Inflation im März 2007: 1,8%  

erstellt am
16. 04. 07

Wohnen, Energie sowie Nahrungsmittel weiterhin Preistreiber
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für März 2007 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,8%. Die Inflationsrate liegt damit über den Werten der Vormonate (Februar 1,6% revidiert, Jänner 1,6%, Dezember 1,5%). Die größten Preistreiber sind weiterhin die Ausgabengruppen „Wohnung, Wasser und Energie“ sowie „Nahrungsmittel“, welche gemeinsam derzeit zwei Drittel der Inflation verursachen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat März 2007 beträgt 102,8 (2005=100; Februar 2007: 102,3 revidierter Wert). Gegenüber dem Vormonat (Februar 2007) ist das durchschnittliche Preisniveau somit um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat März 2007 beträgt 1,9 % (Februar 1,7% revidierter Wert; Jänner 1,7%, Dezember 2006 1,6%), der Indexstand des HVPI (2005=100) liegt im März 2007 bei 103,21 (Februar 2007: 102,72 revidierter Wert ).
Inflationsanalyse: Vergleich zu März 2006

„Top-Preistreiber“ war wie in den Vormonaten die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser und Energie“ (durchschnittlich +4,8%). Diese Gruppe ist für etwa die Hälfte der Jahresinflation verantwortlich. Haushaltsenergie verzeichnete durchschnittliche Preissteigerungen von 6,2% (Strom +9%, Gas +10%, Heizöl jedoch -4%). Die Preise für Instandhaltung von Wohnungen stiegen um durchschnittlich 4,6%, was überwiegend auf höhere Materialkosten (insgesamt +5,5%; Ziegelstein +13%, Gipskartonplatte +12%) zurückzuführen ist. Betriebskosten für Wohnungen verteuerten sich insgesamt um 6% (BK für Mietwohnungen +7%, BK für Eigentumswohnungen +5%).

Die Ausgabengruppe „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (durchschnittlich +3,1%) verursachte ein Fünftel der Jahresinflation. Hierfür waren fast ausschließlich Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln (insgesamt +3,3%) verantwortlich. Brot und Getreideerzeugnisse wurden um insgesamt 3% teurer (Weißbrot +6%, Gebäck +4%), Fleischprodukte ebenfalls um insgesamt 3% (Dauerhartwurst +3%, Putenbrustfleisch +4%). Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um durchschnittlich 4% (Vollmilch +5%, Eier +9%), ebenso wie Obst und Gemüse (Äpfel +7%, Rosinen +16%; Kartoffeln +28%, Zwiebeln +30%, Paprika +15%).

Bei der Ausgabengruppe „Restaurants und Hotels“ erhöhten sich die Preise um durchschnittlich 3,1%. Den größten Einfluss auf die Inflation innerhalb dieser Ausgabengruppe haben derzeit die um insgesamt 2,3% teureren Bewirtungsdienstleistungen. Beherbergungsdienstleistungen wurden um 6,9% teurer.

Inflationsdämpfend wirkt derzeit die Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“ (durchschnittlich -1,0%; Audiovisuelle, fotografische und EDV-Geräte insgesamt -7,0%). Ein weiterer Inflationsdämpfer ist, wie im Vormonat, die Ausgabengruppe „Verkehr“ (durchschnittlich -0,5%; Normalbenzin, Superbenzin und Diesel jeweils -4%). Um durchschnittlich 2,9% billiger als vor einem Jahr sind die Preise in der Ausgabengruppe „Nachrichtenübermittlung“ (Telefon- und Telefaxdienste -3%).

