Österreich liegt mit plus 6,2% über dem Durchschnitt
Wien (bmlfuw/aiz) - Laut der jüngst veröffentlichten 2. Schätzung des Statistischen
Amtes der EU (Eurostat) soll 2006 das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Durchschnitt der EU-27
um 3,8% gestiegen sein, nachdem es 2005 um 7,2% gesunken war. Der Anstieg ergibt sich aus einer Verringerung des
landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 2,6% und einer Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens um 1,1%.
Die österreichischen Landwirte erzielten demnach im Vorjahr einen Einkommenszuwachs von 6,2% und liegen damit
über dem EU-Durchschnitt. Der Index der heimischen Agrareinkommen mit dem Jahr 2000 als Ausgangsbasis (2000=100)
wuchs damit 2006 ebenfalls überdurchschnittlich (EU-27: 112,1) auf 114,3 an.
Eurostat führt die Steigerung des realen landwirtschaftlichen Einkommens in der EU-27 im Jahr 2006 auf drei
Faktoren zurück: zum einen eine beinahe unveränderte landwirtschaftliche Produktion plus 0,1% in realem
Wert, zum Zweiten auf leichte reale Rückgänge der Vorleistungskosten um 0,3% und leichte reale Anstiege
der Abschreibungen um 0,1% sowie zum Dritten auf einen Anstieg des realen Wertes der Subventionen ohne Steuern
um 0,8%. Die Einkommensschätzungen von Eurostat basieren auf Daten, die von den nationalen Behörden übermittelt
werden.
Pflanzenbau: Höhere Preise glichen geringere Erträge aus
Die landwirtschaftliche Produktion der EU-27 blieb im Jahr 2006 infolge eines leichten Anstiegs des Wertes der
pflanzlichen Erzeugung um 0,2% bei gleichzeitigem leichtem Rückgang der tierischen Erzeugung um 0,1% beinahe
stabil. In der pflanzlichen Erzeugung glich ein Anstieg der Erzeugerpreise um 3% den Rückgang des Produktionsvolumens
um 2,7% aus. Die stärksten Rückgänge der Erzeugungsmengen wurden - auch als Folge der Zuckermarktreform
- bei Zuckerrüben mit minus 17,8% und Olivenöl (minus 12,7%) verzeichnet. Zu einem beträchtlichen
Anstieg der Erzeugerpreise kam es bei Kartoffeln (35,7%), Getreide (11,2%), Olivenöl (10,4%) und Ölsaaten
(8,2%). Trotz der rückläufigen Produktionsmengen sank der Erzeugerpreis für Zuckerrüben wegen
der Preiskürzungen durch die Marktordnungsreform um 17,4%.
Tierische Produktion: Preisanstieg geringer als Minderproduktion
Der leichte Rückgang des Wertes der tierischen Produktion im Jahr 2006 ist das Ergebnis eines Rückgangs
des Erzeugungsvolumens um 0,6% und etwas weniger gestiegener Erzeugerpreise (plus 0,5%). Die Zunahme des Produktionsvolumens
von Rindern (0,7%) ging mit einem Anstieg der Erzeugerpreise (5,8%) einher. Bei Geflügel hingegen gingen sowohl
die Produktionsmengen (minus 4,3%) als auch die Erzeugerpreise (minus 2,1%) deutlich zurück. Der reale Wert
der Schweineproduktion erhöhte sich hauptsächlich infolge eines Anziehens der Erzeugerpreise um 2,6%.
EU-Landwirte setzten weniger Dünger ein
Das Vorleistungsvolumen verringerte sich um 1,8%. Am ausgeprägtesten war der Rückgang bei Dünge-
und Bodenverbesserungsmitteln mit minus 3,9%. Die realen Vorleistungspreise erhöhten sich allerdings um 1,5%,
vor allem infolge des starken Energiepreisanstiegs um 7,4%. |