Internationale Woche des Gehirns
Innsbruck (universität) - Die Themen Stress, Sucht und Schmerzen stehen heuer im Mittelpunkt
der Woche des Gehirns (Brain Awareness Week), die weltweit vom 12. bis 16. März stattfindet. In Innsbruck
öffnen die Hirnforscherinnen und -forscher ihre Labors und Kliniken und suchen den Dialog mit der Öffentlichkeit.
Alt und jung erhalten in öffentlichen Vorträgen und Schulveranstaltungen bei freiem Eintritt einen Einblick
in die Funktionsweise des Gehirns und können sich über die Hirnforschung und die Arbeit an den neurowissenschaftlichen
Instituten und Klinken der Medizinischen Universität Innsbruck informieren.
Erkrankungen des Gehirns zählen zu den am weitesten verbreiteten Leiden, jeder vierte EU-Bürger ist davon
direkt betroffen: Morbus Alzheimer, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Schizophrenie, Depression, Sucht, Essstörungen,
um nur einige zu nennen. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten belaufen sich in Europa auf über 380 Milliarden
Euro pro Jahr. Jeweils im März wird im Rahmen einer internationalen Aktionswoche auf diese Krankheitsbilder
aufmerksam gemacht. Nach den Erfolgen im vergangenen Jahr bietet die Medizinische Universität Innsbruck auch
heuer der Bevölkerung wiederum ein umfangreiches Programm: "Warum verschlechtert sich das Gedächtnis
mit zunehmendem Alter?", "Haben wir einen freien Willen?", "Kann Stress krank machen und wie
sind Stress und Schmerzen miteinander verknüpft?", "Wie wirken Drogen und warum können wir
süchtig werden?", so lauten nur einige der Themen, die für das interessierte Publikum allgemeinverständlich
aufbereitet werden.
Breite Information für alle Interessierten
Neben einer Einführung in die Anatomie, die Physiologie und die Pathologie des Gehirns werden die
beteiligten WissenschaftlerInnen einige neurologische und psychiatrische Krankheiten vorstellen, von denen auch
in Tirol sehr viele Menschen betroffen sind und die häufig tabuisiert werden. "Es geht uns neben der
Information auch darum, über mögliche Erkrankungen aufzuklären und ein Bewusstsein zu schaffen,
das zur notwendigen Entstigmatisierung von entsprechenden Patientinnen und Patienten beiträgt", erklärt
der Koordinator der Veranstaltung in Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Lars Klimaschewski. Die öffentlichen Vorträge
sind kostenfrei, können ohne Anmeldung besucht werden und finden von Montag bis Freitag jeweils um 18.00 Uhr
im Hörsaal der Frauen-Kopfklinik auf dem Klinikgelände statt.
Eigenes Programm für Jugendliche
Für junge Menschen bietet die Woche des Gehirns ein spezielles Programm, das die Möglichkeit
bietet, sich in die Welt des Gehirns einführen zu lassen und auch die Forschungslabors der Innsbrucker Neurowissenschaftler
zu besuchen. Dabei werden Fragen thematisiert, die für Jugendliche von besonderem Interesse sind. So wird
zum Beispiel über die nachhaltigen Folgen von Drogenkonsum informiert. "Das Interesse daran ist sehr
groß", betont Lars Klimaschewski, "insgesamt haben sich bereits über 500 Schülerinnen
und Schüler mit ihren LehrerInnen angemeldet."
Neurowissenschaften präsentieren sich
Die Woche des Gehirns wird von der Europäischen Allianz für das Gehirn und der amerikanischen
‚Dana Alliance for Brain Initiatives' koordiniert und seit 1999 auch in Österreich erfolgreich durchgeführt.
In Innsbruck organisieren die NeurowissenschaftlerInnen der Medizinischen Universität unter der Leitung von
Prof. Lars Klimaschewski die Aktivitäten. Unterstützt werden sie dabei unter anderem von der Federation
of European Neuroscience Societies (FENS). |