Wien in New York 2007 - Jüdischer Schwerpunkt  

erstellt am
07. 03. 07

Bezirkspartnerschaft zwischen Brooklyn und Leopoldstadt
Wien (rk) - "Es hat immer schon eine große Nähe zwischen Brooklyn und Leopoldstadt gegeben. Mit diesem historischen Tag soll diese Nähe besiegelt werden," sagte der Präsident des 2,5 Mio. zählenden New Yorker Stadtteils Brooklyn, Marty Markowitz, der am 07.03. im Beisein der jüdischen Gemeinde von Brooklyn, allen voran Rabbi Niederman sowie dem Oberrabbiner von Wien, Paul Chaim Eisenberg, mit Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner eine Bezirkspartnerschaft zwischen Brooklyn und Leopoldstadt besiegelte. Die beiden Bezirke hätten beide eine starke jüdische Community, zeichneten sich durch einen Mix an unterschiedlichen Nationen aus und wären aufgrund ihrer Lebensqualität gefragte Stadtteile, so Markowitz, der zur Besiegelung der "sich vertiefenden Bande und Freundschaft" der beiden Bezirke an John F. Kennedys Worte "Ich bin ein Berliner" erinnerte und als Ausdruck seiner Wiener Verbundenheit seine Urkundenunterzeichnung mit "Ich bin ein Wiener" kommentierte.

Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner freute sich, dass der historische Brückenschlag jetzt auch per Urkunde besiegelt worden sei. Im Namen des Bezirksvorstehers der Leopoldstadt, Gerhard Kubik sprach sie auch eine Einladung an Borough-Präsident Markowitz aus, Wien ehestbaldigst zu besuchen. "Ich freue mich, dass die historischen Bande in der Gegenwart neu aufleben und nun offiziell besiegelt und dokumentiert sind", sagte Brauner.

Dass Wien "anders" sei, speziell was Vergangenheitsbewältigung und Restitution anlange, habe auch die Abendveranstaltung im Österreichischen Kulturforum gezeigt, so Brauner. Der Abend, der unter dem Motto: Zeitgenössisches jüdisches Wien stand, sei ein authentisches lebendiges Zeichen - eine Visitenkarte dafür, wofür Wien stehe und mit welchem Engagement diese Stadt das Leben der jüdischen Community unterstütze.

Dabei habe es einen spannenden Meinungsaustausch zwischen dem Wiener Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und der "jüdischen Größe" Rabbi Arthur Schneier sowie mehreren namhaften VertreterInnen der jüdischen Gemeinden von Wien und NYC gegeben, wobei speziell der Aspekt "aktuelles jüdisches Wien" diskutiert wurde.

Um das "Miteinander" durch persönliche Eindrücke zu bereichern, sprach Vizebürgermeisterin Renate Brauner auch eine Einladung an 20 VertreterInnen der jungen jüdischen Gemeinde in New York aus, im Juni 2007 Wien vier Tage lang zu besuchen, bzw. zu erleben.

Brauner erinnerte aber auch an die Aktion "A letter to the stars", die heuer im April in NYC stattfindet. Einerseits wird durch die Arbeit der SchülerInnen, die Lebensgeschichten aufzeichnen, das Bekenntnis der Stadt bekräftigt, niemals diesen dunkelsten Teil der Geschichte zu vergessen. Andererseits beweisen die jungen Menschen damit, dass sie für ein anderes Österreich und eine bessere Zukunft stehen.

"Wien ist anders" ist ein Slogan, den sich Wien vor 20 Jahren ausgesucht habe, sagte Vizebürgermeisterin Brauner, mit Veranstaltungen und Programmen dieser Art habe man diesen Slogan mit neuem Leben erfüllt.
 
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