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Weltweit einzigartige Forschungseinheit HCI4MED |
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"Human-Computer Interaction for Medicine" – Interdisziplinäre Zusammenführung
von Psychologie und Informatik zur Lösung von Problemstellungen in der Medizinischen Informatik Graz (meduni) - Die Forschungseinheit HCI4MED (Human-Computer Interaction for Medicine) des Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation (IMI) der Medizinischen Universität Graz ist weltweit einzigartig. Der Fortschritt in der medizinischen Informatik ist enorm, die Informationsverarbeitung wird immer schneller, die Technologie immer kleiner, leistungsfähiger … immer mehr Informationen stehen in immer kürzerer Zeit "auf Knopfdruck" zur Verfügung. Allerdings entwickelt sich die menschliche Informationsverarbeitung nicht mit derselben Entwicklungsgeschwindigkeit und die Zeit für Entscheidungsfindungen wird nicht länger. Nahezu zwangsläufig führt dies zu kognitiver Überlastung, Frustration und schließlich Ablehnung bei End-Benutzerinnen und End- Benutzern. "Es geht nicht lediglich darum, dass wir einfach immer mehr Informationen zur Verfügung stellen. Entscheidend ist die Frage, wie wir diese Informationen darstellen und präsentieren, wie wir Prozesse und Arbeitsabläufe im komplexen Umfeld des Gesundheitswesens so optimieren, dass die End-Benutzerinnen und End-Benutzer rasch ein anstehendes Problem lösen können, eine Entscheidung treffen können, in ihrer Handlung unterstützt werden, dazu müssen Erkenntnisse und Methoden aus der Psychologie in der Informatik auf systemischer Ebene umgesetzt werden" erklärt der Leiter der Forschungseinheit Univ.-Doz. Ing. MMag. Dr. Andreas Holzinger. EU-Projekt EMERGE: Emergency Monitoring and Prevention - Gesundheitsvorsorge bei älteren Menschen für eine erhöhte Lebensqualität Im Projekt EMERGE wird in einem Team von 9 Partnern aus 5 Ländern daran gearbeitet wie ältere Menschen in Notsituationen unterstützt oder sogar vor Notsituationen bewahrt werden. "Wichtig ist, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Wir suchen dabei nach Lösungen, wie wir ältere Menschen mit modernster Technologie unterstützen können und präventiv Notsituationen vermeiden können oder im Fall des Falles schnelle Hilfestellung in Notsituationen geben können", erklärt Holzinger. Allerdings ist der Umgang mit Informationstechnologie gerade für ältere Menschen nicht immer einfach. Überforderung, Misstrauen, Angst und letztendlich Ablehnung solcher technologischen Hilfen ist daher zu befürchten. Das liegt nicht immer nur an körperlicher oder kognitiver Einschränkung, sondern oft in der Komplexität solcher Systeme. Besonders deutlich werden diese Probleme bei der Gesundheitsüberwachung. "Ein Problem, dass wir alle kennen ist, dass ältere Menschen zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Wie bringe ich aber solche Menschen dazu ausreichend zu trinken? Ein System, dass anzeigt, dass zu wenig getrunken wurde, löst dieses Problem nicht. Hier steht besonders der Lernaspekt im Vordergrund." betont Andreas Holzinger. Schließlich ist das nicht nur eine Chance, dass ältere Menschen länger in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, sondern schließlich auch Kosten reduziert werden, immerhin prognostizieren zuverlässige demografische Entwicklungen eine enorme Zunahme der älteren Bevölkerung in der Zukunft. Die Forschungseinheit HCI4MED ist innerhalb von EMERGE verantwortlich für die Themen Mensch-Maschine Kommunikation, Usability Engineering und lebensbegleitendes Lernen (Life-Long Learning). Dazu wurden in der Vergangenheit bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet, unter anderem entwickelte Holzinger ein Pilotsystem eines interaktiven Patienten-Kommunikationssystems an der Abteilung für Onkologie am LKH-Univ.- Klinikum in Graz, oder ein Mobiles Patienten-Informationssystem für die Dermatologie des LKH-Univ.-Klinikums in Graz. Diese Systeme wurden speziell für ältere, teilweise behinderte Patienten entwickelt, die unter anderem interaktiven Fragebögen bereitstellen. "Für ältere Menschen sind Touch Screens, also berührungsempfindliche Bildschirme, aufgrund der direkten Hand-Augen-Koordination viel einfacher zu bedienen. Genau darauf gehen wir in unserer Arbeit ein, wie können wir Informationssysteme "user-friendly" machen, so dass sie eine Erleichterung und Hilfestellung in täglichen Problemstellungen bieten." Hauptkoordinator ist das renommierte Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering in Deutschland, weitere Partner kommen aus der Schweiz, Griechenland und Ungarn. Neben Forschungsinstitutionen sind auch Unternehmen wie Siemens und Microsoft an der Entwicklung beteiligt. Univ.-Doz. Ing. MMag. Dr. Andreas Holzinger: Symbiose zwischen Forschung und Entwicklung aus Informatik und Psychologie Univ.-Doz.Ing.MMag. Dr. Andreas Holzinger, geb. 1963, verheiratet, 2 Kinder, begann 1978 als Radio- und Fernsehtechnikerlehrling. Nach Industrietätigkeit als Nachrichtentechniker, Auslandsaufenthalten und der Reifeprüfung 1987 im zweiten Bildungsweg, studierte er u.a. Nachrichtentechnik, Psychologie und Medienpädagogik in Graz und promovierte mit einem Thema auf dem Gebiet der Kognitionswissenschaft an der Karl-Franzens Universität Graz 1997. Holzinger war Gastdozent am National Health Career Center in Berlin 2002 und 2003. Nach seiner Habilitation an der Fakultät für Informatik an der Technischen Universität Graz (2003) führten ihn Gastprofessuren an die Universität Innsbruck, Technische Universität Wien, Wirtschaftsuniversität Wien und an die Middlesex University London. Holzinger ist Konsulent für das österreichische, deutsche und holländische Wissenschaftsministerium, Experte der EU in der eEurope - eLearning Initiative und Mitglied zahlreicher internationaler Gesellschaften. Informationen: http://www.meduni-graz.at/imi |
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