Stärkster Rückgang seit 5,5 Jahren – Auftragseingänge und Produktion wachsen im
März weniger stark – Beschäftigung nimmt noch immer deutlich zu
Wien (ba-ca) - Der EinkaufsmanagerIndex der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) fiel im März
von 57,8 auf 55,6 (Werte über 50 zeigen Wachstum an), den niedrigsten Wert seit einem Jahr. „Trotz des Rückgangs
unseres EinkaufsManagerIndex im März bleibt die Industriekonjunktur weiterhin sehr robust“, sagt Marianne
Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.
Auch wenn der Index mit 55,6 den niedrigsten Wert seit Februar 2006 erreicht, liegt er noch immer deutlich über
der kritischen 50er-Marke und über dem langjährigen Durchschnitt von rund 53. Allerdings war der Rückgang
im März der stärkste seit September 2001. „Der stärkste Rückgang des BA-CA EMI seit 2001 zeigt,
dass die Industriekonjunktur ihren Höhepunkt überschritten haben dürfte“, so BA-CA Ökonom Stefan
Bruckbauer.
Hauptverantwortlich für den Rückgang des BA-CA EMI im März waren der starke Rückgang des Wachstums
der Auftragseingänge und das schwächere Wachstum der Produktion. Während der Index für die
gesamten Auftragseingänge von 57,3 auf 54,0, den niedrigsten Wert seit 1,5 Jahren, fiel und damit um 3,3 Punkte
zurückging, sanken die Exportauftrags-eingänge um lediglich 2 Punkte, von 56,2 auf 54,2. „Vor allem das
Auftragswachstum aus dem Inland hat im März nachgelassen“, hält Kager fest.
Parallel zum schwächeren Auftragswachstum hat erstmals auch das Produktionswachstum nachgelassen, der Index
dafür sank von sehr hohen 59,7 auf 56,3. „Trotz nachlassender Auftrags- und Produktionsdynamik bleibt das
Industriewachstum auch zu Ende des ersten Quartals bei über 10 Prozent“, sagt Bruckbauer. Die derzeit noch
immer robuste Konjunkturlage der Industrie wird auch durch das weiterhin von den befragten Industriebetrieben gemeldete
starke Beschäftigungswachstum belegt. Der entsprechende Index stieg sogar nochmals leicht von 54,6 auf 54,9.
Weitere Indizien einer starken, wenn auch nachlassenden Industriekonjunktur sind das nachlassende Wachstum der
Vormateriallager und die weniger stark steigenden Lieferzeiten. Auch das Wachstum der Ein- und Verkaufspreise lässt
etwas nach. Insgesamt bestätigt nach Meinung der Ökonomen der BA-CA der EMI vom März die Erwartung,
dass die konjunkturelle Dynamik in Österreich auch im ersten Quartal 2007 stark war, dass sie jedoch im Jahresverlauf
abnehmen wird. Dies unterstützt die Prognose eines Wirtschaftswachstums von knapp 3 Prozent für 2007
mit nachlassender Tendenz im Jahresverlauf. |