Vertrag über kleine GEO-Plattform unterzeichnet  

erstellt am
29. 03. 07

Paris (esa) - Am 28.03. gab die Europäische Weltraumorganisation in Berlin offiziell die Unterzeichnung eines Rahmenvertrags über 100 Millionen Euro mit dem deutschen Raumfahrtunternehmen OHB für die Entwicklung einer Plattform für Missionen mit kleinen geostationären Telekommunikationssatelliten bekannt.

Dieser Vertrag bildet den Auftakt der Initiative für kleine geostationäre Satelliten, in deren Rahmen eine Plattform für eine Vielzahl von Anwendungen unter Verwendung solcher Satelliten definiert und europäische Akteure in die Lage versetzt werden sollen, sich in diesem Segment des kommerziellen Telekommunikationsmarktes zu behaupten.

Zu diesem Zweck hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) einen neuen Teil ihres Programms für fortgeschrittene Forschung zu Telekommunikationssystemen (ARTES) ins Leben gerufen. Der ARTES-Programmteil 11 wurde auf der ESA-Ministerratstagung in Berlin im Dezember 2005 genehmigt; derzeit nehmen acht Mitgliedstaaten an ihm teil.

Der Programmteil ist in zwei Abschnitte gegliedert, deren erster die Entwicklung und den Bau des ersten Flugmodells einer allgemeinen Produktlinie kleiner geostationärer Plattformen vorsieht. Genau dies ist Gegenstand des vom Direktor der ESA für Telekommunikations- und Navigationsprogramme, Guiseppe Viriglio, und vom Vorstandsvorsitzenden von OHB, Professor Manfred Fuchs, unterzeichneten Vertrags. Die Plattform ist für eine Nutzlastmasse von 300 kg, eine Leistung von bis zu 3 kW und eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren ausgelegt.

Im Anschluss daran soll ein Satellit entwickelt, gebaut und gestartet werden. Ziel dieser ersten Mission sind die Gewinnung von Flugdaten und die Demonstration der Plattform in der Umlaufbahn.

Die Nutzlast für diese Mission soll zwischen Ende 2007 und Anfang 2008 mittels einer offenen Ausschreibung bestimmt werden. Der Start des ausgewählten Satelliten soll spätestens Ende 2010 erfolgen.

Die kleine geostationäre Plattform wird von einem Konsortium unter der Leitung des deutschen Unternehmens OHB entwickelt, zu dessen wichtigsten Partnern LuxSpace (Luxemburg), die Swedish Space Corporation und Oerlikon Space (Schweiz) gehören. OHB und die erwähnten Unternehmen haben am 28. März in Berlin eine industrielle Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Mit dieser Initiative, die auf ein Marktsegment abzielt, in dem gegenwärtig keine optimierte europäische Lösung vorhanden ist, unterstützt die ESA die europäische Industrie bei der Erweiterung ihres Produktangebots für kommerzielle Telekommunikationssatelliten.
 
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