Brauner: 57 Mio. Euro für Ausbau MEDIA QUARTER MARX  

erstellt am
28. 03. 07

Verzehnfachung der Büro-, Studio- und Produktionsflächen in St. Marx - Zusätzlich: 1 Mio. Förderwettbewerb für Medienunternehmen
Wien (rk) - Die Stadt Wien ist Österreichs größter Medienstandort, zwei Drittel aller Medienunternehmen in Österreich befinden sich in Wien. Die Medienbranche zählt aber auch zu jenen Wirtschaftsbereichen, die sich besonders dynamisch entwickeln. Mehr als die Hälfte der über 2.000 Medienunternehmen, in denen mehr als 50.000 Beschäftigte arbeiten, wurde in den letzten zehn Jahren gegründet. "Damit verbunden ist ein enormes wirtschaftliches Potenzial, dass wir in Zukunft noch besser ausschöpfen wollen. Wir intensivieren deshalb unsere wirtschaftspolitischen Initiativen um den Medienbereich als Wirtschaftsfaktor weiter auszubauen. Der massive Ausbau des MEDIA QUARTER MARX um 57 Millionen Euro und ein neuer Förderwettbewerb zur direkten finanziellen Unterstützung innovativer Medienbetriebe sind die ersten Schritte dazu", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Maga. Renate Brauner im Bürgermeistermediengespräch am 27.03..

Schwerpunkt sind die über 1.400 Klein- und Mittelbetriebe der Medienbranche
Neben den großen Fernseh- und Radiosendern wie dem ORF oder ATV, den Zeitungs- und Buchverlagen und den Nachrichtenagenturen kommt in der Wiener Medienbranche den vielen kleinen und mittleren Betrieben eine besondere Bedeutung zu. So zählen rund 70 Prozent aller Medienunternehmen zu den Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. Etwa die Hälfte aller Unternehmen beschäftigen sogar lediglich ein oder zwei MitarbeiterInnen. Diese Betriebe arbeiten vor allem im Contentbereich, das heißt sie produzieren Beiträge und Formate oder sie sind in technischen Bereichen tätig und arbeiten häufig als Zulieferer für die großen Medienunternehmen. Untersuchungen zeigen, dass vor allem diese KMU für die Aufwärtsentwicklung bei Beschäftigung und Wertschöpfung in der Medienbranche verantwortlich sind.

Vor allem diese KMU sind die primäre Zielgruppe der aktuellen Medien-initiative der Stadt Wien. Durch die Erweiterung des MEDIA QUARTER MARX stehen ab 2009 zusätzliche mit modernster Technik ausgestattete Büro- und Produktionsräume auf einer Fläche von rund 19.000 Quadratmeter zur Verfügung. Daneben wird mit dem Förderwettbewerb des Zentrums für Innovation und Technologie (ZIT) - die Technologieagentur der Stadt Wien -die Entwicklung und wirtschaftliche Verwertung neuer medientechnologischer Projekte gefördert, die sich zum Beispiel neuen Anwendungen, Produkten und Verfahren im Bereich der Verknüpfung von Fernsehen-Computer-Handy widmen. Rund 1 Million Euro an Förderungsmittel stehen bei diesem Wettbewerb zur Verfügung.

MEDIA QUARTER MARX: Ausbau bringt Verzehnfachung der Fläche Spatenstich im Herbst 2007 - Fertigstellung bis Mitte 2009
Der Grundstein für das MEDIA QUARTER MARX wurde bereit im Jahr 2003 am Areal des ehemaligen Viehmarktes St. Marx gelegt. In der ersten Baustufe wurde die alte Kassenhalle des Viehmarktes denkmalgerecht saniert und auf 2.200 m² Büro-, Studio/Event- und Produktionsflächen eingerichtet. Acht hoch spezialisierte, kreative Unternehmen haben hier ihren Standort und produzieren derzeit täglich über zwölf Stunden Live-TV-Programm, das in Länder wie Deutschland, Schweiz, Ungarn, Rumänien oder die Türkei gesendet wird. Von Beginn an war das MEDIA QUARTER MARX I voll vermietet.

Wegen der großen Nachfrage werden nun mit dem MEDIA QUARTER MARX II, die bestehenden Kapazitäten um 19.000 m² Nutzfläche erweitert. Es werden zusätzliche Studio-, Produktions- und Büroflächen entstehen. Die leistungsfähige Anbindung an das Glasfaser- und Breitbandnetz wird bereits heute durch eine Kooperation mit Wien Kanal ermöglicht. Der Spatenstich ist für Herbst 2007 geplant, die Fertigstellung erfolgt bis Mitte 2009.

Das Nutzungskonzept für das MEDIA QUARTER MARX setzt auf Diversität. Das heißt, neben Medienunternehmen werden auch ergänzende Dienstleistungen sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen angesprochen. Mit diesem Mietermix sollen auch die Möglichkeiten zur Kooperation steigen. Dies erhöht zugleich die Chance, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und am Markt zu platzieren.

MEDIA QUARTER MARX: Public Private Partnership zwischen ZIT und der VBM-Beteiligungsmanagement GmbH
Die Umsetzung der baulichen Erweiterungen wird durch das ZIT - ein Tochterunternehmen des WWFF - in der bewährten Form einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (Public-Private Partnerships) realisiert. Der Vorteil solcher PPP-Modelle liegt darin, dass für einzelne Projekte wesentlich mehr Investitionskapital aufgebracht werden kann, als die Stadt Wien allein dazu in der Lage wäre.

Für das MEDIA QUARTER MARX wurde dazu bereits die Media Quarter Marx Errichtungs- und Verwertungsgesellschaft mbH gegründet. Der private Partner, die VBM Beteiligungsmanagement GmbH, hält 60% und das ZIT 40% an der gemeinsamen Gesellschaft.

Call Media Vienna 2007: 1 Million Euro für innovative Medienprojekte
Der neue Medien-Förderwettbewerb wird vom ZIT in Zusammenarbeit mit departure - wirtschaft kunst und kultur GmbH, der Wiener Serviceeinrichtung für die Creative Industries, durchgeführt. Insgesamt steht eine Million Euro zur Verfügung, einzelne Projekte können mit bis zu 200.000 Euro unterstützt werden. Die Einreichung erfolgt online unter www.zit.co.at/ . Einreichschluss ist der 14. Juni 2007. Eine ExpertInnenjury wird die Projekte bis September 2007 beurteilen, die besten werden gefördert.

Die letzten Jahre haben im Medienbereich eine Vielzahl neuer technologischer Entwicklungen gebracht. Dazu gehört das hochauflösende Fernsehen (High Definition Television/HDTV) genauso wie das sogenannte Web 2.0, darunter versteht man interaktive Techniken und Dienste im Internet. Weitere neue Anwendungen sind zum Beispiel die 4G Handys, das sind Mobiltelefone der vierten Generation, die als Nachfolger der UMTS-Technologie, zum Beispiel Fernsehen über Handy möglich machen. Auch das IPTV, das ist die digitale Übertragung von breitbandigen Anwendungen, wie Fernsehprogrammen und Filmen, über ein digitales Datennetz gehört dazu.
 
zurück