Verleihung der Laudimaxima 2007 am Dies Academicus
Wien (universität) - Die Meeresbiologin Andrea D. Nussbaumer, die Chemikerin Dagmar Christine
Kapeller und die Mathematikerin Hannelore Brandt sind die "Laudimaxima"- Preisträgerinnen 2007.
Die Universität Wien stiftete diese Auszeichnung im Jahr der Physik 2005 zur Förderung von jungen Frauen
in den Fachbereichen der Naturwissenschaften und der Mathematik. Die Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen des
Dies Academicus am 12. März um 17 Uhr im Kleinen Festsaal der Universität Wien.
Die "Laudimaxima" wird von der Universität Wien an derzeitige oder ehemalige Doktoratsstudentinnen
und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen vergeben, die sich durch besondere wissenschaftliche Leistungen in den Fachbereichen
der Naturwissenschaften und Mathematik ausgezeichnet haben. Der Preis ist mit je 5.000 Euro dotiert und wird künftig
alle zwei Jahre vergeben.
Kurzbiographie Andrea D. Nussbaumer
Andrea D. Nussbaumer, geboren 1962 in Salzburg, begann nach ihrer Ausbildung zur Diplomkrankenpflegerin und zehn
Berufsjahren im zweiten Bildungsweg 1992 mit dem Studium der Zoologie und Ökologie. Ihren Schwerpunkt Meeresbiologie
wählte Andrea D. Nussbaumer aufgrund ihrer Freude am Tauchen. 2000 beendete sie ihre Diplomarbeit, 2006 ihre
Dissertation mit ausgezeichnetem Erfolg. Andrea D. Nussbaumer beschäftigt sich in ihrer Forschungstätigkeit
mit Riesenröhrenwürmern in der Tiefsee, die weder Mund noch Darm besitzen und für ihre Ernährung
spezielle Bakterien als Symbionten brauchen. Die Ergebnisse ihrer Dissertation – dass die Bakterien über die
Haut der Würmer aufgenommen werden und nicht über den Darm – widerlegten die bisherige Lehrmeinung und
wurden in der renommierten Fachzeitschrift "Nature" publiziert. Ihre Arbeit brachte die Wissenschafterin
bereits dreimal in den Ostpazifik, wo sie mit einem U-Boot in 2500 Metern Tiefe am Meeresgrund ihre Forschungsobjekte
beobachtete. Im Moment befindet sich die Mutter eines einjährigen Sohnes in Karenz.
Kurzbiographie Dagmar Christine Kapeller
Dagmar Christine Kapeller, geboren 1981 in Linz, inskribierte nach ihrer Matura 1999 Chemie an der Universität
Wien. Das Chemiestudium schloss sie 2005 ab und begann unmittelbar darauf das Doktoratsstudium an der Universität
Wien. Für die Dissertation erhielt Frau Kapeller ein Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Ihre erste wissenschaftliche Publikation ist heuer im "Journal of the American Chemical Society" erschienen.
In ihrer Forschungsarbeit stellt Dagmar Kapeller verschiedene chirale Oxymethyllithium-Verbindungen her, die zu
den kleinsten aus Atomen aufbaubaren Strukturen gehören, und überprüft sie auf ihre Stabilität
und ihr chemisches Verhalten.
Kurzbiographie Hannelore Brandt
Hannelore Brandt, geboren 1975 in Linz, begann nach ihrer Matura 1993 mit dem Studium der Mathematik an der Universität
Wien. Während des Studiums arbeitete sie als Forschungsassistentin am IIASA (International Institute of Applied
Systems Analysis) in Laxenburg. Nach ihrer Diplomarbeit war Hannelore Brandt als PhD-Studentin an der Fakultät
für Mathematik im Wissenschaftskolleg "Differential Equations in Science an Engineering" tätig.
Ihre Dissertation zum Thema Spieltheorie beschäftigt sich mit Fragen nach dem Ursprung und der Stabilität
von kooperativem und sozialem Verhalten, die auch schon in der renommierten Fachzeitschrift "PNAS" publiziert
wurde. Im November 2004 beendete sie ihre Dissertation und arbeitet seither an der Wirtschaftsuniversität
Wien als Assistentin, derzeit am Institut für Kreditwirtschaft, wo sie sich mit der Anwendung der Spieltheorie
im finanzwirtschaftlichen Kontext beschäftigt. |