"Fit für Österreich"-Bewegungsprogramme fördern Gesundheit bis ins hohe
Alter
Wien (bpd/sts) - "Die demografische Entwicklung ist eine besondere Herausforderung gerade auch
für den Sport. Wenn sich laut Angaben der UNO bis 2050 die Zahl der älteren Menschen (60+) auf mehr als
zwei Milliarden verdreifachen wird, entspricht das mehr als einem Viertel der Weltbevölkerung. Dem Sport kommt
in der Gesundheitsvorsorge eine Schlüsselrolle zu, da er das individuelle biologische Altern reduziert",
so Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka zum "Tag der älteren Generation". Das Bundeskanzleramt
/ Staatssekretariat für Sport gibt jährlich rund 220.000 Euro speziell für Senioren- und Seniorinnenprogramme
aus. Das sei gerade in Österreich, einer Gesellschaft mit steigendem Altersdurchschnitt, wichtig. "Es
ist nie zu spät mit Sport anzufangen. Ich sehe unsere Investitionen als nachhaltige Rezeptgebühr, da
jeder in Sport und Bewegung investierte Euro, drei Euro im Gesundheitssystem erspart", betonte Lopatka.
"Über den Sport Lebensqualität ermöglichen" sei Ziel der bewegungsorientierten Gesundheits-Initiative
"Fit für Österreich", so der Sportsstaatssekretär. Über "Fit für Österreich"
fördert der Bund intergenerative Gesundheits-Projekte in allen Bundesländern, wo Ältere und Jüngere
gemeinsam trainiert werden. Daneben gebe es Kooperationen mit dem "Fonds Gesundes Österreich" und
zahlreiche regionale Projekte mit den Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sportunion speziell für
Menschen ab 50. "Unser Ziel ist es, möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher möglichst
lange in Bewegung zu halten." Dabei stehe nicht der Hochleistungsgedanke, sondern die Freude an der Bewegung
im Vordergrund. Das "Fit für Österreich"-Qualitätssiegel gewährleistet eine hochwertige
Gesundheitsorientierte Betreuung durch Fachleute, die mit den Seniorinnen und Senioren gezielt Programme für
deren Bewegungsapparat erarbeiten.
"Vielen Seniorinnen und Senioren fehlt oft der Mut, sich sportlich zu betätigen und einen der angebotenen
Bewegungskurse zu besuchen." Die Sportvereine bieten für den ersten Schritt in die Bewegungswelt diese
Hilfestellungen, die über die Aktion "Fit für Österreich" gefördert werden: "Senioren
Fit" (ASKÖ), "Jung.Alt.Werden" (ASVÖ und Sportunion) oder "Lebensfreude a la carte"
(Sportunion) sind nur einige Bespiele dieser ganzheitlichen Wohlfühlprogramme speziell für die ältere
Generation ab 50. "Gemeinsam wollen wir den Einstieg in ein Leben mit Bewegung ermöglichen, die Menschen
'Fit für den Alltag' machen und nachhaltig dafür sorgen, dass die neue ältere Generation als eine
gewonnene erlebt werden kann." Dazu sei auch bei den Vereinen Umdenken erforderlich. Übungsleiter müssen
sich in die Gedankenwelt älterer Menschen hineinversetzen, für die Bewegung oft mit Misserfolgserlebnissen
und Frustration über die eingeschränkten körperlichen Möglichkeiten verbunden ist.
"Wenn ältere Personen Sport betreiben, geht es um die Erhaltung der körperlichen Fitness, Förderung
sozialer Kontakte, persönliche Erfolgserlebnisse und damit um Lebensqualität", so Lopatka. Daher
sei das Ziel aller Bewegungsprogramme, die Vorteile von sanfter Bewegung in allen Lebensbereichen aufzuzeigen,
um Alltagssituationen sicher bewältigen zu können und Bewegungssicherheit zu erlangen. Der Kurs sei auch
eine ideale Gelegenheit, um in Gemeinschaft mehr für das eigene Wohlbefinden zu tun. "Denn ausreichend
Bewegung ist eine der Voraussetzungen für körperliche und geistige Gesundheit bis ins hohe Alter."
Positiver volkswirtschaftlicher Nebeneffekt: Durch gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme ist ein Einsparungspotenzial
von 3,6 Milliarden Euro zu erreichen.
Neben den volkswirtschaftlichen Auswirkungen, dürfe aber auch der "Wirtschaftsfaktor ältere Generation"
nicht unterschätzt werden. "Eine demografisch alternde Gesellschaft wird neue Formen altersgerechter
sportlicher Betätigung nachfragen", so Lopatka. Die Annahme, dass mit steigendem Lebensalter die Nachfrage
des Einzelnen nach Sport drastisch abnimmt, sei zu revidieren. "Der Marktanteil der sportlichen Aktivitäten
zur Gesundheitsvorsorge wird zunehmen. Das wird für uns eine neue Herausforderung, eine geeignete - also angepasste
- Sportinfrastruktur zur Verfügung zu stellen." Weiters werden vermehrt Programme zur Ausbildung geeigneter
Trainerinnen und Trainer für Sportausübende im höheren Alter zu entwickeln sein. "Hier entstehen
neue Ausbildungsmärkte und erhebliche Beschäftigungspotenziale. Die ältere Generation ist daher
aus Sicht des Sports eine besondere Herausforderung und eine große Chance", so Lopatka abschließend. |