Preissteigerungen bei Wohnen, Energie und Nahrungsmitteln
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Februar 2007 beträgt nach Berechnungen
der Statistik Austria 1,7% und liegt damit leicht über den Werten der Vormonate (Jänner 1,6%, Dezember
1,5%, November 1,6%). Wie auch im Jänner 2007 waren die stärksten Preistreiber die Ausgabengruppen „Wohnung,
Wasser und Energie“ sowie „Nahrungsmittel“, welche derzeit drei Viertel der Inflation verursachen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Februar 2007 beträgt 102,4 (2005=100). Gegenüber
dem Vormonat (Jänner 2007) ist das durchschnittliche Preisniveau somit um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Februar 2007 beträgt 1,8% (Jänner 1,7% revidierter
Wert; November und Dezember 2006 je 1,6%), der Indexstand des HVPI (2005=100) liegt im Februar 2007 bei 102,81
(Jänner 2007 revidierter Wert: 102,41).
Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Jänner 2007: +0,4%
Die höchsten Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat gab es in der Ausgabengruppe „Gesundheitspflege“
(durchschnittlich 1,9%). Hauptverantwortlich dafür waren vor allem die Krankenhausdienstleistungen (+5,5%),
deren Teuerung zur Gänze auf Preissteigerungen bei Pflegeheimen (+7%) zurückzuführen ist.
Für die Preissteigerungen in der Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“ (durchschnittlich 1,3%) waren Teuerungen
bei Pauschalreisen (durchschnittlich +5,8%, Flugpauschalreisen +9%) hauptverantwortlich, die auf die Energieferien
zu Beginn des Monats Februar zurückzuführen sind. Die Hauptsaison der Winterferien wirkte sich auch auf
die Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ (durchschnittlich +1,2%) aus. Die Teuerung bei den Beherbergungsdienstleistungen
betrug 4,6% (Übernachtung im Ausland (Appartement) +12%, Hotelzimmer mit Frühstück 4*5* +5%). Demgegenüber
stiegen die Preise für Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +0,4%) nur leicht an.
Leichte Preisrückgänge gab es in der Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (durchschnittlich
-0,3%). Die Nahrungsmittel wurden um 0,2% günstiger, Obst verbilligte sich um 2% (Erdbeeren und Trauben jeweils
-22%). Auch bei alkoholfreien Getränken waren Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat um 1,3%
zu beobachten (Kaffee, Tee, Kakao -4%; Bohnenkaffee -6%).
Auch in der Ausgabengruppe „Verkehr“ sanken die Preise um durchschnittlich 0,3%. Die Ursachen dafür liegen
in Preisrückgängen bei Flugtickets (-4%) und bei Treibstoffen (durchschnittlich -0,8%; Normalbenzin,
Superbenzin, Dieseltreibstoff jeweils -1%).
Inflationsanalyse: Vergleich zu Februar 2006
Wie auch in den Vormonaten war die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser und Energie“ mit +5,8% der „Top-Preistreiber“.
Diese Gruppe verursachte mehr als die Hälfte der Jahresinflation. Ursächlich dafür waren Preissteigerungen
bei der Haushaltsenergie (durchschnittlich +7,6%; Strom +11%). Aber auch die Preise für Instandhaltung von
Wohnungen (+5,8%) stiegen weiter an (Ziegelstein +15%, Isolierglaskippfenster +12%). Sonstige Dienstleistungen
im Zusammenhang mit der Wohnung verteuerten sich um 6,7%. Dazu zählen die Müllabfuhr (+10%) und die Kanalgebühr
(+11%) aber auch die Betriebskosten für Mietwohnungen (+7%) und Eigentumswohnungen (+6%).
Die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (durchschnittlich +1,9%) verursacht ein weiteres
Siebtel der Jahresinflation. Bei den Nahrungsmitteln (+2,1%) stiegen besonders die Preise für Fleisch (+4%;
Brathuhn +9%, Faschiertes +6%) und für Molkereiprodukte und Eier (+4%; Eier +7%, Vollmilch +5%). Bei den alkoholfreien
Getränken stiegen die Preise für Mineralwasser, Limonaden, Fruchtsäfte um 5% (Orangensaft +9%).
Ein deutlicher Preisdruck ging auch von der Ausgabengruppe „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ aus, deren
Preise sich um durchschnittlich 2,2% erhöhten. Den größten Einfluss auf die Inflation innerhalb
dieser Ausgabengruppe haben derzeit die persönlichen Gebrauchsgegenstände und die Dienstleistungen zum
Sozialschutz, welche sich beide um durchschnittlich +8% erhöhten (Seniorenheim +8%, Heimhilfe +10%).
Inflationsdämpfend wirken derzeit die Ausgabengruppen „Bekleidung und Schuhe“ (durchschnittlich -2,0%), „Freizeit
und Kultur“ (durchschnittlich -0,3%) und – erstmals seit Oktober 2006 wieder – die Ausgabengruppe „Verkehr“ (-0,2%).
Billiger als vor einem Jahr sind im Bereich Bekleidung (durchschnittlich -2,4%) beispielsweise die Damenhose um
-11%, das Damenshirt um -4% und das Kinder-T-Shirt um -12%. Treibstoffe sind im Jahresabstand um 6% billiger. Damit
hat sich die seit September 2006 anhaltende dämpfende Wirkung weiter verstärkt.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Februar 2007: +1,8%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 2005=100) betrug im Februar 102,81 (Jänner, revidierter Wert: 102,41). Mit 1,8% ist die harmonisierte
Inflationsrate weiterhin leicht ansteigend (Jänner 1,7% revidiert, Dezember und November 2006 je 1,6%, Oktober
2006 1,3%), ebenso nach wie vor geringfügig höher als jene des nationalen VPI.
Hauptverantwortlich für die Differenz zwischen den beiden Indizes sind die beiden Gruppen „Nachrichtenübermittlung“
und „Restaurants und Hotels“. Letztere haben im HVPI einen doppelt so hohen Ausgabenanteil wie im VPI und wirken
daher inflationstreibend.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) im Februar 2007: +1,9%
Der Indexstand des HVPI-KS (2005=100) beträgt im Februar 2007 102,78 (Jänner: revidierter Wert 102,38),
die jährliche Veränderungsrate 1,9% (Jänner 1,8%). Im Jänner 2007 wurden die ÖKO-Steuer
und der KWK-Zuschlag auf den Strom-Arbeitspreis abgeschafft und im Gegenzug die Zählpunktpauschale eingeführt.
Die endgültigen Daten zeigen, dass diese Maßnahme insgesamt inflationsdämpfend gewirkt hat. Hätte
diese Änderung nicht stattgefunden, wäre die Inflation um 0,1%-Punkte höher gewesen.
Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im Februar 2007: +2,2%
Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH; 2005=100) beträgt im Februar 2007
103,2. Mit einer Veränderungsrate von 2,2% im Jahresabstand ist er 0,5 Prozentpunkte höher als der VPI.
Inflationstreiber im PIPH sind die Ausgabengruppen „Wohnung, Wasser, Energie“ (+5,7%), „Verschiedene Waren und
Dienstleistungen“ (+3,7%) und „Gesundheitspflege“ (+3,9%). Verantwortlich für die Differenz zum VPI sind in
den Ausgabengruppen „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ und „Gesundheitspflege“ Preisänderungen bei
Sozialschutzdienstleistungen (+8,6%) und bei Krankenhausdienstleistungen (+6,7%), die im PIPH ein höheres
Ausgabengewicht haben. |