ScanRobot an der Universitätsbibliothek Innsbruck  

erstellt am
19. 03. 07

Innsbruck (universität) - Am 26. März wird ein neues Zeitalter an der Universitätsbibliothek Innsbruck eingeleitet: Als erste Institution weltweit wird der revolutionäre ScanRobot™ der Firma Treventus aus Wien im Rahmen einer Teststellung seinen Betrieb aufnehmen. Das Scannen gebundener Bücher erfolgt dann völlig automatisiert und mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die UB Innsbruck untermauert damit nachdrücklich ihre Kompetenz im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Seit sechs Jahren betreibt die UB Innsbruck ein digitales Langzeitarchiv, in dem sich mehr als 11.500 Dokumente aus zehn Jahrhunderten finden. Hunderttausende von Buchseiten wurden bisher gescannt und der Öffentlichkeit verfügbar gemacht.

Mussten bisher Bücher mühsam Seite für Seite manuell gescannt werden, so wird diese Tätigkeit nunmehr durch eine Erfindung aus Wien revolutioniert. Die Firma Treventus, hervorgegangen aus einem Forschungsteam der Technischen Universität Wien, hat ein völlig neuartiges Gerät für das Umblättern und Digitalisieren gebundener Vorlagen entwickelt. Der vollautomatische Buchscanner sorgt dafür, dass Bücher aus fünf Jahrhunderten schonend, rasch und gleichzeitig mit höchster Qualität ohne menschlichen Eingriff gescannt werden. Im Vollbetrieb sollen so tausende von Büchern pro Jahr digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Damit tritt die Digitalisierung von Bibliotheksbeständen in ein neues, industrielles Zeitalter. Globale Digitalisierungsinitiativen – man denke etwa an die Initiative von Google – erhalten mit dieser österreichischen Erfindung neue Nahrung.

Die UB Innsbruck ist die erste Bibliothek weltweit, die den ScanRobot™ im Einsatz haben wird. Möglich wurde dies durch eine bereits seit 2005 bestehende Forschungskooperation mit Treventus. Durch diese Entwicklungspartnerschaft soll gewährleistet werden, dass der ScanRobot™ den Ansprüchen der Bibliotheken möglichst entgegen kommt und die digitalen Bücher ebenso lange verfügbar sein werden, wie ihre gebundenen Vorlagen.

Auch die renommierte Bayerische Staatsbibliothek setzt auf die Technologie von Treventus. Bereits im Juni sollen zwei ScanRobots™ in München ihre Arbeit aufnehmen: Zigtausende wertvolle und seltene Bücher des 16. Jahrhunderts warten auf die Arbeitstiere aus Österreich.

Der Tag, an dem somit alle Bibliotheksbestände auf Knopfdruck digital verfügbar sein werden, rückt damit deutlich näher.
 
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