Nationalparks setzen neue Initiativen bei Erholung, Bildung und Forschung  

erstellt am
27. 03. 07

Fünf neue Besucherzentren - Nationalpark-Forschungspreis zum dritten Mal ausgeschrieben - Schüler besuchen Nationalparks
Wien (bmlfuw) - Zu Beginn der neuen Saison in den Nationalparks können wir eine erfolgreiche Bilanz 2006 ziehen, auf der wir aufbauen werden. Im Jahr 2006 nahmen rund 64.000 Schülerinnen und Schüler an Projekttagen teil und tauschten das Klassenzimmer gegen die grüne Wildnis der Nationalparks. Die Anzahl der Menschen, die in den Nationalparks Entspannung, Erholung und das Naturerlebnis suchten, blieb im vergangenen Jahr auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Rund 300.000 Besucher wurden in den Besucher-Zentren gezählt und 33.000 Personen nahmen an den Exkursionen und geführten Wanderungen teil. Auch die Anzahl der wissenschaftlichen Projekte mit Nationalpark-Bezug ist in den letzten Jahren gestiegen. So haben die österreichischen Nationalparks neben dem Schutz der von menschlichen Einflüssen unberührten Natur auch wichtige Aufgaben in den Bereichen Erholung, Bildung und Forschung, erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll anlässlich der Pressekonferenz „Nationalparks Österreich - Bilanz 2006, Vorschau 2007“.

Jede Schülerin und jeder Schüler soll die Nationalparks besuchen
Die Broschüre „Projektwochen(tage) im Nationalpark 2007/08“ legen wir heuer bereits zum 9. Mal vor. Sie gibt einen Überblick über die Angebote der Nationalparks für Schulklassen. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte während seiner Schulzeit zumindest einmal einen Nationalpark besucht haben. In Kombination mit der Broschüre, die an alle Schulen in Österreich verschickt wird, können die Klassen auch an einem Quiz teilnehmen, bei dem sie einen Aufenthalt in einem Nationalpark gewinnen können.

EU-Unterstützung für gefährdete Arten unserer Nationalparks
Eine Vielzahl von wichtigen Projekten in den Nationalparks wurde in Kooperation mit internationalen Partnern durchgeführt bzw. ist Teil europaweiter Initiativen oder Förderprogrammen wie LIFE und INTERREG. Über das LIFE - Naturschutzprogramm der EU werden derzeit zwei mehrjährige Projekte durchgeführt: Dabei handelt es sich um das Programm „Schutz der Großtrappe“ im Nationalpark Neusiedlersee– Seewinkel und um das internationale LIFE - Projekt zum Schutz des Bartgeiers im Nationalpark Hohe Tauern. Bei diesem „Internationalen Bartgeierprogramm in den Alpen“ kommt es zu einer länderübergreifenden Zusammenarbeit von sechs Nationalparks in Frankreich, Italien und Österreich. Vor kurzem wurde ein groß angelegtes LIFE - Projekt im "Nationalpark Donauauen" fertig gestellt, das zu einer Revitalisierung der Donauufer führte, womit viele Vögel, darunter auch der Seeadler, wieder verbesserte Lebensbedingungen erhalten.

Neue EU-Projekte zum Arten- und Habitatschutz sowie zur Naturbeobachtung
Aus dem INTERREG-Förderprogramm werden derzeit mehrere international bedeutende Projekte in österreichischen Nationalparks finanziert. Mit Tschechien werden in Niederösterreich Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie der Thaya in Angriff genommen. Gemeinsam mit Italien strebt der Nationalpark Hohe Tauern (Kärnten, Salzburg und Tirol) Maßnahmen zum Schutz der heimischen Bachforelle an. Im Tiroler Teil des Nationalparks Hohe Tauern läuft ein Projekt mit Italien zur Qualitätssteigerung des Nationalparks. Im Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern wird gemeinsam mit Bayern ein Projekt zum "Haus des Geiers" abgewickelt und im Nationalpark Donauauen zusammen mit der Slowakei eine "Unterwasser-Beobachtungsstelle" vorbereitet. Der Nationalpark Hohe Tauern (alle 3 Bundesländer) ist jedoch auch an internationalen INTERREG-III B-Projekten beteiligt: z.B. am Lebensraumschutz-Projekt "Habit-Alp" gemeinsam mit Ländern wie Frankreich, Deutschland und Schweden, wo es um Luftbildinterpretation geht oder am Projekt "Alpencom - virtueller Flug über den Alpenraum", an welchem alle Länder des Alpenbogens mitwirken.

