Verdoppelung des Güterverkehrs auf der Donau bis 2015
Wien (bmvit/sts) - "Die aktuelle Diskussion um Klimaschutz, Transithölle, Schadstoffreduktion,
und so weiter verlangt nach einem umfassenden und übergreifenden verkehrspolitischen Lösungsansatz. Im
Zentrum der Debatte stehen dabei insbesondere Alternativen zum Straßenverkehr, der mit als Hauptverursacher
der Kohlendioxid-(CO2) Emissionen gilt. Eine Verlagerung des Gütertransportes auf andere Verkehrswege ist
daher ein Gebot der Stunde", erklärte Staatssekretärin Christa Kranzl im Rahmen einer Pressekonferenz.
In diesem Zusammenhang sei die Binnenschifffahrt verstärkt in den Mittelpunkt des internationalen Interesses
gerückt, zumal die traditionellen Landverkehrsträger an die Grenzen Ihrer Kapazität stoßen.
"Meine Botschaft ist klar: ein mehr an Gütertransport auf der Donau bringt weniger CO2-Emmissionen, weniger
Unfälle und weniger Staus. Es ist daher mein erklärtes Ziel - im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes
Donauschifffahrt - bis 2015 eine Verdoppelung des jährlichen Güterverkehres auf der Donau zu erreichen",
erklärte die zuständige Staatssekretärin Christa Kranzl. Derzeit werden pro Jahr rund 12 Millionen
Tonnen an Gütern auf der österreichischen Donau transportiert.
100.000 Tonnen CO2-Reduktion in Österreich
Würde der auf die Binnenschifffahrt entfallende Verkehrsanteil über die Straße fließen,
so lägen die Schadstoffemissionen in Europa um mindestens 10 Prozent höher. Eine Kosten-Nutzen- Analyse
zum Nationalen Aktionsplan Donauschifffahrt (NAP) ergab, dass durch die umfassende Forcierung der Donauschifffahrt
jährlich nahezu 5 Millionen Tonnen von der Straße auf die Wasserstraße verlagert werden können.
Dies entspricht mindestens 500.000 Lastkraftwagen (Lkw). Kranzl dazu: "Dadurch könnten jährlich
cirka 100.000 Tonnen CO2 auf österreichischem Hoheitsgebiet eingespart werden, eine internationale Betrachtung
ergibt ein jährliches Einsparungspotenzial von über 400.000 Tonnen CO2. Die Gesamtersparnisse an externen
Kosten durch Verlagerungseffekte von der Straße auf das Binnenschiff, betragen bei Umsetzung des gesamten
NAP jährlich mindestens 13 Millionen Euro."
Geringer Energieverbrauch, geringe externe Kosten und hohe Transportkapazität
"Die Binnenschifffahrt hat den geringsten spezifischen Energieverbrauch und die geringsten externen Kosten
unter allen Verkehrsträgern. Der Energieverbrauch des Binnenschiffs beträgt weniger als ein Drittel von
dem des Lkws. So kann eine Gütertonne bei gleichem Energieverbrauch 100 Kilometer auf der Straße, 300
Kilometer auf der Schiene und 370 Kilometer auf der Wasserstraße transportiert werden", so Kranzl. Zudem
biete die Donauschifffahrt im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern bedeutend größere Transportkapazitäten
pro Transporteinheit: ein Schubverband mit 3.700 Tonnen Ladung entspricht 93 Waggons zu 40 Tonnen beziehungsweise
148 Lkw zu 25 Tonnen. Durch erheblich geringere externe Kosten leiste die Schifffahrt einen wesentlichen Beitrag,
umweltrelevante Ziele, wie etwa die Kyoto-Ziele zur Reduktion von CO2, zu erreichen.
Zuwachs an Ost-West-Transit auf Donau verlagern
Mit den EU-Erweiterungen 2004 und 2007 kommt Österreich, als einem der Kernländer des Donaukorridors,
in Zusammenhang mit dem Ost-West-Transit eine ständig wachsende Bedeutung zu. "Die Integration der ost-
und südosteuropäischen Staaten in die Europäische Union führt zu einem Anstieg des grenzüberschreitenden
Güterverkehrs um jährlich zirka 7 bis 8 Prozent und damit mittelfristig zu einer Überlastung des
bestehenden Straßennetzes im Donaukorridor. Die Wasserstraße muss daher einen größeren Beitrag
zur Entlastung des europäischen Verkehrsnetzes leisten. Unter den strategischen Zielen des Verkehrsressorts
hat daher die Förderung der Binnenschifffahrt einen prioritären Stellenwert bekommen", so Kranzl.
Die Donau als Verkehrsträger sei die ideale Lösung um Transitzuwächse umweltfreundlich ausgleichen
zu können. |