Wien (lpa) - Mit einem Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer hat Landeshauptmann Luis Durnwalder
seinen Wienbesuch am 13.03. fortgesetzt. Die Südtirol-Autonomie, so Fischer nach dem Treffen, sei europaweit
mustergültig, die Treffen mit den Südtiroler Polit-Spitzen Tradition. Bei dem Gespräch ging es aber
nicht nur um die Diskussion aktueller Entwicklungen, sondern auch um die Begnadigung der Südtirol-Aktivisten.
Das Thema Begnadigungen sei im Gespräch angerissen worden, so Bundespräsident Fischer nach dem Treffen
mit Landeshauptmann Durnwalder und SVP-Obmann Elmar Pichler Rolle, es sei ihm bekannt, er wolle sich aber nicht
öffentlich dazu äußern. „Das Gnadenrecht", so Fischer, „ist ein vornehmes Recht, die Entscheidung
darüber liegt aber in Rom."
Neben dem politisch brisanten Thema der Begnadigung der Südtirol-Aktivisten wurden in der rund 45minütigen
Unterredung auch aktuelle Südtiroler Anliegen besprochen. Der Landeshauptmann hat dabei den Bundespräsidenten
über die wichtigsten Entwicklungen unterrichtet, die sich in Sachen Beziehung zu Rom, Brennerbasistunnel,
Verkehr im Alpenraum, Wirtschaft und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ergeben haben.
„Es war ein sehr nützliches und freundschaftliches Gespräch", so Fischer. „Es ist für uns beruhigend
zu wissen, dass Österreich voll und ganz zur Schutzfunktion für Südtirol steht", so der Landeshauptmann,
der betonte, dass es deshalb umso wichtiger sei, die Entscheidungsträger auf dem Laufenden zu halten.
„Wir rennen nicht mit jedem kleinsten Problem zu Mama Österreich, sondern versuchen, diese selbst zu lösen",
erklärte Durnwalder. „Wenn es aber ans Eingemachte geht, dann nehmen wir das Recht in Anspruch, uns direkt
an die Vertragspartner unserer Autonomie zu wenden."
Österreich und Italien, so ist Durnwalder überzeugt, hätten beide ein Interesse daran, die Minderheiten
zu schützen. In Südtirol, so gab sich Bundespräsident Fischer im Anschluss an das Gespräch
mit dem Landeshauptmann überzeugt, sei es gelungen, ein mustergültiges System des Minderheitenschutzes
zu etablieren. „Österreichs Politik entspricht allen getroffenen Vereinbarungen mit Italien und der besonderen
Beziehung zu Südtirol im neuen Europa", so Fischer. |