Dabei ist die Bandbreite der Fachdisziplinen nicht nur auf die Naturwissenschaften beschränkt. Auch Untersuchungen in den Bereichen Tourismus, Bildung und Regionalgeschichte haben ihren Platz im Forschungsspektrum und werden in der neuen Ausgabe des Forschungsberichtes berücksichtigt.

Großer Erfolg des Nationalpark-Forschungspreises
Nach dem großen Erfolg der beiden Vorjahre wird heuer der Nationalpark-Forschungspreis zum dritten Mal ausgeschrieben. 2006 wurden von einer Jury aus den zahlreichen Einreichungen die 30 besten Diplomarbeiten zum Thema Nationalparks ausgewählt und mit je 1000 Euro ausgezeichnet. Heuer können neben Diplomarbeiten auch erstmals Dissertationen eingereicht werden, weiters sind auch wissenschaftliche Arbeiten von nicht-österreichischen Universitäten zugelassen.

Ausbau der Besuchsinfrastruktur: Fünf neue Besucherzentren
Im Jahr 2007 werden zwei neue Besucherzentrender Öffentlichkeit zugänglich gemacht: das Nationalpark-Haus in der Lobau im Nationalpark Donau-Auen und das Nationalpark-Zentrum in Mittersill im Nationalpark Hohe Tauern/Salzburg. 2006 wurden drei neue Besucherzentren eröffnet: Orth an der Donau im Nationalpark Donau-Auen, Reichraming im Nationalpark OÖ Kalkalpen und Gstatterboden im Nationalpark Gesäuse.

Auch heuer etwas zu feiern: 10 Jahre Nationalpark Kalkalpen
Das Jahr 2006 war ein wichtiger Meilenstein in der österreichischen Nationalparkgeschichte: Das Jubiläum „25 Jahre Nationalparks in Österreich“ wurde mit zahlreichen Veranstaltungen, einer Informationskampagne und als krönendem Abschluss beim Neujahrskonzert mit einer musikalisch-visuellen Präsentation der sechs österreichischen Nationalparks gefeiert. Auch heuer gibt es etwas zu feiern: Der Nationalpark Kalkalpen steht ganz im Zeichen seines 10-jährigen Bestehens.

Schwerpunkte und Vorhaben: Ausbau der Dachmarke
Die wichtigsten Vorhaben im Bereich Infrastruktur und Management sind in den letzten Jahren realisiert worden und die Nationalparks haben sich zu Vorzeigeprojekten der Naturschutzpolitik etabliert. Das Lebensministerium wird gemeinsam mit den Nationalparks eine Strategie für die mittel- und langfristige Ausrichtung der österreichischen Nationalparks entwickeln. Bis zum Sommer werden vier Workshops stattfinden, im Herbst wird das Ergebnis vorliegen. Dabei soll auch die bereits bestehende Dachmarke „Nationalparks Austria“ neue Impulse und eine stärkere Gewichtung erhalten. Wir arbeiten mit voller Kraft an der Weiterentwicklung dieser Schutzgebiete. Dazu werden wir neue Perspektiven entwickeln und fachliche Schwerpunkte für die nächsten Jahre setzen, so Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll.

Aktivitäten in den Nationalparks: Adlerflüge in 3D und Familienfest
Die Nationalparks bieten ihren Besuchern wie jedes Jahr eine breite Palette an Möglichkeiten, Tiere, Pflanzen und Lebensräume kennen zu lernen oder an Feierlichkeiten teilzunehmen. Die Angebote erstrecken sich von Exkursionen im Solarboot im Schilfgürtel des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel, über einen Adlerflug über alle Täler der Hohen Tauern und einer Zeitreise über die Entstehung der Alpen in 3D im Nationalparkzentrum Mittersill des Nationalparks Hohe Tauern bis hin zu einem großen Familienfest gemeinsam mit dem Familienreferat der Niederösterreichischen Landesregierung am letzten Ferienwochenende (1. und 2. September 2007) im nördlichsten Nationalpark Österreichs, dem Nationalpark Thayatal.

Informationen: http://www.nationalparksaustria.at
 
zurück