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Klimaschutz |
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erstellt am
20. 03. 07
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Streissler:
Umweltinvestionen in Österreich um die Hälfte billiger als Zukauf von Emissionsrechten
Vor Beschluss der Klimastrategie im Ministerrat: AK verlangt Klimaschutz-Investitionen
im eigenen Land
Wien (ak) - Ernsthafte Klimaschutz-Investitionen in Österreich, nicht den Zukauf von Emissionsrechten
im Ausland: Das fordert die Arbeiterkammer für die neue österreichische Klimastrategie, die vom Ministerrat
am 21.03. beschlossen werden soll. "Bei Förderung von Klimaschutz-Investitionen in Österreich kostet
die CO2-Reduktion je Tonne nur halb so viel wie beim Zukauf von Emmissionsrechten", sagt AK Klimaschutzexperte
Christoph Streissler zu entsprechenden Plänen von Umweltminister Pröll, "es ist also der falsche
Weg, sich über Emissionrechte vom Klimaschutz im eigenen Land freizukaufen." Vor allem aber schaffen
und sichern Klimaschutzinvestionen direkt in Österreich Arbeitsplätze, verstärken das Wirtschaftswachstum,
sichern die Energieversorgung und und tragen zu einer besseren Umweltqualität bei. Die AK fordert deshalb
Klimaschutzmaßnahmen wie Wärmedämmung, Ausbau der Fernwärme und Verlagerung des Verkehrs von
der Straße auf die Schiene.
Beim Kauf von Emissionsrechten im Ausland leistet Österreich entweder einen Zuschuss zu einem Klimaschutzprojekt
in einem anderen Industriestaat oder finanziert Projekte in Entwicklungsländern mit. Im Gegenzug bekommt dann
Österreich einen Teil der Reduktionseinheiten gutgeschrieben und erreicht damit einen Teil der vereinbarten
Senkung des CO2-Ausstoßes für das eigene Land. "Damit kann Österreich zwar rechnerisch das
Versäumnis aufholen, dass es durch Untätigkeit beim Ausstoß von Treibhausgasen 18 Prozent über
dem Niveau von 1990 liegt - statt entsprechend dem Kyoto-Ziel um 13 Prozent darunter", sagt Streissler, "aber
es ist der falsche Weg, im Ausland Emissionsrechte zuzukaufen."
Denn erstens leistet der Zukauf von Emissionsrechten nur einen verschwindenden Beitrag zur österreichischen
Wertschöpfung, kritisiert Streissler, und obendrein kostet die Reduktion um eine Tonne CO2 über Emissionsrechte
aus Projekten mit 8 bis 10 Euro das Doppelte der Reduktion von CO2 durch Umweltförderung, die mit 5 Euro je
Tonne zu Buche schlägt. "Und die 8 bis 10 Euro je Tonne gehen beim Kauf von Emissionsrechten für
die österreichische Volkswirtschaft verloren", so Streissler. Zweitens ist fraglich, ob es durch die
finanzierten Projekte tatsächlich zu einer Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen kommt. Behauptet
wird beispielsweise, dass die Errichtung eines Windparks in China zu einer Verringerung der Stromerzeugung aus
Kohlekraftwerken führt. Tatsächlich laufen die Kohlekraftwerke munter weiter, nur der Strompreis sinkt.
Stattdessen fordert die Arbeiterkammer, dass Klimaschutzmaßnahmen in Österreich umgesetzt werden - Wärmedämmung,
Fernwärme, Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, kurz: die maximale Verbesserung
der Energieeffizienz. Eine lange Serie von Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts zeigt durchwegs, dass die
Umsetzung der Klimaschutz-Maßnahmen in Österreich Arbeitsplätze bringt, die Außenhandelsbilanz
verbessert und das Bruttoinlandsprodukt hebt. Überdies werden Maßnahmen, die jetzt in Österreich
umgesetzt werden, über die Kyoto-Periode hinaus ihre Wirksamkeit entfalten, während der Zukauf von Emissionsrechten
nur einmal zählt und dann verloren ist. |
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Klimaschutz im Inland hat Priorität
Kritik der AK nicht nachvollziehbar – Klimaschutzinvestitionen im Ausland bringen gewaltige
CO2-Einsparungen zu geringen Kosten
Wien (bmlfuw) - Österreich hat sich dazu verpflichtet, seinen Ausstoß von Treibhausgasen
im Zeitraum von 2008 bis 2012 um 13 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Um die Klimaschutzziele zu erreichen,
ist ein Maßnahmenmix notwendig, der sowohl im Regierungsprogramm verankert ist, als auch in der neuen Klimastrategie
seinen Niederschlag finden wird.
