Jugendlichen Know-how und Anreize
zu liefern. Viele heute anerkannte Kunstrichtungen haben sich aus dem sogenannten "Underground" heraus entwickelt. Jugendliche greifen subkulturelle Ausdrucksformen gerne auf, die von den Erwachsenen zwar zunächst belächelt oder abgelehnt werden, mittel- bis langfristig jedoch respektiert und oft sogar Eingang in den Kanon der Hochkultur finden. Dass das Land Niederösterreich dieses Potenzial erkannt und sich des Themas angenommen hat, ist meines Erachtens ebenso erfreulich wie die Art der Umsetzung des vorliegenden Förderprogramms: Es wurde viel richtig gemacht, insbesondere weil man die Jugendlichen ernst genommen, ihre Meinungen eingeholt und sie eingeladen hat, an der Umsetzung des Förderprogramms mitzuarbeiten. Diese Art des Ernst-Nehmens spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Gutachtergremiums wider. Für sehr positiv halte ich außerdem, dass mit der Umsetzung des Fördertools die Kulturvernetzung NÖ betraut wurde. Denn ihre Expertise und ihr Beratungsangebot wird den Zugang zu dieser Fördermöglichkeit für die Jugendlichen wesentlich vereinfachen. Schritt für Schritt zum Fördergeld! Ansprechpartner für Interessierte sind die insgesamt vier Regionalbüros der Kulturvernetzung NÖ. Dort wird das Procedere erklärt und die Einreichung abgewickelt. Gleichzeitig kann das Beratungsangebot der Kulturvernetzung NÖ genutzt und das Projekt im Einzelnen besprochen werden. Damit die Bewerber nicht an Formalhürden scheitern, ist die Einreichstelle gleichzeitig Beratungsstelle. Im Anschluss passiert das Ansuchen den Gutachtergremium. Dieser setzt sich aus jugendlichen und erwachsenen ExpertInnen der Jugend-Kultur-Szene zusammen. Er entscheidet (4- bis 6mal jährlich) auf der Grundlage von Förderleitlinien (Details: S.9) über die Förderwürdigkeit. Im Anschluss werden die Einreicher über die Gutachtergremiumsentscheidung informiert. Grundsätzlich gilt das NÖ Kulturfördergesetz 1996 (www.kulturvernetzung.at >>> Menü: Service). Jährliche Schwerpunkte werden den Fokus auf wichtige Themen wie z.B. Migration, Transkulturalität oder Gender-Mainstreaming richten. Die Schwerpunkte dienen dabei der Schärfung der Aufmerksamkeit; eingereicht können jedoch immer auch solche Projekte werden, die sich nicht mit den Jahresschwerpunkten auseinander setzen. WORKSHOPS EU-KONTEXT
Als Jugendliche gelten im Rahmen des Förderprogramms "Jugend & Kultur in NÖ!" alle Personen vom 14. bis zum vollendeten 29. Lebensjahr, unabhängig von ihrer sozialen Stellung und Schulbildung (Hauptschüler, Schüler der AHS-Unterstufe und Oberstufe, BHS etc., Lehrlinge, Studenten und Berufstätige bis zum vollendeten 29. Lebensjahr). Unter dem Begriff Kultur verstehen Jugendliche zumeist die Kulturen der unterschiedlichen Völker und Länder. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Jugendliche bei den meisten Umfragen dem Begriff "Kultur" zumeist kaum Interesse beimessen, jedoch bei der Frage nach den Lieblingsbeschäftigungen fast immer kulturelle Aktivitäten wie Musik, Feste, Festivals, Kino und andere Events an erster Stelle bei den Antworten stehen. Das in Studien oft festgestellte mangelnde Interesse der Jugendlichen für Kultur liegt also wesentlich auch an einer Fragestellung, die Jugendliche in einem "Erwachsenenjargon" befragt und daher unpräzise Ergebnisse liefert. Der Begriff Kunst umfasst für die jungen Leute weitgehend Angebote der so genannten Hochkultur, vor allem mit Künstlern aus der Vergangenheit. Kunst wird von vielen Jugendlichen meist als etwas "Verstaubtes" und "Ernstes" ohne Unterhaltungswert verstanden, weshalb es auch nicht besonders verlockend erscheint, sich damit zu beschäftigen. Als absolut uncool gelten in diesem Zusammenhang alle mit "Hochkultur" verbundenen Aktivitäten. Auch hier scheint das Problem des "Erwachsenenjargons" in den Befragungen zu greifen. Der Begriff Jugendkultur wird im Kontext des Förderprogramms "Jugend & Kultur in NÖ!" als aktive Kulturarbeit von und mit Jugendlichen verstanden, die sich mit verschiedenen Kunst- und Kulturformen auseinandersetzen. Kunst und Kultur für die Jugend soll Spaß machen, unterhalten und entspannen. Jugendkultur in Niederösterreich sollte den Jugendlichen die Möglichkeit bieten, ihren eigenen Weg zum Verständnis von Kunst und Kultur zu finden und ihre eigenen innovativen Kräfte dabei mit einzubringen. Im Zentrum des Jugendkulturbegriffes für das vorliegende Förderinstrument steht deshalb das aktive eigenverantwortliche Gestalten und Mitgestalten von Jugendlichen. Unter soziokultureller Jugendarbeit versteht die Kulturvernetzung NÖ das Spannungsfeld der kulturellen Auseinandersetzung zwischen eigenständiger und strukturierter, in bestehenden Organisationen eingebetteter Jugendkulturarbeit, speziell als Gegensatz zum massenkulturellen Konsum. Eigenständige Jugendkulturarbeit stellt keine Randerscheinung der Gesellschaft dar, sondern ist ein wesentlicher Teilbereich der Kulturarbeit mit Jugendlichen. Bestimmte jugendkulturelle Ausdrucksformen werden von der Erwachsenenwelt nicht verstanden und daher auch abgelehnt. Dennoch sind die Jugendlichen die sich damit auseinander setzen als "ganz normale" Bürger zu sehen, die im kulturellen Bereich lediglich sehr spezifischen Interessen nachgehen. Wichtig dabei ist auch: Hier gibt es ein kreatives Potential von aktiven und interessierten Menschen. Eigenständig heißt in diesem Kontext auch, dass Jugendlichen Freiräume für die verschiedensten Aktivitäten eingeräumt werden. Dass die Jugendlichen selber aktiv sein und selber Verantwortung übernehmen können, ist dabei wesentlich.
Kulturelle Ausdrucksformen von Jugendlichen benötigen dabei dieselben Freiheiten, die sich in der Erwachsenenwelt
längst durchgesetzt haben: Auch Jugendkultur muss nicht verstanden, sondern zugelassen werden. Jugendkultur
ist NICHT das was die Erwachsenenwelt dafür hält, sondern das was die Jugendlichen darunter verstehen.
Weiters wird durch die Abt. F3 (Abteilung "Allgemeine Förderung": u.a. Jugendförderung)
in Niederösterreich seit vielen Jahren die Errichtung von Jugendräumen, autonom geführten Räumen,
gefördert, die vor allem als Aufenthaltsräume und Treffpunkte in den ländlichen Gebieten dienen.
Hier existiert kein Betreuungsangebot durch erwachsene Fachkräfte. |
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