Gedenkstein auf Schloss Sigmundskron enthüllt
Boten (lpa) - 50 Jahre nach Silvius Magnagos historischem Auftritt bei der Großkundgebung
zum "Los von Trient" auf Schloss Sigmundskron haben Landeshauptmann Luis Durnwalder, Landesrätin
Sabina Kasslatter Mur und Hausherr Reinhold Messner am 13.04. einen Gedenkstein enthüllt. Er steht an der
Stelle, an der damals das Rednerpodium stand.
Gedenkstein enthüllt: (v.l.n.r.) Magnago-Nichte Rabanser, LRin Kasslatter Mur, LH Durnwalder
und Hausherr Messner
Foto: LPA/Pertl |
"'Los von Trient' - Silvius Magnago, 1957": Die schlichte Inschrift auf einem Porphyrblock erinnert an
ein für Südtirol historisches Ereignis. "Die Großkundgebung auf Schloss Sigmundskron war von
grundlegender Bedeutung für die Entwicklung unserer Autonomie", so der Landeshauptmann bei der Enthüllung
des Gedenksteins, an der auch Magnagos Nichte, Christl Rabanser, teilgenommen hat. Die Kundgebung sei sichtbares
Zeichen des Unmuts und der Enttäuschung in der Bevölkerung gewesen. "Nur Magnago, seinem Charisma
und seiner Integrität ist es zu verdanken, dass die Kundgebung friedlich verlaufen und dass sie kein Strohfeuer
geblieben ist, sondern den Weg zur Landesautonomie geöffnet hat", so Durnwalder.
Die Kundgebung und die Losung "Los von Trient" sei dabei nicht gegen die Trentiner gerichtet gewesen,
sondern gegen die Regionalautonomie, die nicht dem entsprochen habe, was den Südtirolern zugesichert worden
sei. "Und auch die Erinnerung daran richtet sich nicht gegen jemanden", unterstrich der Landeshauptmann.
"Vielmehr soll sie alle Volksgruppen einbeziehen, nachdem alle von unserer Autonomie profitieren."
Reinhold Messner, nach eigener Definition "zeitweiliger Hausherr" auf Schloss Sigmundskron, betonte seinerseits,
dass der "große Auftritt" Magnagos Teil der Südtiroler Geschichte sei und der Gedenkstein
auch deshalb seinen Platz vor dem Weißen Turm, in dem diese Geschichte anhand von Sigmundskron erzählt
wird, gefunden habe.
Die Enthüllung des Gedenksteins ist auch der Startschuss für ein Jahr, das im Zeichen der Erinnerung
an das Jahr 1957 steht. Auf Schloss Sigmundskron hat man dieses Ereignis in einen weiteren Rahmen gebettet und
eine Sonderaussstellung über die Geschichte Tibets seit 1959 eingerichtet. "Unsere Autonomie ist Modell
für viele Minderheiten und sichtbares Zeichen dafür, dass eine Autonomie friedlich und auf dem Weg des
Rechts errungen werden kann", so Durnwalder. |