Lopatka: Es ist nie zu spät, mit Sport zu beginnen   

erstellt am
05. 04. 07

"Fit für Österreich"-Bewegungsprogramme fördern Gesundheit bis ins hohe Alter
Wien (bpd/sts) - "Die demografische Entwicklung ist eine besondere Herausforderung gerade auch für den Sport. Wenn sich laut Angaben der UNO bis 2050 die Zahl der älteren Menschen (60+) auf mehr als zwei Milliarden verdreifachen wird, entspricht das mehr als einem Viertel der Weltbevölkerung. Dem Sport kommt in der Gesundheitsvorsorge eine Schlüsselrolle zu, da er das individuelle biologische Altern reduziert", so Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka zum "Tag der älteren Generation". Das Bundeskanzleramt / Staatssekretariat für Sport gibt jährlich rund 220.000 Euro speziell für Senioren- und Seniorinnenprogramme aus. Das sei gerade in Österreich, einer Gesellschaft mit steigendem Altersdurchschnitt, wichtig. "Es ist nie zu spät mit Sport anzufangen. Ich sehe unsere Investitionen als nachhaltige Rezeptgebühr, da jeder in Sport und Bewegung investierte Euro, drei Euro im Gesundheitssystem erspart", betonte Lopatka.

"Über den Sport Lebensqualität ermöglichen" sei Ziel der bewegungsorientierten Gesundheits-Initiative "Fit für Österreich", so der Sportsstaatssekretär. Über "Fit für Österreich" fördert der Bund intergenerative Gesundheits-Projekte in allen Bundesländern, wo Ältere und Jüngere gemeinsam trainiert werden. Daneben gebe es Kooperationen mit dem "Fonds Gesundes Österreich" und zahlreiche regionale Projekte mit den Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sportunion speziell für Menschen ab 50. "Unser Ziel ist es, möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher möglichst lange in Bewegung zu halten." Dabei stehe nicht der Hochleistungsgedanke, sondern die Freude an der Bewegung im Vordergrund. Das "Fit für Österreich"-Qualitätssiegel gewährleistet eine hochwertige Gesundheitsorientierte Betreuung durch Fachleute, die mit den Seniorinnen und Senioren gezielt Programme für deren Bewegungsapparat erarbeiten.

"Vielen Seniorinnen und Senioren fehlt oft der Mut, sich sportlich zu betätigen und einen der angebotenen Bewegungskurse zu besuchen." Die Sportvereine bieten für den ersten Schritt in die Bewegungswelt diese Hilfestellungen, die über die Aktion "Fit für Österreich" gefördert werden: "Senioren Fit" (ASKÖ), "Jung.Alt.Werden" (ASVÖ und Sportunion) oder "Lebensfreude a la carte" (Sportunion) sind nur einige Bespiele dieser ganzheitlichen Wohlfühlprogramme speziell für die ältere Generation ab 50. "Gemeinsam wollen wir den Einstieg in ein Leben mit Bewegung ermöglichen, die Menschen 'Fit für den Alltag' machen und nachhaltig dafür sorgen, dass die neue ältere Generation als eine gewonnene erlebt werden kann." Dazu sei auch bei den Vereinen Umdenken erforderlich. Übungsleiter müssen sich in die Gedankenwelt älterer Menschen hineinversetzen, für die Bewegung oft mit Misserfolgserlebnissen und Frustration über die eingeschränkten körperlichen Möglichkeiten verbunden ist.

"Wenn ältere Personen Sport betreiben, geht es um die Erhaltung der körperlichen Fitness, Förderung sozialer Kontakte, persönliche Erfolgserlebnisse und damit um Lebensqualität", so Lopatka. Daher sei das Ziel aller Bewegungsprogramme, die Vorteile von sanfter Bewegung in allen Lebensbereichen aufzuzeigen, um Alltagssituationen sicher bewältigen zu können und Bewegungssicherheit zu erlangen. Der Kurs sei auch eine ideale Gelegenheit, um in Gemeinschaft mehr für das eigene Wohlbefinden zu tun. "Denn ausreichend Bewegung ist eine der Voraussetzungen für körperliche und geistige Gesundheit bis ins hohe Alter." Positiver volkswirtschaftlicher Nebeneffekt: Durch gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme ist ein Einsparungspotenzial von 3,6 Milliarden Euro zu erreichen.

Neben den volkswirtschaftlichen Auswirkungen, dürfe aber auch der "Wirtschaftsfaktor ältere Generation" nicht unterschätzt werden. "Eine demografisch alternde Gesellschaft wird neue Formen altersgerechter sportlicher Betätigung nachfragen", so Lopatka. Die Annahme, dass mit steigendem Lebensalter die Nachfrage des Einzelnen nach Sport drastisch abnimmt, sei zu revidieren. "Der Marktanteil der sportlichen Aktivitäten zur Gesundheitsvorsorge wird zunehmen. Das wird für uns eine neue Herausforderung, eine geeignete - also angepasste - Sportinfrastruktur zur Verfügung zu stellen." Weiters werden vermehrt Programme zur Ausbildung geeigneter Trainerinnen und Trainer für Sportausübende im höheren Alter zu entwickeln sein. "Hier entstehen neue Ausbildungsmärkte und erhebliche Beschäftigungspotenziale. Die ältere Generation ist daher aus Sicht des Sports eine besondere Herausforderung und eine große Chance", so Lopatka abschließend.
 
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