Exportplus höher als weltweiter Durchschnitt und bessere Performance als in Boomregion
Asien - Ausfuhrsteigerung nach Amerika 16% auf 8,2 Mrd. Euro
Wien (pwk/awo) - 2006 war ein außerordentlich erfolgreiches Jahr für die österreichische
Exportwirtschaft – sowohl global gesehen, aber vor allem auch, wenn man die Region Amerika näher betrachtet.
Die weltweiten Ausfuhren legten 2006 um 12,7% (Volumen: 106,8 Mrd. Euro) zu, jene nach Amerika sogar um 16% auf
8,2 Mrd. Euro. „Die Außenwirtschaft Österreich (AWO) führt in sieben Staaten Außenhandelsstellen
und in allen sieben Ländern wurden im Vorjahr Rekorde im Bereich der österreichischen Exportwirtschaft
eingefahren“, betonte Gudrun Hager, stv. Leiterin der AWO, anlässlich der Pressekonferenz zur „Außenwirtschaftstagung
Amerika“ mit allen österreichischen Handelsdelegierten der Region.
- USA (drei österreichische Außenhandelsstellen in New York, Chicago und Los Angeles). Christian Kesberg
(österreichischer Handelsdelegierter in New York): „Nach einer schwarzen Null im Jahr 2005 war 2006 für
die österreichischen Exporte in die USA ein außerordentlich erfolgreiches Jahr. Die Ausfuhren stiegen
um 15,5% auf 6,2 Mrd. Euro. Damit wurde das bisher beste Exportergebnis erzielt und die USA bleiben drittwichtigster
Handelspartner Österreichs und wichtigster Überseemarkt.“
- Kanada (zwei österreichische Außenhandelsstellen in Toronto und Montreal). Karl Schmidt (österreichischer
Handelsdelegierter in Toronto): „2006 war für Österreichs Kanada-Exporteure das bisher erfolgreichste
Jahr. Mit einem Zuwachs von 9% erreichten unsere Exporte im Vorjahr einen neuen Rekordwert von fast 900 Mio. Euro
und haben sich damit binnen sechs Jahren verdoppelt.“
- Mexiko (österreichische Außenhandelsstelle in Mexico-City). Handelsdelegierter Franz Dorn: „Mit
österreichischen Lieferungen von 279 Mio. Euro (+28,7%) konnte 2006 erstmals die 250 Mio. Euro-Grenze übertroffen
werden. Dieses Ergebnis entspricht einer Verdoppelung unserer Ausfuhren seit 1999.“
- Brasilien (österreichische Außenhandelsstelle in Sao Paulo). Handelsdelegierter Peter Athanasiadis:
„Brasilien war in den letzten Jahren konstant Österreichs größter Handelspartner in Lateinamerika.
Österreichs Exporte legten um 13,4% auf 319 Mio. Euro zu. Rund ein Drittel des gesamten österreichischen
Außenhandelsvolumens mit Mittel- und Südamerika entfiel in den Jahren 2002-2006 auf Brasilien.“
- Argentinien (österreichische Außenhandelsstelle in Buenos Aires). Handelsdelegierter Josef Hofer:
„Argentinien ist nach Brasilien und Mexiko der drittwichtigste Exportmarkt Österreichs in Lateinamerika. Die
Ausfuhren steigerten sich 2006 um enorme 26,4% auf 92 Mio.“
- Venezuela (österreichische Außenhandelsstelle in Caracas). Handelsdelegierter Andreas Schmid: „Die
österreichischen Exporte nach Venezuela erreichten 2006 einen neuen Rekord. Mit 74,3 Mio. Euro überstiegen
sie den Vorjahreswert um sensationelle 35,6%.“
- Chile (österreichische Außenhandelsstelle in Santiago). Handelsdelegierter Andreas Meindl: „Die
österreichischen Exporte, welche im Jahr 2005 ein Rekordwachstum von knapp 50% verzeichneten, legten 2006
erneut zu und überschritten erstmals die 80-Millionen-Euro-Grenze.“
Hauptverantwortlich für die gute Entwicklung war die generelle Erholung des amerikanischen Marktes, die sich
positiv auf den österreichischen Überseehandel in diese Region auswirkte. „Setzt man die Entwicklung
in Vergleich zu den Ausfuhren in die Boom-Regionen Asiens“, so Hager, „wird die positive Tendenz noch deutlicher.“
Das Exportvolumen nach Amerika liegt mit 8,2 Mrd. Euro über jenem nach Asien (7,2 Mrd. Euro), ebenso wurden
nach Amerika (16%) stärkere Ausfuhrzuwächse verzeichnet als nach Asien (14,4%). Hager: „Auch in Punkto
Handelsbilanz ist nur Gutes zu vermelden: Mit der Region Amerika ist sie mit 3,3 Mrd. Euro mehr als positiv.“ Ebenso
mit den wichtigsten Handelspartnern: USA 2,6 Mrd. Euro, Kanada 521 Mio. Euro oder Mexiko 108 Mio. Euro.
Ein weiterer positiver Aspekt: der Anteil der Amerikaexporte an den weltweiten österreichischen Ausfuhren
steigerte sich um 3% auf 7,7%. Der Löwenanteil der österreichischen Amerika-Exporte geht in die USA (75,6%),
danach folgen Kanada (10,9%), Brasilien (3,9%) und Mexiko (3,4%). Im Vergleich zum Exportwachstum (16%) verhält
sich der Zuwachs der Importe aus Amerika mit 10,2% fast moderat (Importvolumen: 4,9 Mrd. Euro).
Zu den Top-Ausfuhrprodukten der österreichischen Exportwirtschaft nach Amerika gehören Kfz, chemische
Produkte, Nahrungsmittel und Getränke sowie Maschinen und Anlagen. Besonderes Potential ergebe sich in Zukunft
außerdem in den Bereichen Umwelt- und Energietechnik. Dieser Branche gilt auch ein Hauptaugenmerk der künftigen
AWO-Tätigkeiten. Im Rahmen des von der WKÖ neu gegründeten „Netzwerk Umwelt- und Energietechnik
International NUI“ werden österreichische Unternehmen verstärkt auf die globalen Chancen in diesem Bereich
hingewiesen. Alleine heuer findet jede Woche eine AWO-Veranstaltung zum Thema Umwelt- und Energietechnik statt.
Insgesamt sind rund 1.000 österreichische Unternehmen in diesem Bereich aktiv, aber erst 600 international
tätig. Dieses schlummernde Potenzial gelte es zu wecken, so Hager abschließend.
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