RUB bietet Psychotherapie bei sozialen Ängsten an Psychologen suchen Studienteilnehmer
Bochum (universität) - Lampenfieber vor einer Rede vor Publikum, ein flaues Gefühl
vor einem Bewerbungsgespräch kennt wohl jeder. Wenn aber die Angst vor der Bewertung durch andere Menschen
Überhand gewinnt und das normale Leben beeinträchtigt, besteht Handlungsbedarf. Gegen Soziale Phobien,
an denen geschätzte 15 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens erkranken, lässt sich etwas
tun. Im Rahmen einer bundesweiten Studie zur Psychotherapie bei sozialen Ängsten bieten das Zentrum für
Psychotherapie der RUB und die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der LWL-Klinik Dortmund (Leitung:
PD Dr. Ulrike Willutzki, Dr. Björn Nolting) Behandlungsmöglichkeiten an. Interessierte können sich
ab 19. März 2007 unter der Telefonnummer 0049 / 0234 / 32-24600 melden.
Gefürchtet: Peinlichkeit, Blamage
Menschen mit einer Sozialen Phobie fühlen sich in Situationen, in denen sie mit Anderen zusammentreffen
oder beurteilt werden könnten, übermäßig ängstlich, angespannt und unsicher. Dabei kann
es sich um ganz unterschiedliche Situationen handeln: In der Öffentlichkeit essen oder trinken, eine Rede
halten, mit Fremden sprechen, mit Autoritätspersonen umgehen oder Kontakt mit Personen des anderen Geschlechts
aufnehmen. Die Betroffenen befürchten, sich "falsch" oder peinlich zu verhalten und sich zu blamieren.
Sie haben Angst vor Kritik und Ablehnung. "Oft finden sich Befürchtungen, die sich nicht auf das Verhalten,
sondern auf das Auftreten von sichtbaren körperlichen Symptomen beziehen, vor allem Erröten, Schwitzen
oder Zittern", erklärt Dr. Willutzki. Die Betroffenen stehen die gefürchteten Situationen nur mit
starkem Unbehagen durch und versuchen sie möglichst zu vermeiden. Das führt nicht selten zu weiteren
Problemen: Einsamkeit, Isolation, berufliche Schwierigkeiten oder Schulabbruch können die Folge sein.
Soziale Phobien sind sehr gut behandelbar
"Die Ängste beginnen meist bereits im Jugendalter und ihr Verlauf ist ohne Behandlung oftmals
chronisch", so Dr. Willutzki. "Studien haben aber gezeigt, dass Soziale Phobien durch Psychotherapie
sehr gut behandelbar sind." Um aktuelle therapeutische Möglichkeiten weiter zu verbreiten und so die
psychotherapeutische Behandlung sozialer Ängste zu verbessern und erforschen hat der Forschungsverbund zur
Psychotherapie der Sozialen Phobie (sopho-net) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung die bundesweite Therapiestudie ins Leben gerufen. Im Ruhrgebiet bieten das Zentrum für Psychotherapie
der Fakultät für Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum sowie die LWL-Klinik Dortmund (Abteilung
für Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der RUB) Betroffenen ab 18 Jahren die Möglichkeit, eine
wirksame, auf die Probleme der Sozialen Phobie zugeschnittene, psychotherapeutische Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Die Therapie dauert insgesamt etwa sechs Monate. Es kommen wissenschaftlich überprüfte Therapieverfahren
zum Einsatz, die von speziell geschulten Therapeuten durchgeführt werden. |