EU-Sportminister stimmen ihre Maßnahmen gegen Gewalt bei Fußballspielen ab  

erstellt am
13. 03. 07

Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka: Internationales Phänomen von Sport und Gewalt braucht europäische Antwort
Stuttgart/Wien (bpd) - „Dem internationalen Phänomen der zunehmenden Gewaltbereitschaft auf Fußballplätzen müssen wir auch auf europäischer Ebene begegnen. Die jüngsten Ereignisse bei Fußball-Spielen in Italien, Deutschland, aber auch Österreich haben hier Handlungsbedarf aufgezeigt“, so Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka beim informellen Treffen der EU-Sportminister in Stuttgart. Die einzelnen Mitgliedsstaaten seien gefordert, ihre staatliche Verantwortung wahrzunehmen. „Ich begrüße es daher sehr, dass der deutsche EU-Ratsvorsitz das Thema ‚Sport und Gewalt’ auf die Agenda gesetzt hat.“ Bei der Konferenz sei die bessere Koordination der internationalen Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden und der Verbände besprochen worden. „Nur durch die bestmögliche Abstimmung mit den einzelnen Mitgliedsländern können wir der Komplexität des internationalen Gewaltphänomens eine einheitliche europäische Antwort geben.“

Der Sportstaatssekretär nahm in Stuttgart die Gelegenheit wahr, um die österreichischen Überlegungen in die Diskussion einfließen zu lassen. „Um der Problematik von Fußball und Gewalt zu begegnen, muss über die rechtliche Ebene hinaus ein breites Maßnahmenpaket geschnürt werden, das selbstverständlich auch präventive Sozialarbeit mit einbezieht.“ Nichts desto Trotz müsse der rechtliche Rahmen mit Ausblick auf das kommende internationale Fußball-Großereignis EURO 2008 in Österreich und der Schweiz erweitert werden. „Im Fall einer strafrechtlichen Verurteilung wegen Sachbeschädigung oder Körperverletzung sollten Stadionverbote auch von den unabhängigen Gerichten ausgesprochen werden können.“ Dafür müssten auch die EU-Mitgliedsstaaten einheitliche Grundlagen schaffen, so Lopatka.

Insgesamt sei sowohl die Weiterentwicklung der Sicherheitskonzepte voranzutreiben, als auch die Zusammenarbeit mit dem europäische Fußballverband UEFA und die intensivere Einbeziehung von Kommunen und Fanprojekten. Stadionordnungen, Ordner-Ausbildung sowie die Verurteilung gewalttätiger Ausschreitungen im Umfeld des Sports müssten europaweit vereinheitlicht werden. Ein einheitliches Vorgehen bedürfe einer Intensivierung der Zusammenarbeit der Sportminister der EU-Mitgliedsstaaten mit ihren Ressortkollegen aus den Bereichen Innere Sicherheit, Jugend, Bildung, Gesundheit und Soziales. „Wir müssen ein europaweit einheitliches Maßnahmenpaket aus rechtlichen und sozialpräventiven Maßnahmen gegen Gewalt im Sport schnüren. Sport und Gewalt schließen einander aus. Sport ist ja gerade fairer und friedlicher Wettstreit miteinander und nicht gegeneinander“, so Lopatka abschließend.
 
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