Psychische Erkrankungen europaweit auf dem Vormarsch  

erstellt am
05. 04. 07

1. Mental Health Europe Konferenz in Wien – Strategien zur Förderung der psychischen Gesundheit
Wien (ikp) -. „No Health without Mental Health“ so lautet der Titel der ersten Mental Health Europe Konferenz in Wien. Vom 31. Mai bis 2. Juni 2007 treffen sich im Haus der Industrie führende Experten aus den Bereichen Gesundheit und Vorsorgemedizin, Politik und Wissenschaft sowie Vertreter der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Maßnahmenpläne und Umsetzungsvorschläge für die Förderung der psychischen Gesundheit der europäischen Bevölkerung.

Die aktuelle Studie „Costs of Disorders of the Brain“ macht den dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Förderung von psychischer Gesundheit deutlich: Depressionen, Psychosen, Angsterkrankungen oder Burn-Out-Syndrom, sind nur einige der Krankheiten, die in den vergangenen Jahrzehnten europaweit stark zugenommen haben. Rund ein Viertel aller Österreicher leidet im Laufe eines Jahres unter einer psychischen Erkrankung. Laut Schätzungen der Kommission waren im Jahr 2005 europaweit 59,6% der 18- bis 65-Jährigen von psychischen Störungen betroffen. „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wirtschaft, Politik sowie Gesundheitswesen sind hier gefordert, entsprechende Maßnahmenpläne zu entwickeln. Die Konferenz in Wien bietet eine ideale Plattform, die Zusammenarbeit in diesem Bereich voranzutreiben und bestehende Initiativen und Projekte weiterzuentwickeln“, freut sich Elisabeth Muschik, Stv. Obfrau pro mente austria und Vizepräsidentin Mental Health Europe. Dabei gilt das Augenmerk sowohl dem Ausbau von Betreuungsangeboten in den Mitgliedstaaten, als auch verstärkt dem Bereich der Aufklärung, Integration und Prävention. Auf Einladung von Mental Health Europe und pro mente austria treffen internationale, nationale und regionale Akteure in Wien zusammen, um gemeinsame Strategien weiterzuentwickeln.

Eine gemeinsame europäische Strategie
Im Oktober 2005 veröffentlichte die Kommission ein Grünbuch zur „Entwicklung einer Strategie für die Förderung der psychischen Gesundheit in der Europäischen Union“. Ziel der Wiener Konferenz ist es, die Weiterentwicklung dieser Strategie sowie die Zusammenarbeit und den Austausch verschiedener Institutionen in diesem Bereich zu fördern. Neben Mitarbeitern der Kommission wie Jürgen Scheftlein, Generaldirektion (GD) für Gesundheit und Konsumentenschutz, oder Wallis Goelen, Abteilung „Behinderung“, werden Politiker verschiedener Mitgliedsstaaten zu diesem Kongress in Wien erwartet: Die deutsche Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, Gregor Henderson aus dem Gesundheitsministerium Schottland sowie internationale Experten wie Bob Grove vom Sainsbury Centre in London oder Petr Nawka, Präsident von „Integra“ (Slowakei) haben ihr Kommen angekündigt.

Das detaillierte Programm der dreitägigen Veranstaltung finden Sie unter:http://www.promenteaustria.at/termine/index.php/action.view/entity.detail/key.94/category./

Mental Health Europe
Die politisch unabhängige Organisation wurde 1985 als regionale Zweigstelle der Weltorganisation für Mental Health gegründet. Sitz der Organisation ist in Brüssel. Ende 2005 zählte Mental Health Europe rund 72 Mitgliedsorganisationen in 30 europäischen Ländern und 56 Einzelmitglieder. Ziel der Organisation ist Förderung von psychischer Gesundheit, die Verbesserung von Pflege- und Betreuungsangeboten sowie der Schutz von Menschenrechten von psychisch Kranken, ihrer Familien und Betreuer.

Pro mente austria
Pro mente austria ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Institutionen im Bereich psychische und soziale Gesundheit in Österreich.19 Mitgliedsorganisationen in den Bundesländern leisten Betreuungsarbeit für psychisch kranke Menschen. Rund 30.000 Hilfesuchende erhalten jährlich Unterstützung bei psychischen und sozialen Problemen in den regionalen Einrichtungen nahe ihres Wohnorts. Ziel ist die Integration Benachteiligter in die Gesellschaft. Pro mente austria vertritt die Anliegen ihrer Mitgliedsorganisationen und setzt sich für die Rechte psychisch kranker Menschen ein.
 
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