Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938  

erstellt am
15. 03. 07

Wien (universität) - Den Auftakt der viertägigen Konferenz bildet die Wiener Vorlesung mit Steven Beller und Elisabeth Orth am Montag, 19. März 2007, um 18 Uhr im Wiener Rathaus. Das Tagungsteam vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien hat nicht nur internationale WissenschafterInnen eingeladen, sondern auch ein bemerkenswertes Kulturprogramm zusammengestellt. Die gesamte Veranstaltung ist kostenlos und ohne Voranmeldung zugänglich.

Was ich (…) versuche, ist (…) die Geschichte der Juden Wiens im Zusammenhang mit dem Leben dieser ganzen Stadt zu erfassen, das heißt, zu erkennen, was Wien für sie und sie für Wien bedeutet haben und bedeutet, und so die Besonderheit dieses Stückes Wien und diese Stückes westeuropäischer Judenheit zu verdeutlichen. Hans Tietze, 1933.

Mit diesem Zitat gab der österreichisch-jüdische Kunsthistoriker Hans Tietze bereits 1933 das Motto für die – nächste Woche in Wien stattfindende – internationale Konferenz vor. WissenschafterInnen, KünstlerInnen und WienerInnen, unter ihnen vielleicht auch ZeitzeugInnen, kommen vom 19. bis 22. März zu einem intensiven Kontaktaustausch zusammen.

Wissenschaftliche Tagung im Kleinen Festsaal der Universität Wien
Die facettenreichen wissenschaftlichen Panels zu Gesellschaft und Politik, Musik und Literatur, Akkulturation und Zionismus finden vom 20. bis 23. März im Kleinen Festsaal der Universität Wien statt. Neben nicht so bekannten Aspekten des jüdischen Wiens der Zwischenkriegszeit, wie z.B. die Rabbiner-Ausbildung oder die jüdischen Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung, ist das jüdische Kulturschaffen ein Themenschwerpunkt der Tagung. Komponisten, Unterhaltungskünstler, Theater-, Filmschaffende und ihre Werke werden vorgestellt, analysiert und im Rahmen eines ambitionierten Kulturprogramms wiederbelebt.

Kulturelles Rahmenprogramm
Die Burgschauspielerin Elisabeth Orth liest zur Eröffnung im Wiener Rathaus am 19. März aus Arthur Schnitzlers Der Weg ins Freie, das Filmarchiv Austria zeigt am 20. März im Metro Kino Die Stadt ohne Juden, das jüdische Museum veranstaltet am 21. März Führungen durch die Ausstellungen seines Hauses, und die Künstler Georg Wacks, Stefan Fleischhacker und Martin Thoma spielen am 22. März im Kleinen Festsaal der Universität Wien Lieder und Texte aus der Armin Berg Revue.

Kooperationspartner der Konferenz sind: Österreichische Gesellschaft für Zeitgeschichte; Stadt Wien; Wiener Vorlesungen; das Dialogforum der Stadt Wien; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Filmarchiv Austria; Jüdisches Museum Wien, Die Presse, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Internationale Walter Benjamin Gesellschaft, Düsseldorf; Institut für Jüdische Studien, Antwerpen; Zentrum für deutsch-österreichische Studien, Beer Sheva; Ben Gurion Universität des Negev. Für den Büchertisch sorgt die Buchhandlung Leporello.

Informationen: http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/
 
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