F&E-Ausgaben steigen 2007 auf 6,8 Milliarden Euro
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und
experimentelle Entwicklung (F&E) – also die Gesamtsumme der Ausgaben für in Österreich durchgeführte
F&E – werden 2007 2,54% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichen und gegenüber 2006 um 8,1% steigen.
Somit werden im heurigen Jahr gemäß der neuesten Schätzung der Statistik Austria für in Österreich
durchgeführte F&E voraussichtlich insgesamt 6,834 Mrd. Euro ausgegeben werden. 37,4% der Gesamtausgaben
wird die öffentliche Hand finanzieren (Bund rund 2,13 Mrd. Euro, Bundesländer rund 351 Mio. Euro, sonstige
öffentliche Einrichtungen wie Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger rund 71 Mio. Euro), von der
Wirtschaft werden 46,7% (rund 3,19 Mrd. Euro) der für F&E bereitgestellten Mittel stammen, 15,5% (rund
1,06 Mrd. Euro) werden vom Ausland und 0,4% (rund 29 Mio. Euro) vom privaten gemeinnützigen Sektor finanziert
werden.
Für Vergleichszwecke werden die Bruttoinlandsausgaben für F&E als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts
(auch „Forschungsquote“ genannt) ausgedrückt. Diese Kennzahl ist für Österreich seit 1981 kontinuierlich
von 1,13% auf 2,54% (2007) angestiegen. Somit haben die in Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgedrückten
österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E in den letzten Jahren gemäß den aktuellsten
Erhebungsergebnissen und der neuesten Globalschätzung der Statistik Austria den EU-Durchschnitt deutlich übertroffen.
Die neuesten Vergleichsdaten liegen für 2005 vor: Demnach beträgt diese Kennzahl für den EU-15 Durchschnitt
1,91%, für den EU-25 Durchschnitt 1,85% und für Österreich 2,42%.
In die aktuelle Globalschätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E fanden die
endgültigen Ergebnisse der F&E-Erhebungen der Statistik Austria über das Berichtsjahr 2004 Eingang,
die für den Vergleichszeitraum 2002 - 2004 eine deutliche Zunahme der F&E-Leistungen des Firmeneigenen
Bereichs zeigten, wobei der Eigenfinanzierungsanteil der Unternehmen stark angestiegen und der Auslandsfinanzierungsanteil
etwas zurückgegangen ist. Die F&E-Finanzierung durch den Bund wird 2007, nach den der Statistik Austria
vorliegenden Informationen über die Entwicklung der F&E-relevanten Budgetanteile und die Fortführung
der außerordentlichen F&E-Fördermaßnahmen (Nationalstiftung für Forschung, Technologie
und Entwicklung; Forschungsprämie), mit 2,13 Mrd. Euro um 12,9% über dem Wert des Vorjahres liegen.
Die drei gewichtigsten Finanzierungsquellen für die in Österreich durchgeführte F&E sind 2007,
wie in den letzten Jahren, der Unternehmenssektor (46,7%), der öffentliche Sektor (37,4%) – wobei der Schwerpunkt
beim Bund liegt (31,2%) – und das Ausland (15,5%). Die Finanzierung durch das Ausland (rund 1,06 Mrd. Euro) stammt
zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich
zum Forschungsstandort gewählt haben und schließt die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen
für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ein.
Betrachtet man die Entwicklung der Bruttoinlandsausgaben für F&E in den letzten Jahren, so zeigt sich,
dass sie im Jahre 2007 um 8,1% über dem Vorjahresniveau, um 45,9% über dem Niveau von 2002, um 69,6%
über dem Niveau von 2000 und um 101,0% über dem Niveau von 1998 liegen werden.
Ein Vergleich der durchschnittlichen jährlichen Veränderung der Bruttoinlandsausgaben für F&E
sowie der F&E-Finanzierung durch den Bund und durch die Wirtschaft mit der Entwicklung des nominellen BIP für
den Zeitraum 1998 bis 2007 ergibt, dass der durchschnittliche jährliche Zuwachs des BIP seit 1998 3,8% beträgt,
der der Bruttoinlandsausgaben für F&E 8,1%, der der F&E-Finanzierung durch den Bund 7,7% und der der
F&E-Finanzierung durch die Wirtschaft 9,4%.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der F&E-statistischen Vollerhebungen sowie unter Heranziehung sonstiger
aktuell verfügbarer Unterlagen und Informationen – insbesondere der F&E-relevanten Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten
des Bundes und der Bundesländer - wird von der Statistik Austria jährlich die Globalschätzung der
österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) erstellt.
Im Rahmen der jährlichen Erstellung der Globalschätzung erfolgen, auf der Basis von neuesten Daten, jeweils
auch rückwirkende Revisionen bzw. Aktualisierungen. Den Definitionen des international empfohlenen, weltweit
(OECD, EU) gültigen und damit die internationale Vergleichbarkeit gewährleistenden Frascati-Handbuchs
entsprechend wird die Finanzierung der Ausgaben der in Österreich durchgeführten Forschung und experimentellen
Entwicklung dargestellt. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass gemäß diesen Definitionen
und Richtlinien die ausländische Finanzierung von in Österreich durchgeführter F&E sehr wohl
einbezogen ist, hingegen österreichische Zahlungen für im Ausland durchgeführte F&E ausgeschlossen
werden (Inlandskonzept). |