Eurostat schätzt Zunahme der EU-Agrareinkommen 2006 um 3,8%  

erstellt am
03. 04. 07

Österreich liegt mit plus 6,2% über dem Durchschnitt
Wien (bmlfuw/aiz) - Laut der jüngst veröffentlichten 2. Schätzung des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) soll 2006 das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Durchschnitt der EU-27 um 3,8% gestiegen sein, nachdem es 2005 um 7,2% gesunken war. Der Anstieg ergibt sich aus einer Verringerung des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 2,6% und einer Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens um 1,1%. Die österreichischen Landwirte erzielten demnach im Vorjahr einen Einkommenszuwachs von 6,2% und liegen damit über dem EU-Durchschnitt. Der Index der heimischen Agrareinkommen mit dem Jahr 2000 als Ausgangsbasis (2000=100) wuchs damit 2006 ebenfalls überdurchschnittlich (EU-27: 112,1) auf 114,3 an.

Eurostat führt die Steigerung des realen landwirtschaftlichen Einkommens in der EU-27 im Jahr 2006 auf drei Faktoren zurück: zum einen eine beinahe unveränderte landwirtschaftliche Produktion plus 0,1% in realem Wert, zum Zweiten auf leichte reale Rückgänge der Vorleistungskosten um 0,3% und leichte reale Anstiege der Abschreibungen um 0,1% sowie zum Dritten auf einen Anstieg des realen Wertes der Subventionen ohne Steuern um 0,8%. Die Einkommensschätzungen von Eurostat basieren auf Daten, die von den nationalen Behörden übermittelt werden.

Pflanzenbau: Höhere Preise glichen geringere Erträge aus

Die landwirtschaftliche Produktion der EU-27 blieb im Jahr 2006 infolge eines leichten Anstiegs des Wertes der pflanzlichen Erzeugung um 0,2% bei gleichzeitigem leichtem Rückgang der tierischen Erzeugung um 0,1% beinahe stabil. In der pflanzlichen Erzeugung glich ein Anstieg der Erzeugerpreise um 3% den Rückgang des Produktionsvolumens um 2,7% aus. Die stärksten Rückgänge der Erzeugungsmengen wurden - auch als Folge der Zuckermarktreform - bei Zuckerrüben mit minus 17,8% und Olivenöl (minus 12,7%) verzeichnet. Zu einem beträchtlichen Anstieg der Erzeugerpreise kam es bei Kartoffeln (35,7%), Getreide (11,2%), Olivenöl (10,4%) und Ölsaaten (8,2%). Trotz der rückläufigen Produktionsmengen sank der Erzeugerpreis für Zuckerrüben wegen der Preiskürzungen durch die Marktordnungsreform um 17,4%.

Tierische Produktion: Preisanstieg geringer als Minderproduktion

Der leichte Rückgang des Wertes der tierischen Produktion im Jahr 2006 ist das Ergebnis eines Rückgangs des Erzeugungsvolumens um 0,6% und etwas weniger gestiegener Erzeugerpreise (plus 0,5%). Die Zunahme des Produktionsvolumens von Rindern (0,7%) ging mit einem Anstieg der Erzeugerpreise (5,8%) einher. Bei Geflügel hingegen gingen sowohl die Produktionsmengen (minus 4,3%) als auch die Erzeugerpreise (minus 2,1%) deutlich zurück. Der reale Wert der Schweineproduktion erhöhte sich hauptsächlich infolge eines Anziehens der Erzeugerpreise um 2,6%.

EU-Landwirte setzten weniger Dünger ein
Das Vorleistungsvolumen verringerte sich um 1,8%. Am ausgeprägtesten war der Rückgang bei Dünge- und Bodenverbesserungsmitteln mit minus 3,9%. Die realen Vorleistungspreise erhöhten sich allerdings um 1,5%, vor allem infolge des starken Energiepreisanstiegs um 7,4%.
 
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