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Wirtschaft probt in Modellregion Mödling Resteverwertung |
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Mödling (nöwpd) - Ein regionales Pilotprojekt zur Verwertung der Reststoffpotentiale aus der Industrieproduktion
haben Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl und Umweltlandesrat Josef Plank in der Bezirksstelle Mödling
der Wirtschaftskammer vorgestellt. "Was für den einen Abfall ist, kann für jemanden anderen ein
wertvoller Rohstoff sein", sagte Plank. Die Organisationsfäden des Modellprojektes "Öko-Industrie-Cluster
Mödling" laufen im Institut für industrielle Ökologie zusammen, das bei der NÖ Landesakademie
angesiedelt ist. Für Bezirksstellenobmann Franz Seywerth Anlass, seine Forderung nach der Errichtung einer Fachhochschule in Mödling, die der HTL nachgeordnet ist, mit Vehemenz zu erneuern. Eine solche Ausbildungsstätte mit dem Abschluss eines Mag. ökotech. würde einen Bedarf decken helfen, der in der Wirtschaft immer dringender werde, erklärte Seywerth dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Wegen der räumlich beengten Verhältnisse der HTL kann er sich als Standort der Fachhochschule einen Teil des Areals der ehemaligen Gendarmerieschule gut vorstellen. Zumal diese Liegenschaft von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) verwaltet werde. An die Industriebetriebe des Bezirkes richtete Kammerpräsidentin Zwazl den Appell, sich an dem Öko-Modellprojekt aktiv zu beteiligen. In Anerkennung der Bedeutung des Umweltschutzes habe die Kammer schon vor vielen Jahren die Ökologische Betriebsberatung eingeführt, die auch in diesem Fall jedem Unternehmen zur Verfügung stehe, das seine Abfallströme analysieren und auf die Verwertbarkeit überprüfen lassen wolle. "Unser Angebot gilt für alle", sagte Zwazl, "auch für Abfallsammler, Entsorger und Übernehmer, die neue Wege suchen." Umweltgerechtes Wirtschaften sei auch für den Wirtschaftsstandort wichtig, betonte Landesrat Plank. Neben der umwelt- und energiesensiblen Zeit zeichne sich immer mehr auch eine rohstoffsensible ab, meint er. "Wir setzen stark auf regionale Pilotprojekte, die man dann allgemein einsetzen kann." Es gehe um gute gesamthafte Lösungen, die nachhaltig sind und in die Breite wirken. "Wir brauchen die Dinge nicht fünfmal zu erfinden," so Plank. Das Ziel sei es, Kreislaufführungen zu initiieren, die Abfälle dorthin bringen, wo man sie als Rohstoff für die Produktion brauchen kann. Das vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) geförderte Projekt soll die Betriebe motivieren, sich zu diesem Zweck zu vernetzen. Als weitere Synergien nennt Plank Abfallvermeidung, Kostensenkung im Einkauf und in der Entsorgung, Optimierung des Energie- und Materialeinsatzes sowie Rechtssicherheit und Imagegewinn. Das Land sei bei derartigen Startoffensiven dabei, sagte Plank, "bis zu dem Punkt, ab dem das Standard ist." Funktional handelt es sich hier um eine Kommunikationsplattform für Verwertungskriterien, die die Betriebe näher zueinanderbringt machte Univ.-Doz. Andreas Windsperger vom Institut für Industrielle Ökologie klar. Bis Sommer gedenkt er die dafür erforderlichen Drehscheiben und Schienen etabliert u haben, um dann die Partner beim Umstieg von der Theorie in die Praxis zu "begleiten". Eine erste Evaluierung soll nicht nur Optimierungs- und Einsparungsmöglichkeiten aufzeigen, sondern auch zu einem Managementpool mit einer speziellen Abfallsoftware führen. Hellauf begeistert zeigte sich der Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie Herbert Klawatsch: "Auf ein solches Projekt haben wir gewartet." Er sieht die Industrie vor der Aufgabe, verstärkt in Netzwerken zu denken und aktiv Partner zu suchen, die zur Rohstoffversorgung einen sinnvollen Beitrag leisten können. Schon jetzt arbeite Wienerberger mit der Papierindustrie oder mit der Ölmühle Bruck/Leitha zusammen, von denen es Faserstoffe oder Sonnenblumenschalen bei der Ziegelproduktion mit positiven Zusatzeffekten, wie bessere Wärmedämmung, einsetzen kann. Informationen: http://www.indoek.noe-lak.at |
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