Verkehr, Innovation, Technologie
Wien (pk) - Ein Bericht des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie bringt auf
der Grundlage des Legislativ- und Arbeitsprogramms der EU-Kommission sowie des operativen Jahresprogramms des Rates
eine Jahresvorschau für das Jahr 2007.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Sicherheit, wirtschaftliche Effizienz und Umweltfreundlichkeit bei Kfz und LKW lauten die vorrangigen Ziele der
Straßenverkehrspolitik der Union. In diesem Sinn sollen in diesem Jahr eine Reihe von Harmonisierungsmaßnahmen
erörtert und das Europäische Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit umgesetzt werden.
Eine der konkreten von der EU ins Auge gefassten Maßnahmen ist dabei die Nachrüstung von LKW mit Spiegeln,
die auch den toten Winkel erfassen.
Im Bereich eSafety geht es um begünstigende Rahmenbedingungen für Schlüsseltechnologien, wobei die
Union insbesondere Maßnahmen wie Verkehrsinformationssysteme, die Thematik Fahrerassistenzsysteme und Recht,
die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle in Fahrzeugen sowie eCall (automatischer Notruf) aufgreifen will.
Weiters kündigt der Bericht Beratungen über das für dieses Jahr angepeilte Grünbuch der Kommission
über den städtischen Verkehr sowie die Entwicklung geeigneter Umsetzungsmaßnahmen an. Ziel wird
es sein, den Stadtverkehr effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Drittes Eisenbahnpaket auf Schiene
Beim öffentlichen Verkehr wird der Verwirklichung eines europäischen Eisenbahnbinnenmarktes Priorität
zugewiesen. Im Rahmen eines Dritten Eisenbahnpakets sollen dabei noch ausständige Rechtsinstrumente, wie etwa
Vorschriften für einen europäischen Lokführerschein, die weitere Netzöffnung im grenzüberschreitenden
Schienenpersonenverkehr sowie Rechte der Fahrgäste, angenommen werden. Neue Bestimmungen zur Interoperabilität
und zur Eisenbahnsicherheit sollen darüber hinaus vor allem ein europaweit gültiges Zulassungsverfahren
für Lokomotiven ermöglichen.
Weitere Liberalisierung des Luftverkehrs
Der Sicherheit wird auch beim Luftverkehr oberste Priorität eingeräumt. So will der Rat den Vorschlag
zur Änderung der Verordnung zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Luftfahrt und zur Errichtung
einer Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) weiter prüfen. Hinsichtlich der Regulierung
von Flughäfen wiederum steht eine Behandlung des "Flughafenpakets", das einen Vorschlag für
Nutzungsentgelte für Flughafeninfrastrukturen enthält, auf dem Programm. Geprüft wird auch das Dritte
Liberalisierungspaket, das eine weitere Liberalisierung des Zugangs zum Luftverkehrsmarkt, Vereinfachung der Regelungen
und gesünderen Wettbewerb vorsieht.
GALILEO: Verhandlungen werden fortgesetzt
Was das europäische Satellitennavigationsprogramm GALILEO betrifft, will die Union nun den besonderen Akzent
auf die Fortführung der Konzessionsverhandlungen legen. Besonders geprüft werden dabei die Ergebnisse
der Verhandlungen mit dem Konzessionär und die Endphase der Errichtung des Satellitensystems und seiner Bodenstationen
sowie die Vorbereitung der Betriebsphase und die Implementierung des geostationären Navigationsergänzungsdienstes
EGNOS.
Senkung der Roamingentgelte
Auf dem Telekom-Sektor sollen die Beratungen über Auslandsroamingtarife im ersten Halbjahr 2007 abgeschlossen
werden. Der deutsche Vorsitz will dabei gemeinsam mit dem Europäischen Parlament möglichst in erster
Lesung zu einer Einigung über eine Verordnung kommen. Zweck der vorgeschlagenen Regelung ist die Änderung
des geltenden Rechtsrahmens für die elektronische Kommunikation, damit die notwendige Rechtsgrundlage für
eine wesentliche Senkung der Mobilfunk-Roamingentgelte in der Gemeinschaft geschaffen werden kann. In diesem Sinn
sollen den terrestrischen Mobilfunknetzbetreibern für die Erbringung von Roamingdiensten für Sprachanrufe
zwischen den Mitgliedstaaten Preisobergrenzen vorgeschrieben werden.
Fall des Postmonopols bis 2009
Geplant ist ferner auch der Beginn der Beratungen über den Vorschlag für ein Richtlinie über die
Verwirklichung des Binnenmarktes für Postdienste. Dieser Vorschlag vom Oktober 2006 soll der stufenweisen
und kontrollierten Liberalisierung des Postmarktes und der dauerhaft garantierten Bereitstellung von Universaldienstleistungen
dienen. Kernpunkt ist dabei die Abschaffung des Monopols mit 1. Jänner 2009 . |