Wien (grüne) - „Der Streit in der ÖVP hat nichts mit liberal gegen konservativ zu tun. In der
Sache bleibt er eine Scheindebatte“, erklärte die Abgeordnete der Grünen, Ulrike Lunacek. Ein Notariatsakt
ist keine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare, so Lunacek. Denn ein solcher biete keine völlige rechtliche
Gleichstellung, da sie das Verhältnis zum Staat derzeit nicht regeln kann. „Außerdem wird nicht dazugesagt,
dass die Notariatsvariante – und das ist manchen in der ÖVP wohl das Wichtigste - die öffentliche und
staatliche Anerkennung verwehrt! Von wegen neuer, liberaler ÖVP.“
Die Grünen haben einen Gesetzesvorschlag zur Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare bereits im Parlament
eingebracht: Der Zivilpakt "Zip" der Grünen stand sogar vergangene Woche auf der Tagesordnung des
Justizausschusses - und wurde auf ÖVP-Antrag hin vertagt. „Es ist völlig inakzeptabel und nirgendwo auf
der Welt üblich, dass ehe-ähnliche Partnerschaften nicht am Standesamt sondern mit einem Notariatsakt
besiegelt werden sollen. Für Lesben und Schwule würde das die Fortschreibung als Menschen zweiter Klasse
bedeuten und die Weigerung der auch symbolisch wichtigen Anerkennung durch die Republik“, sagte Lunacek. |