Raiffeisenbank arrangiert erste variabel verzinste Unternehmensanleihe in Russland  

erstellt am
08. 03. 07

Wien (rzb) - JSC Lebedansky, der größte Produzent von ökologischen Fruchtsäften in Osteuropa und eines der führenden Unternehmen auf dem russischen Markt für Babynahrung, emittierte eine Debütanleihe in Höhe von 1,5 Milliarden Rubel (ca. 43,7 Millionen Euro). Sie ist die erste russische Unternehmensanleihe, deren Verzinsung an den MosPrime-Zinssatz* gebunden ist. Die Erlöse aus der Anleihe werden zur Refinanzierung von kurzfristigen Verbindlichkeiten verwendet.

Lead Manager der Transaktion ist die ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau. Deutsche Bank, Morgan Stanley Bank, Commerzbank, WestLB Vostok, International Moscow Bank, VTB 24 und Uralsib fungieren als Co-Manager.

Die Gesamtinvestorennachfrage für diesen Bond betrug 3,8 Milliarden Rubel (ca. 110 Millionen Euro), die gebotenen Aufschläge auf den MosPrime-Satz bewegten sich zwischen 110 und 207 Basispunkten. Die Anleihe hat einen quartalsweise zahlbaren Kupon und eine Laufzeit von drei Jahren. Mit der Anleihe sind Call-Optionen verbunden: Ab dem fünften Kupon kann die Emmittentin den Bond zu 100,25 Prozent des Nennwertes zurückkaufen.

Die Anleihe wurde über eine öffentliche Auktion an der Moscow Interbank Currency Exchange (MICEX) platziert und war 2,6-fach überzeichnet. Es wurde ein Aufschlag von 143 Basispunkten (1,43 Prozent) zum 3-Monats-MosPrime-Zinssatz (5,43 Prozent am 5. März 2007) fixiert. Daraus ergibt sich ein erster Kupon von 6,86 Prozent.

„Das ist die niedrigste Verzinsung die jemals für eine nicht-staatliche Unternehmensleihe in Russland erreicht wurde“, sagte Patrick Butler, für Investment Banking und Treasury zuständiges Vorstandsmitglied der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). „Diese Emission beweist einmal mehr unsere Fähigkeiten auf dem russischen und osteuropäischen Bondmärkten. Wir sind an der vordersten Front der Marktentwicklung in Russland, nicht nur mit unseren Kommerzkunden- sondern auch mit unseren Investment Banking-Aktivitäten.“

Die Raiffeisenbank ist eines der führenden Institute auf dem russischen Markt für Unternehmensanleihen. Zwischen 2001 und 2007 agierte sie als Lead Manager bzw. Co-Manager von 105 Transaktionen im Gesamtwert von 318 Milliarden Rubel (ca. 926 Millionen Euro).

Pavel Gourine, stellvertretender Generaldirektor der Raiffeisenbank und verantwortlich für das Firmenkundengeschäft, sagte: „Die Platzierung dieser Anleihe ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung des russischen Bond-Marktes. Der im Zuge der Auktion ermittelte Aufschlag spiegelt die Kreditwürdigkeit der begebenden Firma durch den Markt klar wider. Wir meinen, dass die Struktur der Transaktion nicht nur die Kreditkosten von Lebedyansky reduzieren, sondern auch Investoren dazu dienen wird, das Risiko von Zinsschwankungen zu minimieren und Kreditrisiken zu diversifizieren. Wir sind überzeugt, dass diese erfolgreiche Debut-Platzierung helfen wird, die Anzahl variabel verzinster Bonds auf dem russischen Markt zu steigern.“

*) Der MosPrime Zinssatz basiert auf von acht Banken zur Verfügung gestellten Veranlagungssätzen und wird an jedem Geschäftstag gemeinsam mit dem MosIBOR um 12:30 Uhr Moskauer Zeit berechnet. Der Zinssatz ist das arithmetische Mittel aus diesen Sätzen unter Weglassung des höchsten und niedrigsten Wertes und wird in Prozent p.a. auf zwei Dezimalstellen angegeben. Die ZAO Raiffeisenbank war maßgeblich an der Einführung dieses Referenzzinssatzes beteiligt, als sie, gemeinsam mit der ZAO Citibank, vor zwei Jahren als Lead Manager eine Rubel-Floating Rate Note für die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) platzierte. Die EBRD sah diese Innovation damals als einen signifikaten Beitrag zur Entwicklung eines transparenten Marktes an. Diese Sicht wurde durch die nachfolgenden Entwicklungen bestätigt.
 
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