Zusammenkunft mit Präsident Roh am Montag
Seoul / Wien (hofburg) - Bundespräsident Heinz Fischer ist am 01.04. zu einem bis 04.04. dauernden
Staatsbesuch in Südkorea eingetroffen. Das österreichische Staatsoberhaupt wurde im Militärflughafen
der Hauptstadt Seoul bei durch einen Sandsturm getrübtem Himmel mit Salutschüssen empfangen. Das offizielle
Programm beginnt am Montag mit einem Gespräch Fischers mit dem südkoreanischen Staatspräsidenten
Roh Moo-hyun. Neben den bilateralen Beziehungen und der Situation auf der koreanischen Halbinsel wird auch das
Verhältnis Südkoreas zur EU Gesprächsthema sein. Die Europäische Union ist nach China zweitgrößter
Handelspartner Südkoreas, für Österreich stellt das Land den drittwichtigsten Exportmarkt auf dem
Kontinent dar.
Es wird erwartet, dass Fischer in seinen Gesprächen mit Roh auch auf die Rolle der Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie der Europäischen Union als Rollenmodell in der Friedenspolitik hinweisen
wird. Weiters soll die gegenseitige Unterstützung der beiden Länder bei der Kandidatur für den UNO-Sicherheitsrat
zur Sprache kommen. Der gegenwärtige UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon fungierte von 1998 bis 2000 als
südkoreanischer Botschafter in Österreich.
Was die wirtschaftlichen Beziehungen betrifft, so betonte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl vor dem
Abflug nach Seoul, dass Österreich besonders im Bereich der Energie- und Umwelttechnologie viel zu bieten
habe. Zwischen der EU und Südkorea werden derzeit auch Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen vorbereitet.
Umweltminister Josef Pröll wird am Dienstag im Rahmen des Staatsbesuches gemeinsam mit seinem südkoreanischen
Amtskollegen und Firmenvertretern an einem Umwelt-Round-Table teilnehmen. Wissenschaftsminister Johannes Hahn wird
ebenfalls am Dienstag in Seoul eine gemeinsame Erklärung über Wissenschafts- und Forschungskooperation
unterzeichnen.
Heinz Fischer, der als erster österreichischer Präsident das ostasiatische Land besucht, wird von einer
rund 120 Mitglieder umfassenden Delegation aus Politikern, Wirtschaftstreibenden und Wissenschaftern begleitet.
Am Dienstag wird Fischer beim Waffenstillstandsort Panmunjom die demilitarisierte Zone am 38. Breitengrad entlang
der Demarkationslinie zu Nordkorea besichtigen. Die Zone war durch den Waffenstillstand geschaffen worden, der
am 27. Juli 1953 den 1950 ausgebrochenen Koreakrieg beendete. Ferner ist am Dienstag ein Treffen mit dem südkoreanischen
Parlamentspräsidenten Lim Chae-jung vorgesehen.
Der Bundespräsident besucht während seiner Visite auch südkoreanische Firmen und Forschungsinstitute
in den Bereichen Informationstechnologie und Telekommunikation. So ist etwa am Mittwoch eine Fahrt in die Forschungsstadt
Daedok-Innopolis geplant. |