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Teilzeit ist weiblich |
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Wien (sora) - Teilzeit in Österreich ist weiblich. Laut Arbeitskräfteerhebung des Mikrozensus
waren im Jahr 2005 nur 5,6% der erwerbstätigen Männer in Teilzeit beschäftigt, Frauen jedoch zu
einem Anteil von 40,3%. Ihre durchschnittlich pro Woche geleistete und bezahlte Arbeitszeit ist dementsprechend
um 9 Stunden niedriger als die der Männer. Das hat Auswirkungen auf Einkommen, Pension und die Rolle der Geschlechter bzw. ist auch eine Folge bestehender klassischer Rollenbilder. SORA hat im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich und der Bundesarbeiterkammer mehrere Studien durchgeführt, die dieses Thema aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchten. Hier lesen Sie eine Zusammenfassung. Kinder als Teilzeit-Grund… Die Notwendigkeit, Familie und Beruf zu vereinen, ist einer der Hauptgründe für Teilzeitarbeit. Mütter mit Kindern unter 15 Jahren haben häufiger Teilzeitjobs als kinderlose Frauen, das zeigt eine Auswertung des Arbeitsklimaindex. 57% der berufstätigen Mütter mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten Teilzeit, bei Frauen ohne Kinder unter 14 Jahren sind es 31%. Die Teilzeitbeschäftigung führt bei berufstätigen Müttern zu hoher Zufriedenheit hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Während 50% Familie und Beruf sehr gut vereinbaren können, sehen Vollzeitbeschäftigte Mütter größere Schwierigkeiten: Nur jede Dritte gibt an, Job und Familie sehr gut unter einen Hut zu bringen. …für Frauen Es sind also großteils die Frauen, die zur Kinderbetreuung auf Teilzeitarbeit umsteigen. Ihre durchschnittlich geleistete Wochenarbeitszeit beträgt in der Altersgruppe bis zu 25 Jahren rund 37 Stunden. Im Alter zwischen 26 und 45 Jahren sinkt sie auf 33 Stunden und steigt in der Gruppe der Beschäftigten ab 46 Jahren wieder durchschnittlich um eine Stunde an. Insbesondere in der Altersgruppe zwischen 26 und 45 Jahren steht das Ausmaß der Beschäftigung in einem engen Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Kindern. Frauen dieser Altersgruppe ohne Kinder arbeiten durchschnittlich 37 Stunden pro Woche; Mütter hingegen nur durchschnittlich 30 Stunden. Nur 41% der Mütter mit Kindern unter 15 Jahren können sich vorstellen Vollzeit zu arbeiten (zumindest 35 Stunden pro Woche); bei Frauen ohne Kinder dieses Alters sind es immerhin 68%. Während sich Kinder bei Frauen häufig als Gehalts- und Karrierebremse auswirken, zeigt sich bei Männern durch die Vaterschaft kein Einkommensverlust. Ihre wöchentliche Arbeitszeit bleibt trotz Kindern gleich bzw. steigt sogar noch an. Auffallend ist, dass gerade Väter mit hoher Qualifikation nicht die Arbeitszeit reduzieren, sondern vielmehr die meisten Überstunden machen. Finanzielle Nachteile Teilzeitbeschäftigte Frauen sind sich der negativen Folgen ihres Jobs durchaus bewusst. 15% geben an, ihr Einkommen würde nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt zu decken, bei weiteren 44% reicht es gerade noch aus. Auch die finanzielle Absicherung im Alter wird von teilzeitbeschäftigten Frauen pessimistisch gesehen. Mehr als ein Drittel geht davon aus, dass die Pension dereinst nicht reichen wird. 46% hoffen darauf, dass sie im Ruhestand gerade noch das Auslangen finden werden. Existenz sichern Wichtige Argumente, warum Teilzeitbeschäftigte (Männer und Frauen) mehr arbeiten wollen, betreffen in erster Linie Fragen der Existenzsicherung, die durch Vollzeitarbeit erreicht werden kann. 83% der Befragten sehen hierbei den höheren Pensionsanspruch. Weiters gelten höheres Einkommen, die bessere Absicherung für den Fall von Arbeitslosigkeit sowie die Einschätzung, dass Vollzeitstellen sicherer sind als Teilzeitstellen, für den Großteil der Teilzeitbeschäftigten als Vorteile von Vollzeitstellen. Notlösung Teilzeit Dementsprechend sehen 34% aller Teilzeitbeschäftigten (Männer und Frauen) ihre Teilzeitarbeit als Notlösung bzw. als Übergangslösung an, so die Ergebnisse einer Studie im Auftrag der Bundesarbeiterkammer. 210.000 Teilzeitbeschäftigte in Österreich wünschen sich sofort ein höheres Stundenausmaß. 45% der Männer und 26% der Frauen wollen ihre Arbeitszeit sofort ausweiten. 67.600 Personen möchten ihr Stundenausmaß zwar nicht unmittelbar aber in den nächsten 5 Jahren erhöhen. Tatsächlich keinen Wunsch nach Vollzeit oder mehr Stunden hat ein Viertel der befragten Teilzeitbeschäftigten. Quelle: SORA |
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