Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) blieb auch im Februar mit
4,5 auf dem im Jänner erreichten Rekordniveau. "Die Stimmung in Österreich garantiert ein gutes
erstes Quartal", sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.
Der erneute Anstieg der Konsum- und Industriestimmung in Österreich ließ den BA-CA Konjunkturindikator
trotz nachlassender Stimmung der Industrie im Euroraum unverändert hoch. "Die Inlandsnachfrage wird immer
stärker zur treibenden Kraft der Konjunktur in Österreich", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA Konzernvolkswirtschaft.
"Trotz der täglichen Meldungen von nach oben revidierten Konjunkturprognosen bestätigt sich jedoch
auch, dass die Industriekonjunktur weltweit vorläufig ihren Höhepunkt überschritten hat", meint
Marianne Kager.
Gutes Jahr 2007 zu erwarten, aber keine weitere Beschleunigung
In den letzten sieben Jahren konnte die Veränderung der Industriestimmung von September bis zum März
im Euroraum jeweils die Richtung der Konjunktur im Euroraum sehr gut prognostizieren. "In sechs der sieben
vergangenen Jahre zeigte die Veränderung der Industriestimmung im Euroraum an, ob das Wachstum schlussendlich
über oder unter den Herbstprognosen lag", sagt Bruckbauer. Der Konsumstimmung und den Anleihemärkten
gelang dies nach Berechnungen der BA-CA Volkswirte immerhin in fünf von sieben Jahren, den Aktienmärkten
in vier der sieben Jahre.
Die Stimmungsindikatoren der Industrie im Euroraum haben sich in den letzten Monaten etwas verschlechtert und haben
inzwischen wieder in etwa das Niveau vom Herbst vergangenen Jahres erreicht. Im März 2006 zeigten sie dagegen
einen deutlichen Anstieg. Dementsprechend stark war dann auch die positive Überraschung beim Wachstum des
Euroraumes, das 2006 mit 2,8 Prozent fast ein Prozentpunkt über der Herbstprognose der EU lag. Diese Treffsicherheit
des Konjunkturindikators "Industriestimmung" bestätigt die Einschätzung der BA-CA, dass die
Konjunktur nun ihren Höhepunkt erreicht hat und eine ähnliche positive Wachstumsüberraschung 2007
für den Euroraum nicht zu erwarten ist. "Nach einem erneut sehr guten ersten Quartal in Österreich
gehen wir von einer Abschwächung des Wachstums aus, eine ähnlich positive Überraschung beim Wachstum
wie 2006 sehen wir derzeit nicht", so Kager. Dabei wird sich die Inlandskonjunktur robust zeigen, die Auslandskonjunktur
wird sich aber abschwächen.
Insgesamt erwarten die Ökonomen der BA-CA heuer ein Wachstum von 2,8 Prozent. Da auch die anderen Vorlaufindikatoren
im Euroraum wie Renditen, Konsumstimmung oder die Aktienmärkte weiterhin knapp über den Werten vom Herbst
des Vorjahres liegen, sehen die BA-CA Ökonomen derzeit kein gestiegenes Risiko einer drastischen Konjunkturabschwächung
2008. "Selbst die Aktienmärkte gehen offensichtlich noch von einer relativ stabilen Konjunktur aus, auch
wenn sie eine erste Warnung dafür gegeben haben. Trotz aller optimistischer Prognosen befinden wir uns bereits
in der Spätphase eines Aufschwunges", meint Bruckbauer. Dementsprechend gehen die Ökonomen der BA-CA
auch für 2008 von einem Wachstum von 2,3 Prozent aus. |