"Umgang mit Minderheiten als Maßstab für Demokratie"  

erstellt am
13. 03. 07

Justizministerin Berger präsentiert Gedenkvitrine für Christian Broda
Wien (bmj) - "Eine meiner ersten Überlegungen als Justizministerin war, eine spezielle Gedenkstätte für meinen größten Vorgänger, Christian Broda, zu schaffen", so Justizministerin Maria Berger am 12.03. anlässlich der Präsentation einer Vitrine im Gedenken an Broda. Als Standort dafür habe sie den geschichtsträchtigen „Blauen Salon“ im Justizministerium gewählt, denn hier hätten unter anderem die großen Beratungen zur Strafrechtsreform 1975 stattgefunden, die weit über 100 Arbeitstage gedauert hätten, erläuterte Berger. Neben Beamten des Justizministeriums hatten verdiente Vertreter aus Wissenschaft, Lehre und Praxis die Beratungen begleitet.

Treffend beschreiben könne man Christian Broda mit einem Zitat von Leopold Gratz, engster Mitarbeiter Brodas, das dieser im Rahmen einer Trauerfeier für den verstorbenen Justizminister gebraucht hatte, so Berger: "Er war kein theoretischer Rechtsreformer, der über der generellen Norm den Einzelmenschen vergaß, er hat sich auch als Justizminister immer für Einzelschicksale mitverantwortlich gefühlt - besonders für die Benachteiligten und Entrechteten in dieser Gesellschaft. Sein Ausspruch, dass der Maßstab für die Qualität einer Demokratie auch ist, wie sie ihre gesellschaftlichen Minderheiten behandelt, ist vielen seiner Freunde und Mitarbeiter in Erinnerung und wird ihnen auch für ihre kommende politische Tätigkeit Mahnung sein", so die von Berger zitierte Würdigung Brodas.

Viele Wegbegleiter von Christian Broda nahmen an der Enthüllung der Gedenkvitrine teil, unter anderem der frühere Innenminister Karl Blecha, der ehemalige ORF-Generalintendant und Verwaltungsjurist Otto Oberhammer und die ehemaligen Mitarbeiter Roland Miklau, Michael Neider und Heinrich Keller.
 
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