Sportstaatssekretär für Intensivierung der sozialpräventiven Fan-Arbeit in Österreich
Wien (bpd/sts) - "Klare Schritte gegen gewalttätige Fußball-Fans", forderte
Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka nach einem weiteren negativen Derby-Höhepunkt beim Bundesliga-Spiel
GAK gegen Sturm am 18.03. Teile der GAK-Fans haben mit Feuerwerkskörpern und Rauchbomben vor der Pause beinahe
einen Spiel-Abbruch provoziert. "Das ist mehr als Unsportlichkeit, hier ging es um die Sicherheit der knapp
über 13.500 Zuschauer in der UPC-Arena in Graz", so Lopatka, der auf seine Forderung nach "Stadionverboten
durch unabhängige Gerichte" verwies. Lopatka verlangt von der Justizministerin eine Ausweitung des rechtlichen
Rahmens, "damit im Fall einer bedingten oder teilbedingten Verurteilung solcher Fans ein richterliches Stadionverbot
ausgesprochen werden kann", so Lopatka.
Auch beim informellen Treffen der EU-Sportminister in Stuttgart sei das Thema "Sport und Gewalt" auf
der Agenda gestanden, so der Sportstaatssekretär. Neben der Ausweitung der grenzüberschreitenden polizeilichen
Maßnahmen wurde die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Fan-Projekten vorgeschlagen. "Auf europäischer
Ebene wurde erkannt, dass man dem gesellschaftlichen Problem von Fußball und Gewalt über die rechtliche
Ebene selbstverständlich auch mit sozialpräventiven Maßnahmen begegnen muss." In Österreich,
wo das Problem vor allem im städtischen Bereich von Wien und Graz akut geworden sei, gebe es bis dato "keine
adäquate Fanbetreuung wie in Deutschland".
Ziel müsse es sein, positive Elemente der Fußballkultur zu fördern, Rechtsextremismus und Rassismus
zu vermeiden und schwierige Fanklientel durch Einbindung und Verantwortungsübernahme direkt zu betreuen, führte
der Sportstaatssekretär seine Vorstellungen für eine Intensivierung der sozialpräventiven Fan-Arbeit
in Österreich aus. Der Sportstaatssekretär verwies abschließend auf das Fan-Projekt "Fair
Play", das im Rahmen der EURO 2008 so genannte "Fan-Botschaften" errichtet, die von im sozialen
Bereich professionell geschulten Fans für Fans geführt werden. "Wir müssen diese für die
EURO 2008 geschulten Profis auch nachhaltig für die sozialpräventive Fan-Arbeit im österreichischen
Vereins-Fußball nutzen", so Lopatka |