Die Österreichische Bundesregierung setzt auf Energiesparen, Spritsparen, Energieerzeugung aus erneuerbaren
Energieträgern, Forcierung von Öko-Energie, die Verbesserung der Energieeffizienz, die thermische Sanierung
von Nachkriegsbauten und Investitionen in den Öffentlichen Verkehr. Um das Kyotoziel zu erreichen, werden
auch durch Grüne Investitionen konkrete Klima schonende Projekte im Ausland unterstützt, wo noch gewaltige
CO2 -Einsparpotenziale zu vergleichsweise geringen Kosten realisiert werden können, so das Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft in einer Reaktion auf die Aussagen der Arbeiterkammer
zum Klimaschutz.
Über 97 Prozent der Umweltförderung im Inland wurden 2006 für Klimaschutz eingesetzt. 76 Millionen
Euro wurden in mehr als 2.300 Projekte investiert und haben ein Investitionsvolumen von 438 Millionen Euro ausgelöst.
2007 haben wir alleine mit der ersten Tranche der Umweltförderung im Inland bereits rund 900 neue Klimaschutzprojekte
genehmigt. Das ist die größte klima- und energiepolitische Investitionsoffensive, die es bisher in Österreich
gegeben hat. Der Vorwurf der Arbeiterkammer, nicht genügend auf Klimaschutz-Investitionen im eigenen Land
zu setzen, geht daher ins Leere.
Österreichische Unternehmen gehören im Sektor Umwelttechnologie zu den besten der Welt. Dieser Wirtschaftszweig
hat sich zu einem bedeutenden Beschäftigungsfeld mit weit überdurchschnittlichen Wachstumsraten entwickelt.
Die Exporterfolge mit österreichischem Umwelt-Know-how sind beeindruckend. Allein mit sauberer Energietechnologie
konnten in der Vergangenheit jährliche Exportsteigerungen von rund 10 Prozent erzielt werden. Klimaschutzinvestitionen
im Ausland haben wesentlich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, weil wir darauf achten, dass bei JI/CDM-Projekten
nach Möglichkeit österreichische Firmen zum Zug kommen und damit auch Wertschöpfung im Inland erzielt
wird, erklärte das Lebensministerium abschließend. |
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Lichtenecker: Pröll muss am Mittwoch mutige Klimaschutzstrategie vorlegen
Wien (grüne) - Am 21.03. soll die Klimastrategie 2008 im Ministerrat beschlossen werden. "Umweltminister
Pröll ist gefordert eine klare und mutige Strategie zum Klimaschutz vorzulegen", fordert Ruperta Lichtenecker,
Umweltsprecherin der Grünen. Die Abgeordnete erinnert daran, dass die Treibhausgasemissionen seit BM Pröll
im Amt ist jedes Jahr weiter angestiegen sind. "Österreich entfernt sich immer weiter vom Kyotoziel und
ist jetzt Schlusslicht im Klimaschutz. Damit muss endlich Schluss sein", so Lichtenecker.
Bislang hat Pröll die Verantwortung der Politik für den Klimaschutz weit von sich geschoben. "Mit
Plaudern und Schönreden geht es nicht mehr weiter. Leuchtraketen, die rasch verglühen hat der Minister
genug abgeschossen. Die Klimastrategie 2008-2012 wird zur Nagelprobe für den Umweltminister, wie ernst er
den Klimaschutz nimmt", so Lichtenecker.
Eckpunkte dieser Strategie müssen im Inland sein:
- Ab 2008 soll Österreichweit für die Wohnbauförderung Passivhausstandard die Grundlage sein.
- Ein Gesamtverkehrsplan mit dem Ziel der Stärkung des öffentlichen Verkehrs muss her.
- Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut sowie die Erhöhung der LKW-Maut
- Einrichtung eines Klimaschutzfonds mit einer Dotierung von 200 Mio. jährlich.