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu Februar 2007: +0,5%
Im Monatsabstand ist die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“ nahezu der alleinige „Haupt-Preistreiber“. Ohne deren massive Preissteigerungen (durchschnittlich +10,7%) hätte die durchschnittliche Veränderungsrate gegenüber Februar 0,0% betragen. Dies ist begründet durch den saisonalen Verlauf der Bekleidungspreise. Nach dem Winterschlussverkauf ist nunmehr die Frühjahrs- und Sommergarderobe in den Geschäften eingetroffen. Die Preise für Bekleidung, hauptverantwortlich für die Teuerungen dieser Ausgabengruppe, stiegen insgesamt um 11,8% (Damenhose +34%, Damenpullover +31%, Damenjacke +22%, Damenshirt +9%; Herrenjacke +25%, Herrenhemd +14%, Herrenanzug +19%). Schuhe verteuerten sich „nur“ um insgesamt 5,8%.(Damensommerschuhe +12%; Kinderhalbschuhe +8%).

In der Ausgabengruppe „Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses“ waren Möbel (insgesamt +2%; Hochschrank für Kühlschrank +47%, Badezimmerblock +3%) hauptverantwortlich für die durchschnittlichen Preissteigerungen von 0,7%.

Leichte Preisrückgänge waren in der Ausgabengruppe „Verkehr“ zu verzeichnen (durchschnittlich -0,6%). Durchschnittliche Preissteigerungen von 3% bei Treibstoffen (Normalbenzin und Superbenzin jeweils +3%, Dieseltreibstoff +2%) konnten die starken Verbilligungen von Flugtickets (insgesamt -23%) nur etwa zur Hälfte kompensieren.

Ebenfalls leicht sinkende Preise wies die Ausgabengruppe „Freizeit und Kultur“ auf (durchschnittlich -0,2%). Verbilligungen waren hier vor allem bei Ausrüstung für Sport im Freien (durchschnittlich -4,4%; Schi -14%) festzustellen.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im März 2007: +1,9%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug im März 103,21 (Februar, revidierter Wert: 102,72). Mit 1,9% ist die harmonisierte Inflationsrate gegenüber den Vormonaten gestiegen (Februar 1,7% revidiert, Jänner 1,7%, Dezember 2006 1,6%) und nach wie vor geringfügig höher als jene des nationalen VPI .

Hauptverantwortlich für die Differenz zwischen den beiden Indizes sind die beiden Gruppen „Nachrichtenübermittlung“ und „Restaurants und Hotels“. Letztere haben im HVPI einen doppelt so hohen Ausgabenanteil wie im VPI.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) im März 2007: +2,0%
Der Indexstand des HVPI-KS (2005=100) beträgt im März 2007 103,18 (Februar, revidierter Wert 102,69), die jährliche Veränderungsrate 2,0% (Februar 1,8%, revidierter Wert). Im Jänner 2007 wurde die ÖKO-Steuer und der KWK-Zuschlag auf den Strom-Arbeitspreis abgeschafft und im Gegenzug die Zählpunktpauschale eingeführt. Die endgültigen Daten zeigen, dass diese Maßnahme insgesamt inflationsdämpfend gewirkt hat. Hätte diese Änderung nicht stattgefunden, wäre die Inflation um 0,1%-Punkte höher gewesen.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im März 2007: +2,5%
Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH; 2005=100) beträgt im März 2007 103,8. Mit einer jährlichen Veränderungsrate von 2,5% weist der PIPH eine um 0,7 Prozentpunkte höhere Teuerungsrate aus als der VPI. Inflationstreiber im PIPH sind die Ausgabengruppen „Wohnung, Wasser, Energie“ (+4,8%), „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ (+3,7%), „Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke“ (+3,0%) und „Gesundheitspflege“ (+4,0%). Verantwortlich für die Differenz zum VPI ist hauptsächlich die Preisentwicklung in den Ausgabengruppen „Gesundheitspflege“ (Krankenhausdienstleistungen +6,7%) und „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ (Sozialschutzdienstleistungen + 8,0%).
Revidierte Werte des Index für Saisonwaren

Aufgrund eines Klassifikationsfehlers müssen die Werte des Index für und des Index ohne Saisonwaren korrigiert werden. Die revidierten Werte sind im Tabellenanhang enthalten.
 
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