Österreich und Südkorea beim Thema Überalterung vor ähnlichen Herausforderungen
Seoul / Wien (bmwa) - Im Rahmen des Staatsbesuches von Bundespräsident Heinz Fischer in Südkorea
traf Staatssekretärin Christine Marek mit dem koreanischen Arbeitsminister Lee Sang-soo zusammen. Inhalt des
Gesprächs war u.a. die arbeitsrechtliche Situation in Südkorea allgemein sowie für Frauen und Jugendliche
im Besonderen, die Organisation des Arbeitsmarktes, das koreanische Pensionssystem sowie die Herausforderungen
der Überalterung bzw. wie ältere Arbeitnehmer länger im Arbeitsleben gehalten werden können.
"In vielen Bereichen stehen wir vor denselben Herausforderungen", so Marek. Vor allem was die Geburtenrate
und die damit verbundenen Herausforderungen an das Pensionssystem betrifft, waren sich Marek und Lee Sang-soo einig:
"Ziel muss es sein, ältere Arbeitnehmer länger im Arbeitsleben zu halten." Das durchschnittliche
Pensionsantrittsalter beträgt laut dem koreanischen Arbeitsminister 45 Jahre. Die Staatssekretärin wies
darauf hin, dass deshalb Frauen verstärkt in Beschäftigung gebracht werden müssen. "Die Eigenständigkeit
der Frau - vor allem im Pensionsalter - führt über die Erwerbstätigkeit", so Marek.
Sehr zufrieden zeigte sich der südkoreanische Arbeitsminister hinsichtlich der Einigung auf das Freihandelsabkommen
zwischen den USA und Südkorea. Von Staatssekretärin Christine Marek angesprochen auf die sozialen Aspekte
des Abkommens verwies Lee Sang-soo auf Zugeständnisse bezüglich der Einhaltung des Arbeitsrechtes in
Südkorea. Der koreanische Arbeitsminister zeigte sich bemüht, dass in Zukunft internationale Arbeitsstandards
restriktiver eingehalten werden. Im Vergleich mit den Mitgliedsländern der OECD arbeiten die Südkoreaner
noch immer am meisten. Erst 2004 wurde die Fünf-Tage-Woche für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern
eingeführt. 2005 arbeiteten Koreaner durchschnittlich 2.354 Stunden. Das sind 629 Stunden mehr als der Durchschnitt
der OECD-Länder im gleichen Jahr. |