Bozen (lpa) - "Der Vorschlag zur Beteiligung der Regionen an der Sanierung des Staatshaushalts ist
in dieser Form, in dem er von der Regierung vorgelegt worden ist, für uns völlig inakzeptabel und nicht
verhandelbar." Finanzlandesrat Werner Frick hat am 05.04. bei der Konferenz der Regionenpräsidenten die
harte Linie Südtirols dargelegt und dabei auch Unterstützung von den anderen autonomen Regionen erhalten.
Das Finanzierungsmodell des Staates sehe vor, die Regionen an der Zahlung der Zinsen für die Staatsverschuldung
zu beteiligen und die entsprechenden Mittel einzubehalten. "Das ist ein Vorschlag, der unserer Auffassung
nach gegen das verfassungsrechtlich festgeschriebene Finanzierungsmodell unserer Autonomie verstößt
und damit verfassungswidrig ist", so Landesrat Frick. Entsprechend gebe es für Südtirol in dieser
Angelegenheit keinen Verhandlungsspielraum. "Dieser Vorschlag bestraft in einer inakzeptablen Art und Weise
die autonomen Länder", unterstreicht der Landesrat.
In dieser Meinung wird Frick auch von den Vertretern der übrigen autonomen Regionen und Provinzen unterstützt.
"Wir haben heute klar gemacht, dass der Entwurf zum Steuerföderalismus für uns in dieser Form nicht
annehmbar ist", so der Landesrat. Formell hat es heute allerdings noch keine Einigung zwischen den Regionen
gegeben, sodass am Donnerstag kommender Woche noch einmal über den Gesetzentwurf der Regierung verhandelt
wird.
In der Zwischenzeit wird der Finanzlandesrat der Landesregierung Bericht über den neuen Entwurf der Regierung
erstatten, damit eine gemeinsame Marschroute abgesteckt werden kann. "Wir stellen uns ganz sicher nicht abseits,
wenn es um die Pflicht geht, unseren Beitrag zur Sanierung der Staatsfinanzen zu leisten", so Frick. Allerdings
unterstütze man dabei den Weg, den die Regierung vor wenigen Wochen bereits mit ihrem Finanzgesetz vorgezeichnet
habe. "Wir sind bereit, zusätzliche Kompetenzen zu übernehmen, um den Staat finanziell zu entlasten",
unterstreicht der Finanzlandesrat. |