Das Jahr 2007 wird nicht besser als 2006  

erstellt am
14. 03. 07

Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) blieb auch im Februar mit 4,5 auf dem im Jänner erreichten Rekordniveau. "Die Stimmung in Österreich garantiert ein gutes erstes Quartal", sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.

Der erneute Anstieg der Konsum- und Industriestimmung in Österreich ließ den BA-CA Konjunkturindikator trotz nachlassender Stimmung der Industrie im Euroraum unverändert hoch. "Die Inlandsnachfrage wird immer stärker zur treibenden Kraft der Konjunktur in Österreich", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA Konzernvolkswirtschaft.

"Trotz der täglichen Meldungen von nach oben revidierten Konjunkturprognosen bestätigt sich jedoch auch, dass die Industriekonjunktur weltweit vorläufig ihren Höhepunkt überschritten hat", meint Marianne Kager.

Gutes Jahr 2007 zu erwarten, aber keine weitere Beschleunigung
In den letzten sieben Jahren konnte die Veränderung der Industriestimmung von September bis zum März im Euroraum jeweils die Richtung der Konjunktur im Euroraum sehr gut prognostizieren. "In sechs der sieben vergangenen Jahre zeigte die Veränderung der Industriestimmung im Euroraum an, ob das Wachstum schlussendlich über oder unter den Herbstprognosen lag", sagt Bruckbauer. Der Konsumstimmung und den Anleihemärkten gelang dies nach Berechnungen der BA-CA Volkswirte immerhin in fünf von sieben Jahren, den Aktienmärkten in vier der sieben Jahre.

Die Stimmungsindikatoren der Industrie im Euroraum haben sich in den letzten Monaten etwas verschlechtert und haben inzwischen wieder in etwa das Niveau vom Herbst vergangenen Jahres erreicht. Im März 2006 zeigten sie dagegen einen deutlichen Anstieg. Dementsprechend stark war dann auch die positive Überraschung beim Wachstum des Euroraumes, das 2006 mit 2,8 Prozent fast ein Prozentpunkt über der Herbstprognose der EU lag. Diese Treffsicherheit des Konjunkturindikators "Industriestimmung" bestätigt die Einschätzung der BA-CA, dass die Konjunktur nun ihren Höhepunkt erreicht hat und eine ähnliche positive Wachstumsüberraschung 2007 für den Euroraum nicht zu erwarten ist. "Nach einem erneut sehr guten ersten Quartal in Österreich gehen wir von einer Abschwächung des Wachstums aus, eine ähnlich positive Überraschung beim Wachstum wie 2006 sehen wir derzeit nicht", so Kager. Dabei wird sich die Inlandskonjunktur robust zeigen, die Auslandskonjunktur wird sich aber abschwächen.

Insgesamt erwarten die Ökonomen der BA-CA heuer ein Wachstum von 2,8 Prozent. Da auch die anderen Vorlaufindikatoren im Euroraum wie Renditen, Konsumstimmung oder die Aktienmärkte weiterhin knapp über den Werten vom Herbst des Vorjahres liegen, sehen die BA-CA Ökonomen derzeit kein gestiegenes Risiko einer drastischen Konjunkturabschwächung 2008. "Selbst die Aktienmärkte gehen offensichtlich noch von einer relativ stabilen Konjunktur aus, auch wenn sie eine erste Warnung dafür gegeben haben. Trotz aller optimistischer Prognosen befinden wir uns bereits in der Spätphase eines Aufschwunges", meint Bruckbauer. Dementsprechend gehen die Ökonomen der BA-CA auch für 2008 von einem Wachstum von 2,3 Prozent aus.
 
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