Innsbruck (universität) - Am 26. März wird ein neues Zeitalter
an der Universitätsbibliothek Innsbruck eingeleitet: Als erste Institution weltweit wird der revolutionäre
ScanRobot™ der Firma Treventus aus Wien im Rahmen einer Teststellung seinen Betrieb aufnehmen. Das Scannen gebundener
Bücher erfolgt dann völlig automatisiert und mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die UB Innsbruck untermauert
damit nachdrücklich ihre Kompetenz im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Seit sechs Jahren betreibt die UB Innsbruck ein digitales Langzeitarchiv, in dem sich mehr als 11.500 Dokumente
aus zehn Jahrhunderten finden. Hunderttausende von Buchseiten wurden bisher gescannt und der Öffentlichkeit
verfügbar gemacht.
Mussten bisher Bücher mühsam Seite für Seite manuell gescannt werden, so wird diese Tätigkeit
nunmehr durch eine Erfindung aus Wien revolutioniert. Die Firma Treventus, hervorgegangen aus einem Forschungsteam
der Technischen Universität Wien, hat ein völlig neuartiges Gerät für das Umblättern und
Digitalisieren gebundener Vorlagen entwickelt. Der vollautomatische Buchscanner sorgt dafür, dass Bücher
aus fünf Jahrhunderten schonend, rasch und gleichzeitig mit höchster Qualität ohne menschlichen
Eingriff gescannt werden. Im Vollbetrieb sollen so tausende von Büchern pro Jahr digitalisiert und der Öffentlichkeit
zur Verfügung gestellt werden. Damit tritt die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen in ein neues,
industrielles Zeitalter. Globale Digitalisierungsinitiativen – man denke etwa an die Initiative von Google – erhalten
mit dieser österreichischen Erfindung neue Nahrung.
Die UB Innsbruck ist die erste Bibliothek weltweit, die den ScanRobot™ im Einsatz haben wird. Möglich wurde
dies durch eine bereits seit 2005 bestehende Forschungskooperation mit Treventus. Durch diese Entwicklungspartnerschaft
soll gewährleistet werden, dass der ScanRobot™ den Ansprüchen der Bibliotheken möglichst entgegen
kommt und die digitalen Bücher ebenso lange verfügbar sein werden, wie ihre gebundenen Vorlagen.
Auch die renommierte Bayerische Staatsbibliothek setzt auf die Technologie von Treventus. Bereits im Juni sollen
zwei ScanRobots™ in München ihre Arbeit aufnehmen: Zigtausende wertvolle und seltene Bücher des 16. Jahrhunderts
warten auf die Arbeitstiere aus Österreich.
Der Tag, an dem somit alle Bibliotheksbestände auf Knopfdruck digital verfügbar sein werden, rückt
damit deutlich näher. |