- Umfassendes Paket zur Effizienzsteigerung des Energieeinsatzes in Österreich.
- Einführung der Kerosinbesteuerung
- Totalreform des Ökostromgesetzes!
"Das Freikaufen der österreichischen Verpflichtung zum Klimaschutz durch den Kauf von CO2 Zertifikaten
im Ausland darf nicht weiter gesteigert werden, so wie dies Pröll im Entwurf vorgesehen hat. Die zusätzlich
geplanten Investitionen müssen in österreichische Klimaschutzprojekte fließen. Damit können
auch Arbeitsplätze geschaffen werden", so Lichtenecker
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Hofer: Wohnbauförderung für Klimaschutzmaßnahmen im Wohnbau einsetzen
Regierungsparteien können durch Unterstützung freiheitlicher Anträge wesentlich
zum Klimaschutz beitragen
Wien (fpd) - Den jüngsten Aussagen von Vizekanzler Molterer zufolge soll die Wohnbauförderung
künftig zu Zwecken des Klimaschutzes verwendet werden. FPÖ-Umweltsprecher NAbg. Ing. Norbert Hofer zeigt
sich erstaunt über diesen Vorschlag, da die ÖVP im Nationalrat gegen einen freiheitlichen Antrag gestimmt
hat, der die Wiedereinführung der Zweckwidmung der Wohnbauförderung vorgesehen hatte.
Norbert Hofer: "Die Wohnbauförderung, die vom Bund an die Länder ausgezahlt wird, findet zum Teil
ihre Verwendung in der Sanierung maroder Landesfinanzen. Im Burgenland versucht man damit, den Schaden des Bank
Burgenland-Skandals wieder gut zu machen. Wird die Zweckwidmung wieder eingeführt, könnte die Förderung
von Passivhäusern forciert werden. Das wäre ein wesentlicher und auch langfristiger Beitrag zum Klimaschutz."
Wenig Verständnis zeigt Hofer für die kindischen Scharmützel zwischen SPÖ und ÖVP in Klimaschutzfragen.
Die Regierungsparteien würden sich in diesem wichtigen Thema offenbar gegenseitig lähmen. Die SPÖ
hat zudem gegen einen freiheitlichen Antrag gestimmt, der die Einsetzung eines Klimaschutzbeauftragten vorgesehen
hat.
Hofer: "Es ist schon mehr als wunderlich, wenn der Bundeskanzler nach der Einsetzung eines Klimaschutzbeauftragten
verlangt und seine Partei dann im Nationalrat dagegen stimmt. Die große Koalition agiert scheinbar nach dem
Motto: 'Es bleibt alles ganz anders.' Der rasende Stillstand geht also weiter, obwohl die Regierungsparteien derzeit
eine Fülle von Gelegenheiten hätten, freiheitliche Anträge zu unterstützen und so etwas weiterzubringen.
Auf kleinkarierte Scheingefechte ist wirklich niemand neugierig."
Die FPÖ hat bereits einige Anträge eingebracht, mit denen auf einfachem Wege viel für den Klimaschutz
getan werden kann. Neben der Wiedereinführung der Zweckwidmung der Wohnbauförderung und der Einsetzung
eines Klimaschutzbeauftragten, der die Arbeit der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz ressortübergreifend
koordinieren soll, wird nun auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit langen Transportwegen im Parlament beantragt.
Norbert Hofer: "Es freut mich, dass auch Bundesminister Pröll die FPÖ-Idee zur Kennzeichnung von
Lebensmitteln zur CO2-Reduktion nach einer dreitägigen Nachdenkpause aufgegriffen hat. Wenn weniger Lebensmittel
verkauft werden, die lange Wegstrecken zurückgelegt haben, dient das aber nicht nur dem Klimaschutz. Auch
unsere Landwirte würden davon enorm profitieren, weil die Nachfrage nach heimischen Produkten wesentlich steigen
würde. So kann die österreichische Landwirtschaft von der neuen Form der Leibeigenschaft befreit werden,
in die sie durch eine völlig verfehlte Subventionspolitik getrieben worden ist. Außerdem würden
unzählige neue Arbeitsplätze in Österreich entstehen, die wir ohnedies mehr als dringend brauchen." |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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